In den Bergen im Norden Burmas lag ein Dorf mit zwei Mönchsheime:
Ein Nördliches und ein Südliches.
Der Abt vom Nordkloster lehnte aber die Sternenkunde des Südklosters
rückhaltlos ab.
Einmal wurden beide Äbte zum Visaka – Fest des Klosters im fernen,
südlichen Ava eingeladen.
Der Abt vom Südkloster berechnete astrologisch denselbigen Tag als
Glückstag und machte sich mit seinen Mönchen sofort in einem weißen
Boot auf die Reise.
Der Abt vom Nordkloster ließ sich einen Tag zur Vorbereitung Zeit
Und reiste danach in einem schwarzen Boot flußab.
Indessen ordnete der Abt vom Südkloster eine Rast in einem Fischerdorf an.
Da kam auch schon ein Einwohner herbeigerannt und bat den Abt , seinem
Sohne die Klosterweihe zu geben, da der Abt des heimischen Klosters
erkrankt sei. Der sternkundige Abt durfte eine solche Bitte nicht ablehnen
und nahm den Verlust eines ganzen Tages dadurch in Kauf.
Da sahen sie, wie die Mönche des Nordklosters fröhlich winkend, in ihrem
Schwarzen Boot am Fischerdorf vorbei jagten.
Doch der frische Rückenwind entwickelte sich über den Fluß zu einem
starken Sturm, der das schwarze Boot an einer Klippe zerschellen ließ.
Die Mönche schwammen wie die Ratten zum rettenden Ufer und waren froh,
daß die Nässe und Kälte ihr einzigstes Problem waren.
Teils zu Fuß teils auf Ochsenkarren freundlicher Bauern, kamen sie
dennoch rechtzeitig in Ava an.
Da sprachen die Mönche zum Abte so: “ Ehrwürdiger Abt, ihr habt die Sterne
herausgefordert, die Astrologie mit Verachtung behandelt, nur deshalb
konnte uns das Unheil treffen!“ Noch ehe der Abt antwortete ,
erschienen die Mönche vom Südkloster durchnäßt und erschöpft und berichteten,
ebenfalls Schiffbruch erlitten zu haben. Da sagte der Abt vom Nord –
Kloster erleichtert: „Ihr habt trotz Astrologie gleiches Schicksal
erlitten wie wir. Nun werden wir Beide im gleichen Zustand vor unserem
Gastgeber treten und sollten besser unseren Wettstreit hier gar nicht erst erwähnen!“
( Mönchs Anekdote )