Suttanta bedeutet: Sutta-Ende
So habe ich gehört:
Einstmals weilte der Erhabene im Lande der Magadher, in Matula. Dort nun redete der Erhabene zu den Bhikhuns (Mönche): „Selber, ihr Bhikhuns, seid euch Schutz, selber Zuflucht, nicht sei ein anderer eure Zuflucht. Das Dhamma (Lehre) sei euch Schutz, das Dhamma Zuflucht, nicht sei ein anderer eure Zuflucht. Da weilt ein Bhikhun beim Körper in genauer Betrachtung, nachdem er das Elend weltlicher Gier überwunden hat; er weilt bei den Empfindungen in genauer Betrachtung; er weilt bei den Gedanken in genauer Betrachtung; er weilt bei den Zuständen in genauer Betrachtung, nachdem er das Elend weltlicher Gier überwunden hat. So ist ein Mönch sich selber Schutz, sich selber Zuflucht, so ist ihm die Lehre Schutz und Zuflucht, nichts anderes. Wandelt auf eurem eigenen Weidegrund, im Gebiet des väterlichen Erbteils (Buddhismus)! Wer da auf seinem eigenen Weidegrund wandelt, im Gebiet seines väterlichen Erbteils, bei dem wird Mara (der Teufel) keinen Eingang finden, bei dem wird Mara keinen Stützpunkt finden. Durch pflegender heilsamen Dinge, so wächst dieses Verdienst heran!“
Alsdann erzählte der Erhabene diese örtliche Geschichte: „Vor Zeiten einmal lebte ein König namens Dhalhanemi, ein Weltherrscher, ein rechter Rechtskönig, siegreich bis zu den vier Enden des Reiches, Hort seiner Untertanen, mit allen Kostbarkeiten ausgestattet. Eine Unzahl Söhne hatte er, heldenhaft, starkgliedrig, Zerschmetterer fremder Heere. Die beherrschten das Reich bis zu den Grenzen des Meeres, ohne Streit, ohne Schwert, durch Gerechtigkeit. Nach Ablauf unzähliger Jahre hat nun der König einen Mann beauftragt, ihn zu berichten, wenn die über seinem Schloß schwebende himmlische Radkostbarkeit entschwunden ist! Wieder vergingen viele Jahre, bis jener Königbeauftragte bemerkte, wie die himmlische Radkostbarkeit von ihrem Standort entwichen war. Als diese Nachricht dem König Dhalhanemi berichtet wurde, sagte er zu seinem Kronprinzen: ‚Die himmlische Radkostbarkeit ist von ihrem Standort entwichen, mein liebes Kind. Man sagt, dass dieses das Zeichen sei, dass der herrschende König bald sterben wird. Wohlan denn, liebes Kind, du sollst jetzt dein Erbe antreten, und ich werde mir Haar und Bart scheren lassen, die dunkelgelben Gewänder anlegen und in die Hauslosigkeit hinausziehen!‘
Nachdem der Kronprinz in sein Amt eingeführt ward und er zum neuen König gesalbt wurde, blieb die himmlische Radkostbarkeit dennoch weiterhin verschwunden. Nach sieben Tagen befragte der König seinen Ratsweisen über die Ursache des Verlustes der himmlischen Radkostbarkeit. Und jener Weise sprach zum beunruhigten König: ‚Nicht, o König, ist ja die himmlische Radkostbarkeit dein väterliches Erbteil! Wolle du, o König, in edlen Herrscherwandel walten. Denn dann wäre es ja möglich, dass eines Tages am Festtag zum Vollmond, wenn du gebadeten Hauptes feiertäglich auf dem Dach deines Palastes, deinem Lieblingssitz weilst, die himmlische Radkostbarkeit dir erscheinen mag, glanzspeichig, mit Rad-Reifen und Radnabe versehen, vollkommen in allen Einzelheiten!‘
Der junge König begehrte nun Auskunft über den edlen Herrscherwandel. Da sprach der Weise: ‚Da stützt du dich, o König, eben auf das Recht, ehre das Recht, achte das Recht; das Recht sei deine Fahne, dein Wahrzeichen, dein Leitpfad; wie das Recht es gebietet, so lasse Obhut, Schutz und Schirm der Einwohnerschaft zuteil werden, dem Heere, dem Hofstaat, den Geistlichen und Bürgern in den Städten, Büssern und Predigern auf dem Lande, dem Getier, was da kreucht und fleucht. Und nicht, o König, soll in deinem Reiche der Übeltäter gedeihen. Und diejenigen, die in deinem Reich mittellos sind, denen magst du Mittel zukommen lassen. Und was es da in deinem Reiche alles an Geistlichen gibt, die vom Lebenstaumel und Schlaffheit sich fernhalten, in Geduld und Milde gefestigt sind, die einzig sich selber bändigen, einzig sich selber beschwichtigen, einzig sich selber zur Ruhe bringen, die magst du von Zeit zu Zeit aufsuchen und befragen: Was ist gut, was ist schlecht? Was ist zu meiden, was ist zu tätigen? Was ist zu befolgen, was ist zu verwerfen? Was würde mir, wenn ich es tue, für lange Zeit zum Unheil, zum Leiden gereichen? Was würde mir, wenn ich es tue, für lange Zeit zum Heile, zum Segen gereichen? Auf sie hörend, magst du dann das, was dir geraten wurde, befolgen. Das, o König, nenne ich den edlen Weltherrscher Wandel!‘
Als der König so den edlen Weltherrscher Wandel befolgte, da ist ihm eines Tages, am Festtag, am Vollmondtag, als er gebadeten Hauptes feiertäglich auf dem Dach seines Palastes, seinem Lieblingssitz, weilte, die himmlische Radkostbarkeit erschienen. Da nun hat der König, der gesalbte Fürst, sich von seinem Sitz erhoben, hat das Gewand über seiner linken Schulter geordnet, hat mit der linken Hand den goldenen Krug ergriffen, mit der rechten Hand von hoher Zinne aus die Radkostbarkeit mit frommen Wünschen besprengt. Da nun rollte die himmlische Radkostbarkeit am Firmament, gefolgt vom König und seinem Heer, nach allen vier Himmelsenden, und des Königsheer machte die Länder untertänig und wurde so zu einem noch mächtigeren Weltherrscher. Auch die Könige der eingegliederten Länder sprachen: ‚Komm, o Großkönig, sei mit deiner Macht und deinem Wohlstand willkommen. Bestimme über uns!‘ Der Großkönig sprach: ‚Kein Leben ist zu töten! Nichtgegebenes ist nicht zu nehmen! Liebeslüsternheit ist zu meiden! Keine Unwahrheit ist zu sprechen! Keine Berauschung sei statthaft!‘ Und was es da an Landesfürsten gab, die wurden die Verehrer des Weltherrscher-Königs.
Es folgten noch viele Weltherrscher diesem Weltherrscher, bis die himmlische Radkostbarkeit vom Firmament entwich. Doch der Großkönig wollte seine Herrschaft nicht mehr aus der Hand geben, und auch seine Beamten und der Hofstaat kümmerten sich zuerst um die Mehrung ihres eigenen Wohlstandes. Den Mittellosen verweigerten die Ordnungshüter ihre nötigen Mittel, so sie zu Dieben wurden und deren Taten immer härter bestraft wurden, bis es zum Totschlag kam, und auch die Morde stiegen an, je härter sie geahndet wurden. Die Weiber der Mittellosen boten gegen Mittel den Reicheren ihre Liebesdienste an, und um diese Sittenlosigkeit zu vertuschen, belogen sich die Untertanen gegenseitig. Die Reden wurden rauer und müßiges Geschwätz. Aus den einen Dingen wuchsen die anderen Dinge bis zu den Begehrlichkeiten und Böswilligkeiten durch die falschen Ansichten. Der Drang nach Ungesetzlichem, Ungerechten, Lüge und Verleumdungen stiegen an. Überall unkindliches Benehmen wider den Eltern, Ehrfurchtslosigkeit gegenüber den Büßern und Predigern. Mit diesem Sittenzerfall schwanden den Menschen Gesundheit, Schönheit und Lebensdauern!“
So sprach der Erhabene und prophezeite dieses: „Es wird eine Zeit kommen, wo diese Menschen eine Lebensdauer von zehn Jahren haben und schon als Fünfjährige mannbar werden. Von den durchschnittlichen zehn Lebensjahren werden folgende Genüsse verschwinden: zerlassene Butter, Öl, Honig, Zuckersaft und Salz. Wildkorn wird das feinste der Gerichte sein. Die zehn Wege unguten Wirkens werden übermächtig zutage treten. Bei ihnen wird es ein ‚gut‘ nicht geben, woher denn wohl ein Tuer des Guten?! Sie ehren weder Eltern, Geistliche noch irgendwelche Obrigkeiten. Auf niemanden nehmen sie Rücksicht, da sie nichts wert schätzen. Zur Vermischung wird die Menschheit schreiten wie Ziegen mit Schafen, Gänse mit Hühnern, Hunde mit Schakalen. Die Wesen werden gegeneinander heftigen Haß austragen, heftige Feindschaft, Bösartigkeit, Mordlust. Die Geschwisterbande brechen gnadenlos gleichwie ein Jäger, wenn er ein Wild erblickt. Diese Menschen werden gegeneinander voller Feindschaften in Angst und Misstrauen leben. Dann wird sieben Tage lang unter ihnen ein Schwert-Interregnum herrschen. Die werden gegeneinander Empfindungen gleich wilden Tieren hegen, scharfe Waffen werden in ihre Hände zu sehen sein, mit scharfer Waffe schreiend: ‚Da! Ein Tier!‘ werden sie einander des Lebens berauben! So werden sie dann Schutz in den Bergen, Steppen, Wäldern suchen und sich von Wurzeln, Knollen, Kräutern, Pilzen, Flechten und Wildfrüchten ernähren. Kahlgewildert sind Gewässer und Fluren. Die werden dann nach Ablauf der Wolfszeit ihre Unterkünfte in Bergschluchten und Baumhöhlen verlassen, sich ängstlich begegnen und einander in die Arme fallen. Im Chor werden sie frohlocken und aufjuchzen: ‚Wie gut ein Mensch! Wie gut, du lebst noch!‘ Die bedenken: Wir haben ja dadurch, dass wir uns unguten Dingen hingegeben haben, so lange Zeit den Verlust gegenseitiger Liebe erlitten. Lasset uns jetzt Gutes wirken, indem wir uns des Tötens enthalten und des Stehlens, des Hurrens, des Lügens und des Berauschens!‘
Mit dem Erlernen des ganzen Reinheitslebens wuchsen sie an Lebensjahren und Schönheit, bis es für sie nur drei Krankheiten gaben: Wünschen, Fasten und Altern. Bei diesen Menschen wird dieses Jambudipa mächtig und blühend sein, wimmelnd wie im Hühnerstall, so gedrängt voll von Menschen, wie die Avici-Hölle, gleich einem Schilfdickicht, gleich einem Rohrdickicht. Bei ihnen wird Benares eine Residenz sein mit namens Ketumati, reich, blühend, voller Nahrungsmitteln, und in diesem Jambudipa wird es 84.000 Städte geben. Wenn dort der König Samkha Weltherrscher wird, dann wird der neue Buddha Metteyya (Liebes-Auge) diese Welt verkünden, somit die Götter-Welt, die Mara-Welt, die Brahma-Welt; er wird alles Geborene künden, samt Büßer und Prediger, Göttern und Menschen, als einer, der es selber unmittelbar erkannte und verwirklicht hat, gleichwie gegenwärtig ich diese Welt künde. Er wird die Lehre zeigen, die im Anfang gute, in der Mitte gute und am Ende gute. Der wird die Mönchsgemeinde (Sangha) von vielen Tausenden leiten, gleich ich sie von vielen Hunderten leite.
Dann wird der König Samkha den ihm von König Mahapanda vermachten Opferstein aufrichten und wird dort solange verweilen, bis auch der letzte Pilgerer, Büsser und Bettler von ihm die nötigen Hilfsmittel erhalten hat. Dann jedoch wird er sich vom Voll-Erwachten Metteyya Haar und Bart abnehmen lassen und wird dann die dunkelgelben Gewänder anlegen und in die Hauslosigkeit hinausziehen, schon in diesem Dasein aus sich selber erkennen, selber verwirklichen und sich zu eigen machen. Selber, ihr Mönche, seid euch Schutz, selber Zuflucht, nicht sei ein anderer eure Zuflucht! Wandelt auf eurem eigenen Weidegrund, im Gebiet eures väterlichen Erbteils, dort werdet ihr an Lebensdauer zunehmen, an Schönheit, an Glück, an Wohlstand, an Kraft!“
Anmerkung:
Das Sihananda-Suttanta – hier leicht gekürzt und in moderner Sprache wiedergegeben – erzählt die Geschichte von König Dalhanemi. Diese erinnert an Goethes Worte: „Was du geerbt von deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen!“
Die mystische, himmlische Radkostbarkeit könnte als eine Art UFO gedeutet werden. Sie erschien unter anderem auch während der Wehen von Mahamaya, als man den kleinen Buddha in ihrem Bauch meditierend im Lotussitz sehen konnte – möglicherweise eine frühe Vorstellung einer Ultraschallaufnahme?
Im Jahr 543 v. Chr. erlosch Buddha Gotama im Alter von 80 Jahren. Matteyya, der kommende Buddha, soll 2500 Jahre später in Europa erscheinen. Könnte er identisch sein mit dem „Messias“ der Bibel, dem „Modi“ der Edda und dem „Mahdi“ der islamischen Überlieferung?
Achtsamkeitsübung
„Die Vier Grundlagen der Achtsamkeit“
Körper: Setze dich bequem hin und spüre bewusst deinen Atem. Beobachte, wie sich dein Körper mit jedem Ein- und Ausatmen bewegt.
Empfindungen: Nimm wahr, welche Gefühle und Empfindungen in dir auftauchen, ohne sie zu bewerten.
Gedanken: Beobachte deine Gedanken, wie Wolken am Himmel, die kommen und gehen.
Geisteszustände: Erkenne, ob dein Geist ruhig oder unruhig ist, und akzeptiere ihn, wie er ist.
Weiterführende Literatur
„Die Reden des Buddha“ von Karl Eugen Neumann – Eine umfassende Sammlung der Lehrreden des Buddha.
„Der Pfad der Achtsamkeit“ von Bhikkhu Bodhi – Ein praktischer Leitfaden zur Meditation und Achtsamkeit.
„Das Rad der Zeit“ von Sogyal Rinpoche – Ein tiefer Einblick in buddhistische Philosophie und Praxis.
„Die Lehre des Buddha“ von Walpola Rahula – Ein Klassiker zur Einführung in den Buddhismus.
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