Vom weltlichen Verhaftetsein zur Befreiung
So habe ich gehört: Einstmals weile der ERHABENE in Savatthi, im Jeta-Hain, in Anatha-pindikas Vihara (Kloster). Dort, zur geeigneten Stunde, redete der Erhabene zu den aufschauenden Bikhuns so:
„Der unbelehrte Weltmensch könnte wohl bei diesem vier-grundstofflichen Körper Überdruss empfinden, Unlust empfinden, könnte sich freimachen, denn man sieht bei diesem besagten Körper Anhäufungen und Auseinanderfall, Festhalten und Verwerfen. Daher genügt das dem unbelehrten Weltmenschen (Puthujjana), um das Überdruß zu empfinden, Unlust zu empfinden, sich freizumachen.
Dieses aber, ihr Arija Puggala (Edelmenschen, die mindestens eines der 4 Heiligskeitsstufen erreicht haben: Sotopanna=Strömungs-Ergriffener, Upasaka=lebt zu allen Buddha-Tagen wie ein Mönch, Anagarika=lebt immer wie ein Mönch im häuslichen Leben nach der Arbeit!), um da Überdruss zu empfinden, Unlust zu empfinden, sich freizumachen.
Dieses aber, was da GEIST genannt wird, Denken, Bewußtsein, das hingegen genügt dem Puthuyiana nicht, um da Überdruss zu empfinden, Unlust zu empfinden, sich freizumachen. Denn das ist ja lange Zeit von dem unbelehrten Weltmenschen gehegt, bedacht, behandelt worden als > das gehört zu mir. Das bin Ich, das ist mein Selbst!<
Besser würde der Puthuyiana diesen viergrund-stoffigen Körper als das Selbst angehen, nicht aber den Geist. Weil dieser Körper ja sichtbar als ein Jahr besteht oder ein Jahrzehnt oder wieviele auch. Das aber was Geist genannt wird, Denken, Bewußtsein, das springt auf Tag und Nacht als ein anderes und geht als ein anderes zugrunde.
Gleichwie, ihr Bikhuns, ein Affe, der im Walde, auf einem Berghang hinläuft, einen Ast ergreift, ihn losläßt, und einen anderen Ast ergreift.
Ein wohlbelehrter Hörer des Edlen aber, der überlegt vollkommen gründlich das gleichzeitig-abhängige Entstehen derart:
„Wenn dieses da ist, ist dieses da; mit dem Entstehen von diesem entsteht dieses; wenn dieaes nicht da ist, ist dieses nicht da; mit dem Vergehen von diesem, vergeht dieses, nämlich mit dem Nichtwissen sind die Veranlagungen da; mit den Veranlagungen ist Bewußtsein da; mit dem Bewußtsein ist Geist da; mit dem Geist sind die sechs Sinne da, mit denen wiederum Berührung da ist und mit der Berührung ist die Empfindung da; mit der Empfindung ist Begehren da, mit dem Begehren entwickelt sich Persönlichkeit; mit Persönlichkeit entwickelt sich Geburt; mit der Geburt kommen Alter, Krankheit, Sterben, Kummer, Elend, Leiden, Gram, Unglück, Endtäuschung und Verzweiflung zustande. So findet die Entstehung dieser ganzen Leidensmasse statt.Mit dem rest- und spurlosen Aufhören eben dieses Nichtwissen (Avijjā) findet das Aufhören eben auch der Veranlagung, gefolgt von dem Bewußtsein, dem Geist, der Sinne, der Berührung, der Empfindung, der Wahrnehmung, der Begierden, des Ergreifens, der Persönlichkeit, Geburt, Alter, Krankheit, Tod…. So findet das Aufhören der ganzen Leidensmasse statt.
Wenn ein wohlbelehrter Hörer des Edlen so durchschaut, wird er des Körperlichen überdrüssig, der Empfindung, der Wahrnehmung, der Unterscheidung, des Bewußtseins überdrüssig. Überdrüssig wird er entsüchtet; durch die Entsüchtigung wird er frei: im Befreiten ist das Wissen vom Reinheitsleben; dann ist seine Erden-Aufgabe vollbracht, und nichts weiteres nach diesem hier – so erkennt er!“
(Aus dem Tripitaka: Assutava-Sutta)
Weiterführende Literatur
„Das Assutava-Sutta: Text und Deutung“ (Buddhistische Studien) – Analysiert die Lehre vom „Unbelehrten“ im Kontext des Pali-Kanons.
„Patticasamuppāda: Das Rad des bedingten Entstehens“ (Philosophie) – Erklärt die Kausalkette des Leidens und ihre Auflösung.
„Avijjā und Vimutti: Vom Nichtwissen zur Befreiung“ (Buddhistische Psychologie) – Untersucht die Rolle von Unwissenheit und Erkenntnis im Dharma.
„Die Ariya Puggala: Die vier Stufen der Heiligkeit“ (Theravada-Tradition) – Beschreibt den Weg vom Laien zum vollendeten Arhat.
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