Eine Lehre aus dem Cakakupama-Sutta
In den ehrwürdigen Gefilden des Jetavana-Klosters offenbart der Erhabene eine mahnende Lektion über Standhaftigkeit im Glauben. Eine Begebenheit um den Bikhun Moliya-phagguna, die uns lehrt, wie selbst die Edelgeborenen auf dem Pilgerpfad der Achtsamkeit bleiben sollen. Lassen Sie uns eintauchen in die zeitlose Weisheit des Cakakupama-Sutta.
So habe ich gehört: einstmals weilte er Erhabene im Jetavana, in der ehrwürdigen Anathapindikas Vihara (Kloster). Zu jener Zeit aber stand der Bikhun Moliya-phagguna in derart ungebührlicher Weise in Verbindung mit den Nonnen, dass er selbst kleine Verfehlungen der Nonnen unzufrieden entschuldigte. Diese Beobachtung berichteten die Bikhuns dem Erhabenen, der den Beschuldigten dann zu sich bestellte. Vor dem Erhabenen getreten, bestätigte der Reumütige auch sein Vergehen.
Mitleidsvoll sprach der Erhabene den armen Sünder ins Gewissen: „Bist du denn nicht, Phagguna, als Ariya (Edelgeborener) in Vertrauen aus dem Hause in die Hauslosigkeit hinausgezogen?„
Der Befragte antwortete kleinlaut mit „Ja, o Baghavan „. So sprach der Erhabene weiter: „Nicht ziemt sich das, Freund, für dich, der du als Ariya in Vertrauen den Pilgerpfad beschreitest, sich so körpernahe mit den Nonnen beschäftigst. Daher, wie auch irgend jemand gegenüber den Bikhunis (Nonnen) Tadel spricht, so müsstest du selbst alle weltlichen Willensregungen, alle Eindrücke abtun. Selbst wenn irgendwelche Anariya (Unedle) dich mit scharfem Stahl verletzen, so hast du dich so zu üben: >Mein Denken wird eben nicht einen Wechsel erleiden, und nicht wird ein böses Wort mir entfahren, selbst beherrscht werde ich bleiben, liebevollen Gemüts, nicht gehässigen Herzens…<
Gleich als wenn auf ebenen Boden ein Gespann angeschirrt, mit bereitliegendem Treibstock stände; das bestiege dann ein kundiger Kutscher, ergriffe Treibstock und Zügel und lenke das Gespann hin und her, wo und wie er es wünschte-, ebenso auch brauchte ich keine Mahnung zu erteilen, wenn ein jeder nur auf das Wachwerden und der Achtsamkeit hinwirkte. Daher, ihr Bikhuns, lasst das Schlechte müht euch um das Gute, so werdet ihr in dieser Lehrordnung ( Dhamma) zum Wachsen, Gedeihen, Reifen kommen. Gleichwie als wenn dort ein wildes Gehölz von Salabäumen sich befände, das wäre von Unkraut überwuchert, und es fände sich ein Mann, willig einzugreifen und alle krummen Baumschößlinge, fähig, die Lebenssäfte zu schädigen, zu entfernen, bis das Innere des Waldes wohlgesäubert und durchlüftet ist. Alle die geraden, wohlgewachsenen Loden würde er pflegen; so würde dieses Gehölz von Salabäumen gut Gedeihen und zum Reifen kommen. Ebenso auch, ihr Bikhuns, lasst das Schlechte; müht euch um das Gute, so kommt auch ihr zum Gedeihen und Reifen. Euer Denken soll eben nicht einen Wechsel erleiden, und nicht soll euch ein böses Wort entfahren. Wer diesen Rat befolgt, gleicht einer geköpften Palmyra- Palme, nicht mehr zum erneuten Aufspringen geneigt! Samt Wurzel zerstört, dem Wasser und dem Erdboden entrissen.!“
( Cakakupama, Ausschnitt)
Das Cakakupama-Sutta erinnert uns daran, dass wahre Standhaftigkeit im Glauben eine Reinigung des Geistes erfordert. Indem wir das Schlechte vermeiden und uns um das Gute bemühen, können wir wie die geköpfte Palmyra-Palme werden – fest in unserer inneren Ruhe verankert.