Lehrrede vom Gerstenbündel

Titelbild für einen Blogartikel über ein Thema aus der Salayatana-Samyutta 207
Bild erstellt mit KI erstellt ∙ 4. August 2024 um 11:54 AM
nach der Salayatana-Samyutta 207

Zu einer Zeit weilte der Erhabene an einem Kreuzpunkt von vier Straßen und sprach dieses Gleichnis zu seinen ihm folgenden Sankam:

„Wenn hier inmitten Gerstenbündel hingeworfen würden und vier Drescher mit ihren Flegeln die Garben dreschen und so zurückließen, bis weitere Drescher hinzukämen und ihrerseits weiter die Gerstenbündel durchdreschen, da würden diese Garben noch mehr ausgedroschen sein. Ebenso würde der gewöhnliche, unerfahrene Mensch beim Auge von den angenehmen und unangenehmen Formen gedroschen, wird bei der Zunge von den angenehmen und unangenehmen Säften gedroschen, wird beim Geruch der Dinge, beim Gehör der Dinge, beim Überdenken der Dinge, beim Erfühlen der angenehmen und unangenehmen Dinge gedroschen. Gleichwie die Gerstenbündel von den vielen Dreschern gedroschen wurden. Bei einem solchen Menschen trennen sich Gerste vom Stroh, die so der Wirklichkeit bezüglich gedroschen wurden, wie ein jeder von Euch.“

Einstmals war ein Kampf zwischen Göttern (Gut) und den Titanen (Böse) ausgebrochen. Da wandte sich nun der Titanenfürst Vepacitti an seine Krieger und forderte sie auf, den damaligen Götterkönig Sakko wie ein Gerstenbündel zu binden und in seine Fürsten-Halle zu tragen. Aber die 33 Götter gewannen die Oberhand und trugen den Titanenfürsten gebunden in ihre Halle der Rechtschaffenheit. Wenn nun der Titanenkönig Vepacitti dachte:

„Im Recht sind die Götter, Unrecht verübten die Titanen, jetzt wandel ich befreit im Besitz und Genuss der himmlischen fünf Begehrungen.“

Wenn aber der Titanenkönig Vepacitti dachte:

„Im Recht sind die Titanen, im Unrecht sind die Götter!“

,dann sah er sich am Nacken zünftig geknotet wie ein Gerstenbündel und die fünf Begehrungen waren verloren.

So fein nun, ihr Freunde, sind die Bande Vepacittis, aber noch feiner sind die Bande Maras, des Teufels. Vermeinend, o Freunde, ist man gebunden durch Maro, nicht vermeinend ist man befreit vom Bösen:

„Ich bin“, o Freunde, das ist Vermeinen. „Dieses, das bin ICH“ ist Vermeinen, „Ich werde sein“, das ist Vermeinen. „Formhaft, Formlos, Wahrnehmend, Nicht-Wahrnehmend werde ich sein“, das ist Vermeinen, das ist Reiz, das ist Geschwür, ein Stachel! Darum, o Freunde, „Nicht vermeinenden Gemüts wollen wir verweilen, so habt ihr euch zu üben!“ „ICH bin“, das ist REGUNG. „Dieses, das bin ich“, „Ich werde sein“ ist Zuckung, Ausbreitung, Bedünken!

„Mit einem Gemüt ohne Regung, Zuckung, Ausdehnung, Bedünken wollen wir verweilen!“ Mit diesen Gedanken habt ihr euch stets zu schützen!“

 

Konkretisierung

Diese Weisheit zeigt die Wiedervereinigung von Esoterik und Exoterik mittels Quantenphysik, die beweist, dass der Beobachter das Beobachtete durch seine Beobachtung schafft und beeinflusst.

Buddha zerlegte den gegenwärtig wieder erstarkten Ich-Wahn mit der Verneinung des Schein-Ichs.

Buddha stellte uns die Frage:

„Wer bin ich?“, „Was bin Ich?“, Bin ich das Auge, Ohr, Gehör, Geschmack, Gedanke, Gefühl? Ich empfinde mich als Subjekt, das meinen Körper von mir als getrenntes Objekt betrachtet. Meine von Außenstehenden anerzogenen Gedanken und meine Persönlichkeit ändern sich auch ständig und haben nichts Konstantes an sich. Ich kann meine Gedanken und meine Persönlichkeit ja auch als Gegenstand beobachten, in welcher nur Erinnerungen und Gefühle gespeichert sind.

Wir abstrahieren demnach nur vergangene Ereignisse sogar mit verzerrter Erinnerung (siehe Mandela-Effekt). Wir unterliegen alle dem Pygmalion-Effekt, jener griechische König, der sich in seine Jungfrau-Statue derart verliebte, bis die Liebesgöttin Aphrodite dieselbe mit Leben versah. Unser verzerrtes Weltbild und Erinnerung halten unsere Identität aufrecht. Das Wesen, das wir für unser Selbst halten (Anatta), existiert nur in unseren Gedanken. Unser Ego ist ein reines Gedankenkonstrukt, weil diese Ich-Erfahrung nicht unabhängig von der Person ist, welche diese Erfahrung macht!

Wir können das Subjekt nicht mit dem Objekt vertauschen. Dadurch werden wir immer unbewusster wie eine Maschine, die aus automatisierten Abläufen besteht. Weil wir aus dem Unterbewusstsein reagieren, welches aus Glaubenssätzen, Überzeugungen und Meinungen besteht. 85% verbringen wir mit den inneren oberflächlichen Gedanken und nur 10% mit Dingen der reinen Außenwelt. Die verbleibenden 5% erleben wir nur noch bewusst, weil unser Gehirn von Natur aus Energie sparen will, welches Denkprozesse abverlangen. Deshalb wird die echte Realität von einer normalen Person (NP) nicht erkannt. Das macht ihn unglücklich, besonders wenn er sich dazu zwingt, alle Dinge geistig zu verschönern. Im Ergebnis wird ihn die Wirklichkeit einholen und die Enttäuschung bis ins Herz erschüttern. Der unnütze Gedanken-Automatismus wurde vom Buddha ausgeschaltet und der Kontrolle über unseren Verstand entzogen.

Wer seine Gedanken beobachtet, benutzt den Verstand als nützliches Werkzeug und verwendet den Verstand (laut Schopenhauer) als Diener des Herzens. Buddhistische Meditation stillt den Gedankenfluss, der die Menschen in einer imaginierten Welt der Projektionen gefangen hält, seiner selbst unaufhörlich kreierten Illusion. Buddhas achtgliedriger Pfad führt mit seiner Aufmerksamkeit zum Verlassen des aus dem Geiste entsprungenen Irrgartens leibhafter Reinkarnationen.

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