Lyrik III. Butterblume & Hahnenfußgewächse
In der zweiten Folge unserer Reihe ‚Deutsche Lyrik – Deutsches Liedgut‘ wenden wir uns einem kleinen botanischen Juwel zu: der Butterblume. Mit ihrem sonnigen Gelb und ihrer zähen Lebenskraft ist sie ein Sinnbild für die unscheinbaren Wunder am Wegesrand. Das Gedicht von W. Franzson preist ihre Schönheit und ihren Nutzen – vom heiteren Blütenanblick bis zur kulinarischen Verwendung. Doch die Butterblume ist mehr als nur ein hübscher Hingucker: Als Mitglied der artenreichen Familie der Hahnenfußgewächse verbirgt sie faszinierende Eigenheiten und sogar heilkundliche Traditionen.
Begleiten Sie uns auf diesem Streifzug durch Vers und Botanik, der zeigt, wie Lyrik und Naturkenntnis einander bereichern. Vielleicht werden auch Sie beim nächsten Spaziergang innehalten und der ‚dicken, fetten Butterblume‘ ein stilles Lächeln schenken…
„Weitere Gedichte und Natur als spiritueller Wegweiser finden Sie in unserer Sammlung: Deutsche Lyrik – Deutsches Liedgut“
Butterblume
Wenn das Mittagssonnenlicht heiß auf Wiesen, Felder sticht,
lassen ihre Köpfe hängen alle Blumen an den Stengeln.
Doch das Butterblümchen klein, fällt dort gänzlich aus den Reih’n:
mit ihren lackierten Blütenblättern trotzt sie dem glühenden Sommerwetter!
Sie blinkt heller als die Sonne selber, immer frisch und gelber!
Jeder es gern anschauen mag, Bübchen brichts zu Muttertag!
Wie zuvor die Amme und die Muhme,
erfreuten Hahnenfuß und Dotterblume.
Zum gleichen Aussehen ihrer Gemeinsamkeit
gesellt sich noch Bescheidenheit!
(C) W. Franzson
mit freundlicher Genehmigung
Anmerkung:
Unser sehr robustes Butterblümchen ist in allen Teilen etwas leicht giftig, weshalb es auch von Tieren nicht gern gefressen wird.
Es liebt Fettwiesen (für Heu-Ernte) und getrocknet ist es völlig ungiftig.
Seine fünfblättige Blüte leuchtet gelb lakiert wie gute Butter – daher ihr Name.
Ihr leichtes Gift ist zugleich ein Heilmittel, wie auch jedes Heilmittel in Übermaß für uns Gift sein kann.
Unser Butterblümchen blüht von Mai bis Oktober und hat weit verzweigte Ableger (ähnlich der Erdbeere).
In der Volksheilkunde wurde die Pflanze eingesetzt als Wurmkur sowie gegen chronische Hauterkrankungen, Hautausschläge und neuralgische Erkrankungen.
Es gibt viele Arten dieser Blume:
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Gold-Hahnenfuß
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Kriechender Hahnenfuß (benannt nach seinen Bodenblättern)
Man erkennt eine Untergattung an den gelben Blüten, bei denen eine Hälfte verkümmerte oder zerrupfte Blütenblätter hat.
Diese Gattung klont sich durch Selbstbestäubung.
Zur Familie des Hahnenfuß gehört auch die Dotterblume, deren orange-gelbe fünfblätterige Blüte an Eidotter erinnert.
Sehr häufig finden wir die Sumpf-Dotterblume an dauerfeuchten Senken.
Sie wächst auch im Flachwasser und blüht zwischen April und Mai.
Inmitten der Kronblätter befinden sich umgewandelte Staubblätter, die auf einer Zuckerdrüse sitzen und süßen Nektar für Bestäuber produzieren.
Die grünen Knospen der Sumpf-Dotterblume wurden einst als „deutsche Kapern“, wie Delikatessen, verzehrt.
Sie schmecken sehr würzig und etwas scharf.
Weil sie wie alle Hahnenfußgewächse etwas giftig sind, können diese Stoffe wie Protoanemonin bei Missbrauch zu Magenkrämpfen, Übelkeit, Durchfall und heftigem Erbrechen führen.
Problemlos hingegen schmecken im Frühling die neuen, grünen Tannenspitzen recht angenehm.
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