Lebende buddhistische Mumien

Das Bild zeigt zeigt die mystische und friedvolle Atmosphäre eines tibetischen oder mongolischen Klosters mit einem alten Mönch, der in einem Glaskasten meditiert.
Bild duch KI passend zum Artikel erstellt am 12.10.2024
Das Wunder der Unvergänglichkeit

In den Klöstern Tibets und der Mongolei werden in Glasvitrinen die Mumien hochverehrter Mönche ausgestellt, deren Körper durch meditative Kräfte dem natürlichen Verwesungsprozess widerstanden haben. Einige dieser „Heiligen“ sind sogar in der Lage, kleine Bewegungen wie das Heben eines Augenlids oder das Rollen eines Arms zu vollführen – ein Phänomen, das Wissenschaftler und Gläubige gleichermaßen fasziniert.

Ein besonders eindrucksvolles Beispiel ist der heilige Hambulama Itigilow, der im sibirischen Kloster tibetische Medizin lehrte. Diese alte Heilkunst untersucht den Puls und differenziert zwischen drei Arten von Blutfluss: warm, neutral und kalt. Die Arzneien werden von den Ärzten selbst gesammelt, und die Heilkraft der Pflanzen bleibt vollständig erhalten. Die Schüler lernen dafür Russisch, Tibetisch, Sanskrit und die alte bojatianische Sprache.

Berichte aus jener Zeit erwähnen, dass Hambulama im Laufe seines Lebens etwas kleiner wurde, wie es oft bei älteren Menschen der Fall ist. Kurz vor seinem Tod im Jahr 1928, den er in der Meditationshaltung des Lotussitzes vollbrachte, ordnete der heilige Mann an, ihn nach dreißig Jahren wieder auszugraben. Seine Mönche wunderten sich über diese Anweisung, doch Hambulama antwortete lediglich: „Kommt und seht!“

Im Jahr 1929 verbot Stalin, der kommunistische Führer der Sowjetunion, alle Religionen, da sie als „Opium für das Volk“ galten. Die buddhistischen Klöster wurden zerstört, unzählige Mönche in Arbeitslager verschleppt, und in Tibet brannten die Chinesen Klöster nieder, während Mönche und Nonnen grausamen Misshandlungen ausgesetzt waren. Erst in den 1950er Jahren endeten diese Gräueltaten.

1955 öffneten vier buddhistische Mönche das Grab des Hambulama Itigilow. Salz rieselte aus dem Zedernholz-Sarg, als sie ihn öffneten, doch der Körper des Lama war in einem erstaunlichen Zustand. Der Kopf des Lama war mit einem Seidentuch bedeckt, und als sie ihn enthüllten, glänzte er, als sei er lebendig. Hambulama saß in der Meditationshaltung mit den Händen im Schoß.

Der Körper wurde in das Kloster Ilaginst gebracht und später von Juri Tampalejew, einem Pathologen aus Ulan-Ude, untersucht. Zu seinem Erstaunen stellte er fest, dass der Körper des Lamas nicht die Eigenschaften einer typischen Mumie aufwies. Das Gewebe war weich, das Blut noch lebendig, und es fehlten jegliche Anzeichen von Verwesung oder Totenstarre. Es gab weder Leichenflecken noch Leichenwachs, und die Gliedmaßen waren beweglich, die Haut elastisch.

Es wurden keine Spuren von Einschnitten, Nähten oder Fremdsubstanzen gefunden. Der Pathologe erklärte, dass er keinen toten Körper, sondern einen außergewöhnlich gut erhaltenen lebendigen Körper untersuchte. Die Kommunisten hatten das Heimatkloster des Lamas 1930 niedergebrannt. Hatte Hambulama Itigilow dieses Unheil vorausgesehen?

Nach buddhistischer Auffassung ist es einem Bhikkhu (buddhistischer Mönch) möglich, in tiefer Meditation den Tod zu begegnen und, wenn er diesen Zustand im richtigen Bewusstsein erreicht, direkt ins Nirvana einzutreten, während sein Körper unversehrt zurückbleibt. Ein Beweis dafür, dass der Mensch die Fähigkeit besitzt, seinen spirituellen Geist über die physische Welt hinaus zu erweitern.

Achtsamkeitsübung: Innere Unvergänglichkeit erfahren

Setze dich in eine ruhige und bequeme Meditationshaltung. Schließe die Augen und lenke deine Aufmerksamkeit auf den Atem. Visualisiere einen ruhenden Mönch in tiefer Meditation, dessen Körper unberührt von der Vergänglichkeit der Welt bleibt. Er spiegelt die unvergängliche Natur des Geistes wider, die sich jenseits von Zeit und Raum befindet.

Atme tief ein und aus. Konzentriere dich auf die Unbewegtheit und die Stille des Geistes, die ewig gegenwärtig ist. Fühle die Zeitlosigkeit in deinem eigenen Körper. Lasse den Gedanken von Vergänglichkeit los und spüre, wie dein Geist sich vom physischen Körper löst und in einen Zustand des inneren Friedens eintritt.

Nach einigen Minuten atme tief aus, öffne langsam die Augen und beende die Übung mit einem Gefühl der Gelassenheit.

Teilen:
Facebook
- Teilen
LinkedIn
Telegram
WhatsApp
Blog Archive
das könnte Sie auch interessieren:

Die in den Artikeln vertretenen Meinungen sind die der jeweiligen Autoren und spiegeln nicht zwangsläufig die Ansichten der Redaktion wider. Die Autoren sind allein für den Inhalt ihrer Beiträge verantwortlich. Die Redaktion übernimmt keine Haftung für mögliche Fehler, Ungenauigkeiten oder Schäden, die aus den veröffentlichten Inhalten resultieren könnten.

Die durch die Seitenbetreiber sowie der Autoren erstellten Inhalte und Werke auf diesen Seiten unterliegen dem deutschen Urheberrecht. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Abendländische-Buddhisten-Collegium e.V. oder des jeweiligen Autors bzw. Erstellers. Downloads und Kopien dieser Seite sind nur für den privaten, nicht kommerziellen Gebrauch gestattet.

Soweit die Inhalte auf dieser Seite nicht vom Betreiber erstellt wurden, werden die Urheberrechte Dritter beachtet. Insbesondere werden Inhalte Dritter als solche gekennzeichnet. Sollten Sie trotzdem auf eine Urheberrechtsverletzung aufmerksam werden, bitten wir um einen entsprechenden Hinweis. Bei Bekanntwerden von Rechtsverletzungen werden wir derartige Inhalte umgehend entfernen.

Die Bilder in unseren Artikeln stammen, sofern nicht anders gekennzeichnet, aus folgenden Quellen: Pixaby, sowie eigene Aufnahmen. Darüber hinaus möchten wir darauf hinweisen, dass einige der nicht explizit gekennzeichneten Bilder mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) generiert wurden