Gleichnisse und Lehren des Theravada Buddhismus
Vorwort: Tauchen Sie mit uns ein in die faszinierende Welt des Dhammapada und weiterer Gleichnisse des Theravada Buddhismus. In diesen inspirierenden Parabeln und Erzählungen des Erhabenen finden wir zeitlose Weisheiten, die uns dazu anregen, über die Natur des Lebens und des Geistes nachzudenken. Lassen Sie uns gemeinsam die tiefgreifenden Einsichten des Buddha erkunden.
Die Himmelreich begehrenden.
Anbetracht jener Paradis-Verkünder sprach der Erhabene so:
Diejenigen, die etwas loben, wessen sie noch niemals ansichtig wurden gleichen jenen Menschen die da reden:
„Die schönste Jungfrau hier im Lande begehre ich zur Braut, die liebe ich !“
Zu diesem Mann spräche ein Besonnener so:
„Die schönste Jungfrau im Lande begehrst du zur Braut ! Dennoch weißt du nichts über ihre Herkunft, Aussehen, Wesensart. Eine die du nicht kennst, nicht gesehen hast liebst du ?
Stellt sich nicht, wenn das so ist, die Rede eines solchen Menschen als gegenstandslos dar?
Ebenso auch geht es mit den Paradis- Verkündern, ihr göttliches Himmelreich stellt sich gleichsam als gegenstandslos dar (Potthapada-Sutta).
Anders ist das mit dem Dhamma (Lehrordnung), wo der sich darin Befleißigende die Wirkung des Karmas schon in diesem Leben beobachten kann. Welches laut Buddha wie das Wagenrad dem Ochsenhuf folgt.
So sprach der Erhabene:
Dem der erkennt, dem der durchschaut, kündige ich die Vernichtung der Triebe ! Nicht dem, der nicht erkennt, nicht durchschaut! Wer nicht gründlich bedenkt, dem entstehen unentstandene Triebe,- und die entstandenen Triebe wachsen ! Dem der gründlich bedenkt, dem entstehen eben nicht unentstandene Triebe -, und die entstandnen Triebe schwinden: die Triebe, die abgetan werden müssen durch:
- BÄNDIGUNG
- ÜBUNG
- DULDUNG
- MEIDUNG
- VERTREIBUNG
- ERWIRKUNG
- EINSICHT.
Der unbelehrbare Alltagsmensch ohne Einsicht für den EDLEN, unkundig der edlen Lehre (Aryja Dhamma ) unerzogen für das Gute, der erkennt nicht diese Dinge, die bedacht werden Müssen ! In Bändigung der Triebe hat der Edle (Buddha) abgeschnitten Thanha (Durst, Gier), gelöst die Fessel, in Vollkommender Wahn-Durchschauung hat er ein Ende gemacht mit den Leiden.
(Aus Sabbasava Sutta . P.s.:Duldung von Regen z.B. Meidung von Gefahren z.B.)
Merke die Himmelreich begehrenden: Der Erhabene sprach über jene, die das Paradies loben, das sie nie gesehen haben. Dieses Gleichnis macht uns bewusst, dass wahre Erkenntnis über das Göttliche über das bloße Lob hinausgeht. Das Dhamma hingegen ermöglicht uns, die Wirkungen des Karmas in diesem Leben zu beobachten.
Gleichnis vom Radmacher.
Der ehrwürdige Maha – Moggallana sprach zum ehrwürdigen Sariputta dieses Gleichnis vom Wagenbauer:
Einstmals weilte ich in Rajagaha, auf der Berghütte. Dort schnitzte der Wagner Samiti den Kranz eines Rades zurecht, und der Nacktler Panduputta, früher selbst ein Wagner, schaute ihm zu.
Und der Nacktler bemerkte am Wagenrad Fehler und Unebenheiten und wünschte, daß Samati diese beseitigte. Noch eher er aber diesen Wunsch äußern konnte, wurden die Fehler von Samati behoben.
Als der Nacktler dieses sah; rief er laut und erfreut die Worte aus:
„Unmittelbar, von Herz zu Herz, schnitzt Samati wahrlich!“
Ebenso, gibt es ja Menschen, die als Wortheilige in die Hauslosigkeit zogen! Heuchler sind sie und Betrüger. Maulhelden, unbewacht am Tor der Sinne, lässig in ihrem Mönchstum, wohllebig, mattherzig und zerstreuten Sinnes! Für die Edlen aber hat der Sariputta mit seinen Predigten von Herz zu Herz geschnitzt!“
(Anangana-Sutta)
Merke das Gleichnis vom Radmacher: Das Gleichnis des Radmachers verdeutlicht, dass wahre Lehren nicht nur in Worten, sondern auch in Taten verankert sind. So schneidet der Edle die Fessel der Gier ab und durchschaut die Wirklichkeit, um ein Ende des Leidens zu finden.
Die Festungsmauer:
In Campa, am Ufer des Gaggara- Sees traf der ehrwürdige Ananda ,den Wandermöch Uttyja.
Und gab dabei nachstehendes Festungsgleichnis über das Ausgehen der Menschheit bei Befolgung des Dhammas:
„Im Vergleich erkennen da manche denkende Wesen den Sinn einer Rede, gleich als wenn dort eine Festung wäre mit starkes und lückenloses Mauerwerk. Der Türmer hielte alle Unbekannten fern-Eingang fände man jedoch nur durch das wohlbewachte Tor! Ebenso liegt dem Erleuchteten nicht die Frage am Herzen, ob die halbe oder ganze Welt des Samsara leer würde von Menschen bei Befolgung des Dhammas, sondern er denkt nur: „ Alle diejenigen, die aus der Welt ausfallen werden, sind aus der Welt ausgefallen und verweht, nachdem sie die fünf Hemmnisse abgetan haben, die geistigen Befleckungen, die dem Wissen schädlichen, Verinnerlichung und Erwachung voll entwickelten.„
(aus dem Uttyja Sutta)
Merke, die Festungsmauer: Ananda nutzt das Bild einer Festung, um die Bedeutung der Einhaltung des Dhammas zu erklären. Der Erleuchtete kümmert sich nicht darum, wie viele die Welt verlassen, sondern darum, dass jene, die gehen, die Hindernisse des Geistes überwunden haben.
Der Lotusteich.
Der Erhabene richtete sein Gespräch an die Mönche welche dort mit ihm an einen Teiche sich versammelt hatten:
„Und ich sah mit dem Buddha-Auge die Welt überblickend, Wesen wenig verunreinigt und Wesen viel verunreinigt. Ich durchschaute sie und erkannte Scharfsinnige und Stumpfsinnige, gut Veranlagte und schlecht Veranlagte, leicht zu Belehrende und einige ,die da leben, die Gefahr der Vergehungen für ein anderes Dasein erkennend.
Gleich wie dieser Lotusteich mit allerhand farbigen Lotusblumen, im Wasser entstanden, im Wasser aufgewachsen, aus dem Wasser einige nicht herausgekommen, im Wasser eingetaucht sich nähren, und wieder andere mit dem Wasserspiegel gleichstehend, und noch andere aus dem Wasser hochgekommen dastehend, unberührt vom Wasser. Gleichsam jenen Menschen unterschiedlich im edlen Lebenswandel.“
(aus dem Aryja Pariyesana)
Merke der Lotusteich: Der Buddha betrachtet die Vielfalt der Wesen mit einem klaren Auge. Ähnlich einem Lotusteich, in dem einige Blumen im Wasser verweilen und andere erhaben darüber stehen, symbolisiert dies die Unterschiede im edlen Lebenswandel.
Die Raubvögel.
Im Geierberg, bei den Luftbestatteten sprach der Erhabene dieses Gleichnis der Begierden:
Wie Raubvögel sind die Begierden, wie Fleischstücke, die sich die Raubvögel gegenseitig abjagen ! Wenn der schwächere Raubvogel die aufgegriffenen Fleischstücke nicht dem stärkeren Raubvogel Überlasen würde, könnte er nur tödlichen Schmerz erleiden.
Ebenso auch überlegt der Hörer des Edlen so:
„Fleischstücken vergleichbar sind die Lüste vom Erhabenen genannt worden, voll von Leiden, voll von Verzweiflung. Leiden ist mehr daran,“
So erkennt er wirklichkeitsgemäß, mit vollendeter Weisheit. Und jene Art des Gleichmuts, die vielartig ist, aufs Einartige ausgeht, wo gänzlich die Weltlust- Haftungen restlos zugrunde gehen- eben den Gleichmut pflegt er !
(aus der Potaliya Sutta)
Merke die Raubvögel: Die Begierden werden als Raubvögel dargestellt, die Fleischstücke der Lüste gegenseitig streitig machen. Der Hörer des Edlen erkennt die Leiden dieser Lüste und kultiviert einen Gleichmut, der über den weltlichen Verhaftungen steht.
Der Affe.
In Indien wird der Affe als sehr intelligentes, aber unterstes Lebewesen empfunden. Einst verglich der Erhabene unseren Geist mit einem Affen, der unentwegt sich von Ast zu Ast einen Abhang hinunter hangelt. Ebenso hüpfen unsere Gedanken selbstständig durch unseren Kopf und das verbraucht viel Energie, weshalb die Kunst der Meditation darin besteht, dieses Zappelwesen zur Ruhe zu bringen. Hierzu kann man einen Schüler rezitieren, der sich bei seinen Ajan (Meister) beklagte, weil ihm beim meditieren immer aufkommende Gedanken ablenkten. Der Ajan riet seinem Schüler, nur an einen Affen zu denken, sobald seine Konzentration nachlässt. Bald erschien der Schüler wieder und klagte, dass er jetzt während der Meditation nur noch an Affen denken Muss. Da lächelte der Ajan und erklärte seinem Schüler, dass er damit schon den ersten Schritt zur vollständigen Gedankenleerheit vollzogen hat.
(aus der Assutava Sutta)
Merke, der Affe: Der kluge Vergleich mit einem Affen verdeutlicht die unsteten Gedanken. Die Kunst der Meditation besteht darin, den Geist zu beruhigen, vergleichbar damit, wie ein Schüler lernt, seine Gedanken an einen Affen zu binden, um schließlich Gedankenleerheit zu erreichen.
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die Gemeinschaft des Abendländischen-Buddhisten-Collegium e.V.