Die Westländischen

Ein Bild, das einen jungen Mönch zeigt, der einem weisen, älteren Mönch zuhört, könnte die Szene zwischen dem Bhikhun und dem Erhabenen darstellen.
Bild mit KI erstellt am 22.09.2024 um 11:00 Uhr
Lehrrede über das wahre Wesen von Taten
nach der Gamani Samyutta, 6. Sutta

Zu jener Zeit weilte der Erhabene in Nalanda, im Mangohein am Rande der belebten Stadt Pava. Dort suchte ihn ein junger Bhikkhu, der Sohn eines Bhandis, auf und stellte ihm folgende Frage:

„Die westländischen Prediger, o Bhagavān, Wasserträger, Kranzverkäufer, Perlentaucher und Feuerläufer, lassen einen Verstorbenen nach draußen bringen, rufen ihn an und schicken ihn hinauf in den Himmel. Kann aber der Bhagavān (Erhabene), der Arahant (Heilige) und der Sammāsambuddha (Vollkommen-Erwachte) bewirken, dass die ganze Welt, bei der Auflösung des Körpers nach dem Tode, auf guter Fährte in eine himmlische Welt gelangt?“

Der Erhabene antwortete dem jungen Bhikkhu mit einer Gegenfrage: „Was meinst du, wenn ein Mann Lebewesen tötet, sich Nichtgegebenes aneignet, Verträge bricht, Lügen verbreitet und Ausschweifungen frönt – würde dann, wenn eine große Menschenversammlung diesen Mann anbetet, lobpreist und ehrfürchtig umwandelt, das Wunder geschehen, dass er nach dem Tode in eine himmlische Welt gelangt? Gleichwie wenn ein Mann einen Felsbrocken in einen tiefen See wirft und die Menschenversammlung denselben lobpreist und anbetet, würde dieser Felsbrocken deshalb wieder an die Oberfläche auftauchen? Was meinst du, o Freund?“

Der junge Bhikkhu schüttelte den Kopf und sprach: „Gewiss nicht, o Bhagavān.“

Daraufhin erklärte der Erhabene: „Ebenso wenig kann ein Mann durch sein bloßes Wünschen bewirken, dass andere in eine Hölle gelangen. Und weiter, o Freund, gleichwie ein Mann einen Krug mit Butteröl in einen tiefen See wirft, und das, was aus Sand und Ton besteht, unten bleibt, während das Butteröl nach oben steigt – so könnte jener Mann, so sehr er auch gelobt, verehrt und angebetet würde, nicht das Wunder bewirken, dass das Öl nach unten sinkt. Was meinst du, o Freund? Würde das Butteröl, nur weil er es wünscht, nach unten sinken?“

Wieder verneinte der Bhikkhu.

Der Erhabene sprach abschließend: „Gleichwie ein Mensch, der tötet, stiehlt, Verträge bricht, Lügen erzählt und den Geist verwirrt, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, nicht auf eine gute Fährte gelangen kann, mag er von anderen noch so sehr gelobt oder beneidet werden – er wird dennoch auf einem schlechten Pfad enden. Und ebenso, o Freund, wird ein gerechter Mensch, der das Gegenteil tut, bei der Auflösung des Körpers auf guter Fährte in diese Welt wieder auftauchen.“

Mit erleuchtetem Herzen bedankte sich der junge Bhikkhu für die aufbauenden Worte des Erhabenen.

Achtsamkeitsübung: Die Reflexion über das Gesetz des Karma

Setze dich in eine bequeme Meditationshaltung und richte deine Aufmerksamkeit auf deinen Atem. Atme ruhig ein und aus, während du den Geist entspannst.

Stelle dir nun zwei Szenarien vor:

  1. Ein Mensch, der bewusst und wiederholt gegen ethische Prinzipien handelt – er lügt, betrügt und schadet anderen.
  2. Ein Mensch, der mit Achtsamkeit, Mitgefühl und ethischer Klarheit handelt.

Reflektiere über die langfristigen Konsequenzen dieser Handlungen. Welche Art von „Energie“ oder „Wellen“ senden sie in die Welt? Welche Art von Leben erschaffen sie für sich selbst und andere?

Atme tief ein und aus, und erinnere dich daran, dass deine eigenen Handlungen dieselbe Wirkung haben. Jeder Gedanke, jedes Wort und jede Tat sind Samen, die in die Zukunft reichen. Lass diese Reflexion in Stille wirken.

Beende die Übung mit der Absicht, bewusst und ethisch zu handeln, in Harmonie mit den Prinzipien des Dharma.

Das Titelbild passt zur ruhigen, spirituellen Atmosphäre diesesTextes
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