Punnam
so habe ich gehört:
Einstmals weilte der Erhabene im Gebiet der Magadhas, in dem Brahmanendorf Pancasala. Zu jener Zeit fand im Dorf das Pusha (religiöses Fest) „Pakunakani“ der jungen Leute statt, bei dem die Heiratsfähigen ihre Auserwählten als Gäste (Pakunnaka) einladen und sich gegenseitig Geschenke zukommen lassen.
Zur Vormittagszeit warf sich der Erhabene sein Unter- und Obergewand über und machte sich auf den Almosengang. Doch auch Mara, der Böse, weilte in jenem Dorf. Er hatte das Fest installiert und sorgte dafür, dass die Bewohner von Pancasala so gründlich feierten, dass selbst das letzte vom Tisch gefallene Reiskorn von gierigen Hühnern vertilgt wurde.
So kam es, dass der Erhabene, wie alle seine Bhikhus in einem solchen Falle, mit leerer Almosenschale reinen Herzens zurückkehrte.
Da begab sich Mara, der Böse, dorthin, wo sich der Buddha in Meditation zurückgezogen hatte. Abseits stehend, sprach er den Erhabenen schadenfroh an:
„Hast du, Samana, auch Almosenspeise genossen?“
Der Erhabene richtete sein friedliches Antlitz auf Mara, den Bösen, und antwortete mit unbewegter Stimme:
„Das hast du doch, Mara, du Fallensteller, so gemacht, dass ich keine Almosenspeise erhalten sollte.“
Mara sprach daraufhin mit tückischem Blick:
„Darum soll der Samana Gotama zum zweiten Mal nach Pancasala gehen; ich werde dafür sorgen, dass der Erhabene Almosenspeise erhält.“
Der Erhabene jedoch schüttelte nur seinen Kopf und sprach folgende Verse:
„Üble Wirkung hat Mara erzeugt, der die Leute von Pancasala um die hohen Verdienste gebracht hat, weitreichende Almosenspeise dem Vollendeten zu geben. Meinst du etwa, Mara, du Böser, dass deine Sünden keine Früchte tragen? Gar glücklich wahrlich leben jene, denen nichts zu eigen ist! Von der Freude an Entsagung, Befreiung, Loslösung werden wir uns nähren, wie die Abhassara-Devas!“
Da erkannte Mara, der Böse, dass seine Prüfungen den Erhabenen nur stärker machten, und verschwand sogleich leidvoll und betrübt.
nach der Mara Samyutta 18. Sutta.
Anmerkung:
der Buddhismus ist sehr tolerant und bekämpft keine andere Religion, weshalb auch nicht der Irrglaube besteht, dass es für Gläubige ein Heilsverdienst wäre, durch blutige Relgionskämpfe einen besonderen Himmelsplatz zu gewinnen. Siehe einer unserer ältesten Artikel über die enstehung der Religion. Für Buddha ist auch der Himmel vergänglich und die Götter fallen wieder ins Hamsterrad der Wiedergeburten zurück. Jeder Mensch gelangt nach seinem Tode in denjenigen Jenseitsabschnitt, den er sich vorgestellt hatte. Kein Wunder, das der Himmel buddhistischer Mönche voller Mildtätigen ist, wie die Abhassara– Götter.
Achtsamkeitsübung:
Freude an Entsagung und Loslösung
Vorbereitung
- Ort und Zeit: Finde einen ruhigen Ort, an dem du ungestört bist. Setze dich bequem hin, entweder auf einem Stuhl oder im Schneidersitz auf dem Boden. Schließe die Augen und atme tief ein und aus.
Übung
Körperwahrnehmung:
- Beginne damit, deine Aufmerksamkeit auf deinen Körper zu richten. Spüre, wie du sitzt, die Berührungspunkte deines Körpers mit dem Boden oder dem Stuhl.
- Wandere mit deiner Aufmerksamkeit langsam durch deinen Körper, beginnend bei den Füßen und endend am Kopf. Nimm jede Empfindung wahr, ohne sie zu bewerten. Wenn du Spannungen oder Unbehagen bemerkst, atme bewusst in diese Bereiche hinein und lass die Spannung mit jedem Ausatmen los.
Gedankenbeobachtung:
- Richte nun deine Aufmerksamkeit auf deine Gedanken. Stelle dir vor, deine Gedanken sind wie Wolken am Himmel, die kommen und gehen. Beobachte sie, ohne dich in sie zu verstricken oder sie zu bewerten.
- Wenn du bemerkst, dass du dich in einem Gedanken verloren hast, erkenne dies sanft an und bringe deine Aufmerksamkeit zurück zu deinem Atem.
Visualisierung der Loslösung:
- Denke an die Worte des Erhabenen: „Gar glücklich wahrlich leben jene, denen nichts zu eigen ist! Von der Freude an Entsagung, Befreiung, Loslösung werden wir uns nähren, wie die Abhassara-Devas!“
- Visualisiere, wie du dich von materiellen und geistigen Anhaftungen löst. Stelle dir vor, wie du alle Besitztümer und Gedanken loslässt und dich von ihnen befreist. Spüre die Leichtigkeit und Freiheit, die damit einhergeht.
Reflexion:
- Beende die Übung, indem du einige Minuten in Stille sitzt und die Erfahrung nachklingen lässt. Frage dich: Wie hat es sich angefühlt, Gedanken und Besitztümer loszulassen? Welche Einsichten hast du gewonnen?
Abschluss
- Dankbarkeit:
- Öffne langsam deine Augen und nimm dir einen Moment, um dich für die Zeit zu bedanken, die du dir für diese Übung genommen hast. Erinnere dich daran, dass du diese Praxis jederzeit wiederholen kannst, um mehr Achtsamkeit und Gelassenheit in deinen Alltag zu bringen.
Ich hoffe, diese Übung hilft dir, mehr Achtsamkeit und Losgelöstheit zu erfahren.