Die Lehren des Buddhismus über Vergänglichkeit und Befreiung
Vorwort: Im Sog des „Ewigkeitswahns“ taucht dieser Artikel in die tiefen philosophischen Gedanken des Buddhismus ein. Durch die Worte des Erhabenen wird die Vergänglichkeit des Lebens und die Befreiung von Leidensursachen beleuchtet. Die Analogie des Pflanzen-Gleichnisses veranschaulicht die grundlegenden Prinzipien des Bewusstseins und seine Abhängigkeit von verschiedenen Elementen.
Ewigkeitswahn.
„Nicht wehen Winde, nicht fließen Ströme, nicht gebären Schwangere, nicht gehen die Gestirne auf oder unter – unbeweglich wie steinerne Säulen verharren sie!“
Wenn Körperlichkeit, o Bikhuns, besteht, aufgrund von Abhängigkeit der sichtbaren Dinge, entstehen oben erwähnte Ansichten, durch Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltung, Bewußtsein.
Glaubt ihr denn Körperlichkeit wäre ewig?
Was vergänglich aber ist, das Ist leidig, nicht freudig ! Wenn man an dem, was vergänglich, wandelbar ,leidvoll ist, nicht hängt, können solche Ansichten nicht entstehen.
Gleicherweise verhält es sich bei Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltung, Bewußtsein .
Und auch das was da gesehen, gehört, gefühlt, gerochen, geschmeckt, gedacht wird, unterliegt der Vergänglichkeit ( Anikka )
Wenn nun dem Aryja (Gläubigen) bei diesen Anlässen der Zweifel geschwunden ist, dann ist ihm bei der Leidensentstehung, der Leidensaufhebung und dem zur Leidens-Aufhebung führende achtgliedrige Pfad der Zweifel geschwunden.
Der gilt als Patopanna, der in den Strom eingetretener, nicht mehr rückfallfähiger, niederen Welten (Dimensionen) ist er nicht mehr verfallen, gerichtert ist er, der Erleuchtung entgegengehend.
„Gate, gate, paragate, para samgate !“
(Nach dem Ditthi- Samyutta XXIV, 46.)
Das Pflanzen- Gleichnis.
Einst sprach der Erhabene im Walde von Savatthi zu seinen dortigen Einsiedlern:
„Fünf Pflanzenarten nenne ich: Knollenpflanzen, Baumpflanzen, Buschpflanzen, Rohrpflanzen und Kornpflanzen. Wenn nun diese erwähnten Gewächsarten nicht beschädigt oder faul sind, nicht zerstört von Wind oder Sonnenglut, frisch an einem günstigen Ort zu stehen kommen, ohne Erde jedoch und ohne Wasser. Nie würden sie weiter zu Wachstum, Entwicklung und Fülle gelangen . Wie die ERDE, so hat man die vier Stützen des Bewußtseins zu verstehen: Bewußtsein (1) fußt in Unterscheidung (2), Unterscheidung fußt in Wahrnehmung (3) , Wahrnehmung fußt in Empfindung ( 4 ), Empfindung fußt in Berührung (5) .
Wie das WASSER , so hat man das Ergötzen und die Lust zu verstehen; wie die fünft Pflanzenarten, so hat man das Bewußtsein samt Nahrung zu verstehen.
Nach Aufgeben der Ergötzung kommt es zum Versiegen der Lust, der Leidenschaft zu einem Völlig befreiten Anata ( Ichlosigkeit ).“
( Nach Ditthi Samyutta XXIV.54. )