Die Lehre des Vangisa Sutta

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Die Überwindung der Versuchung

Einstmals weilte der ehrwürdige Vangisa in Alavi in dem Vihara ( Kloster ) Aggalava-cetiya ( Heils-Denkmal ) zusammen mit dem ehrwürdigen Nigrodhakappa, seinem Upajj-haya ( religiöser Mentor ). Zu dieser Zeit war der ehrwürdige Vangisa noch Neuling und blieb einmal als Einziger im Vihara als Hüter zurück.

Da nun begaben sich einige bildhübsche Frauen, wohl geschmückt zum Vihara, um dieses zu betrachten. Hierbei kam dem ehrwürdigen Vangisa, beim Anblick der schönen Frauen anabhirati (Unlust zum monastischen Leben). Das verwirrte arg seine Achtsamkeit und da wuchs ihm der Gedanke:
 
„Zum Schaden, wahrlich gereicht es mir, nicht zu meinem Gewinn – Schlimmes ist mir somit zu teil geworden, dass Begierde mein denken verwirrt. Wie konnte es nur möglich sein, dass ein anderer die Unlust verscheucht und kanhano ( Lust zum mönsch =ichen Leben) in mir hervorriefe? Wie wäre es aber, wenn ich selber meine Unlust verscheuche und Lust (zum monarchischen Leben) in mir hervorriefe?“
 
Da nun erzeugte der ehrwürdige Vangisa das Bild des Erhabenen in seinem Geiste und verscheuchte so selber seine Unlust und rief kankano in sich hervor und verfasste hierzu folgende Strophen:
 
„Nachdem ich aus dem häuslichen Leben fortgegangen war und die freie Pilgerschaft führe, überfielen mich aus der Finsternis kommend, freche Zweifel. Es sollen mich nur mächtige Krieger, treffliche Pfeilschützen, geübt, mit starken Bogen von allen Seiten umringen, tausend von solchen, die niemals fliehen, und wenn auch Frauen, noch mehr als diese, herankommen; sie können mir keinen Schaden mehr antun; ich stehe fest im Dhamma (Buddhas Lehre). Aus des Erleuchteten Munde habe ich es vernommen, dem Verwandten der Sonne, den Weg der zum Nirvana (Verwehen) führt. An ihm erfreut sich mein Herz allein. Und wenn Mara (der Teufel) mich, der ich so lebe, angreift, dann werde ich, o Tod, so tun, dass du nicht einmal meinen Pfad siehst.“
 
(nach der Vangisathera- Samyutta , Auszug )
 
 

Buddhistisches Fazit:

Das Vangisa Sutta betont die Bedeutung der Achtsamkeit und des Festhaltens an den Lehren des Buddha, um Versuchungen und Verwirrungen zu überwinden. Es zeigt, wie der ehrwürdige Vangisa durch das Erinnern an den Dhamma und das Erzeugen eines klaren Geistes die Unlust besiegt und seine Entschlossenheit stärkt, den Weg zur Befreiung zu gehen.

Buddhistisches Mantra:

„Ich erinnere mich an den Dhamma und halte fest an den Lehren des Buddha. Ich lasse los von Begierden und finde Frieden im gegenwärtigen Moment.“

Achtsamkeitsübung:

Eine achtsamkeitsbasierte Übung, die aus dem Vangisa Sutta abgeleitet werden kann, ist die Praxis des bewussten Atems. In Momenten der Versuchung oder Unruhe kann man sich auf den Atem konzentrieren, ihn bewusst beobachten und dabei die Gedanken und Empfindungen vorüberziehen lassen, ohne an ihnen festzuhalten. Durch diese Übung kann man die Achtsamkeit stärken und einen klaren Geist kultivieren, der es ermöglicht, den Dhamma zu leben und Versuchungen zu überwinden.

  1. Sitzhaltung einnehmen: Setze dich in eine bequeme und aufrechte Position auf einem Stuhl oder einem Meditationskissen. Stelle sicher, dass dein Rücken gerade ist und deine Hände entspannt auf deinen Oberschenkeln ruhen.

  2. Bewusstes Einatmen und Ausatmen: Beginne damit, deine Aufmerksamkeit auf deinen Atem zu lenken. Spüre, wie sich dein Bauch beim Einatmen ausdehnt und beim Ausatmen wieder zusammenzieht. Sei vollkommen präsent im gegenwärtigen Moment und beobachte den natürlichen Fluss deines Atems, ohne ihn zu kontrollieren.

  3. Beobachten von Gedanken und Empfindungen: Während du weiterhin bewusst atmest, beobachte die Gedanken, die auftauchen, und die Empfindungen, die in deinem Körper entstehen. Sei achtsam gegenüber allem, was in deinem inneren Erleben geschieht, aber bleibe gleichzeitig gelassen und ohne Urteil.

  4. Loslassen von Gedanken: Wenn Gedanken auftauchen, lass sie einfach vorüberziehen, ohne dich in sie zu vertiefen oder sie zu bewerten. Kehre immer wieder sanft zur Beobachtung deines Atems zurück und verankere dich im gegenwärtigen Moment.

  5. Vertiefung der Achtsamkeit: Mit der Zeit kannst du deine Achtsamkeit auf weitere Aspekte deines Atems ausdehnen, wie zum Beispiel die Temperatur, den Rhythmus oder die Qualität deines Atems. Bleibe dabei immer präsent und achtsam.

  6. Abschluss: Nach einigen Minuten der Praxis kannst du die Übung langsam abschließen. Bewege deine Finger und Zehen, recke und strecke dich und öffne dann sanft deine Augen.

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