Drei kleine Lehrreden

das Titelbild, das die spirituelle Atmosphäre eines Waldes mit einem meditierenden Buddha und einer himmlischen Erscheinung einfängt
das Titelbild wurde mit Hilfe von KI erstellt
Kokanada - Der Jeta Hain - Geizig

1. Kokanada

So vernahm ich es: Einst weilte der Erhabene in Vesali, im großen Walde, in der Kutagara-Sala. In fortgeschrittener Nacht erschien die Devata Kokanada, die Tochter des örtlichen Regen-Gottes Pajjuna. Mit ihrer Schönheit erhellte sie den großen Wald. Sie näherte sich dem Erhabenen, ehrte ihn ehrfurchtsvoll und sprach folgende Strophen:

„Den im Walde zu Pataliputta (Patna) weilenden Allbuddha, den höchsten in der Wesenswelt, verehre ich, Kokanada, des Pajjuna Tochter.
Schon früh hörte ich die Wahrheitslehre, die vom Allschauenden erkannt wurde.
Nun lerne ich sie kennen, wie der weise Führer auf dem Heilspfade sie lehrt.
Doch jene Einfältigen, die bewusst gegen diese Lehre wirken,
geraten in Gefahr, in die Roruva-Gebiete zu fallen,
wo sie lange Zeit das Leid erdulden, das sie verbreitet haben.
Die jedoch, die mit Lust an der edlen Wahrheitslehre und mit Seelenheil ausgestattet sind,
werden ihre menschliche Gestalt ablegen und einen himmlischen Körper annehmen!“

Anmerkung: Der indische Regendeva erinnert an den germanischen Gott Bragi, der mit Brahma identifiziert wurde. Beide sind mit Naturverehrung und Allbeseeltheitsvorstellungen verbunden.


2. Der Jeta-Hain

Der großzügige Spender des Jeta-Hains, Anathapindika, verließ im hohen Alter seinen irdischen Körper und wurde in einer höheren Ebene des Himmels wiedergeboren. Als Devata erschien er in Kathavattu (Kathmandu), wo sich der Erhabene aufhielt, und ehrte ihn mit folgenden Strophen:

„Dies ist der geliebte Jeta-Hain, besucht von der weisen Gemeinde,
bewohnt vom König der Wahrheit, der Freude bringt.
Rechtes Tun, Wissen und Wahrheit, sittliche Zucht und beste Lebensführung:
Dadurch werden Menschen rein, nicht durch Abstammung oder Reichtum!
Ein kluger Mensch, der sein eigenes Wohl im Blick hat,
soll die wahre Lehre reiflich erwägen.
Auf diese Weise wird er rein.
Wie Sariputta an Erkenntnis, sittlicher Zucht und Seelenfrieden,
kann auch ein Bhikkhu das rettende Ufer erreichen und ein Trefflicher werden!“

Anmerkung: Das „rettende Ufer“ ist Nirvana, das nur durch die Einhaltung der Ordensregel erlangt werden kann.


3. Geizig

Ein Devata sprach zum Erhabenen in Kathavattu:

„Die Geizigen und Knickerigen, die schmähsüchtig sind und
Gebefreudige entmutigen: Was für einen Lohn wird ihnen zuteil?
Was erwartet sie im künftigen Dasein?“

Der Erhabene antwortete:

„Die Geizigen, die schmähsüchtig und entmutigend wirken,
können als Tiere wiedergeboren werden oder Läuterung in Yamaloka erfahren.
Wiedergeboren als Menschen, kommen sie an Orte großer Armut,
wo Nahrung, Kleidung und Erholung nur mühsam zu erlangen sind.
Ihre Erwartungen bleiben unerfüllt, und ihre Enttäuschung ist groß.
Dies ist ihr Lohn im Leben und im künftigen Dasein.“

Auf die Frage nach dem Los der Frommen sprach der Erhabene:

„Wer barmherzig ist, frei von Geiz und an Buddha, die Lehre und die Gemeinde glaubt,
wird im Himmel leuchten und dort lange Zeit verweilen.
Als Mensch wiedergeboren, erlangt er Wohlstand,
mühelos Nahrung, Kleidung und Freude.
Die Reichtümer anderer werden zu seiner Freude,
wie es auch in den Himmelsreichen üblich ist.
Dies ist ihr Los im Leben und im künftigen Dasein.“

Anmerkung: Der indische Totengott „Yama“ entspricht der germanischen „Hela“.

Weiterführende Quellen
  1. Samyutta Nikaya: Übersetzungen und Kommentare
  2. Geschichte des Jeta-Hains: Buddhist Studies
  3. Vergleich zwischen indischen und germanischen Gottheiten: Mythology Online
  4. Konzept von Nirvana: Access to Insight
Achtsamkeitsübung: „Der Pfad des inneren Lichts“

Ziel: Die Übung fördert das Bewusstsein für den Einfluss von Gedanken und Handlungen auf die eigene Zukunft und das Umfeld. Sie regt an, Mitgefühl, Großzügigkeit und Weisheit zu kultivieren.

Anleitung
  1. Ort finden: Suche dir einen ruhigen Ort, idealerweise in der Natur oder in einem geschlossenen Raum mit wenig Ablenkung. Setze dich bequem hin, mit geradem Rücken und entspannten Schultern.

  2. Atemfokus: Schließe die Augen und konzentriere dich für 3 Minuten auf deinen Atem. Spüre, wie die Luft ein- und ausströmt. Mit jedem Ausatmen lasse jegliche Anspannung los.

  3. Visualisierung: Stelle dir vor, du sitzt in einem leuchtenden Wald, ähnlich dem, in dem Kokanada erschien. Das Licht ist sanft und warm, durchdringt dich und erfüllt dich mit Frieden.

  4. Gedanken reflektieren:

    • Stelle dir eine Situation vor, in der du Großzügigkeit gezeigt hast. Wie hat sich das angefühlt?
    • Denke an eine Situation, in der du zurückhaltend oder geizig warst. Was waren die Gründe? Was hättest du anders machen können?
  5. Mantra und Affirmation: Wiederhole innerlich das Mantra (siehe unten) und verbinde es mit der Absicht, weise und mitfühlend zu handeln.

  6. Dankbarkeit kultivieren: Zum Abschluss lege deine Hände über dein Herz und sprich innerlich:
    „Möge ich Gutes säen und Frieden ernten. Möge mein Handeln Licht und Heilung in die Welt bringen.“

  7. Rückkehr: Atme tief ein, öffne die Augen und lächle. Nimm das Gefühl von Licht und Mitgefühl mit in deinen Tag.

Mantra: „Sabbe Satta Sukhi Hontu“

Das Mantra ist eine traditionelle Theravada-Buddhistische Phrase, die bedeutet:
„Mögen alle Wesen glücklich und frei von Leid sein.“

Warum es passt:

Es erinnert an Mitgefühl und die Verantwortung, durch richtige Gedanken und Handlungen das eigene und das Wohl anderer zu fördern – ein Kernthema der drei Geschichten in deinem Artikel.

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