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Die Wiederkehrer

Eine Karma-Fiktion von Potthapada

kostenlose Leseprobe:

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Kapitel 1    (Beginn der Mysterien-Story )

Karma heißt ein indischer Gott der Liebe (H-amor) und ebenso das Mysterium von Ursache und Wirkung aller Taten die wir Lebewesen begehen.

Im Buddhismus rechtfertigen alle Aktivitäten des Menschen, ob im Gedanken, Worten oder Handlungen, dass Schicksal seiner Wiedergeburt.

Das angehäufte Karma in diesem Leben, bestimmt somit das Schicksal im nachfolgenden Leben. Das Schicksal in diesen Leben sind die Früchte aller Taten aus dem vergangenen Leben.

Karma ist so gesehen die ewige Gerechtigkeit aus Liebe zu Jedermann!

Walter Feldbaum wurde schon so oft wiedergeboren, dass er sich dadurch allmählich an manche seiner Vorleben erinnern konnte. Jedermann konnte mit dem Tag seiner Geburt ein ganz neues Leben beginnen. Den alten wiedergeborenen Seelen jedenfalls waren die schemenhaften Erinnerungen an ihr Vorleben einerseits willkommene Warnungen an künftige Ereignisse gemäß dem Ursache-Wirkungsprinzip des Karmas (Tatvergeltung), anderseits jedoch reiner Horror, weil seit dem frühen Mittelalter stets wenige Herrscher gab, die alles besitzen und viel Unterdrückte, die keine Rechte besaßen.

Es gibt moderne Rückführungen auch mittels Hypnose, in denen allerhand Promi-Weibchen ihren Ruhm noch jubelnd vergrößerten, indem sie aus solchen „Sitzungen“ als frühere Kleopatra oder Nofretete heraustraten. Das wäre statistisch sehr unwahrscheinlich anhand der vielen ausgebeuteten Untertanen. Aber darüber wollen wir ja nicht berichten, sondern von Walter Feldbusch, der so oft wiedergeboren wurde, dass ihn die Erinnerungen aus weiter Vergangenheit oft das Herz zerspringen ließ und vor Kummer und Leid reumütige Tränen von seinen traurigen Augen wie Bächlein über sein altes, zerfurchtes Gesicht flossen.

Manchmal trafen ihn diese Bilder auch des nachts während des Träumens, so dass er schluchzend sich in der Dunkelheit erhob und wie eine Steinfigur auf den Friedhof auf seiner Bettkante verharrte,

Oft saß er so in dieser Haltung bis sich die Vöglein vor seinem Kammerfenster freudiges „Guten Morden“ zuriefen.

Manchmal aber setzte sich dann sein schwarzer Kater Bastet auf seinen Schoß und begann zu schnurren und schmiegte sich an Walter. Er streichelte dann zärtlich den „Rattenfänger“ mit seinen harten Arbeiterhänden und Walter war dann wieder glücklich, wenn er sah, wie sich die ihn anblickenden gelben Katzenaugen in selige blaue Kinderaugen verschleierten.

Ja, Bastet hatte er als Findelkind aus dem Stadtwald heimgetragen, als das Tierchen noch ganz klein war und kaum von der Mutter entwöhnt.Die Katzenmutter war wohl verwildert und sehr gestresst gewesen, als sie trächtig war, was sich dann auf ihren Wurf übertrug. Basket war so klein, dass er auf Walters Handfläche passte und dort einschlief. Aber jedes unbekannte Geräusch verursachte in dem Tier Panik-Attacken. Anfangs hatte Walter den kleinen Kater öfters mit „Buh!“ erschreckt und dann gelacht, wenn das Tier senkrecht in die Lüfte stieg und dann im Turbo-Gang unters Bett Schutz suchend flüchtete.

Jetzt, da Basket älter, größer, fetter und ruhiger geworden war, drehte der Kater den Spieß um, trottete unschuldig auf Walter zu, um dann kurz vor ihm jählings in die Luft zu springen und anschließend vor Freude einige Runden durch die Stube jagte. Dann lugte er um die Ecke und schaute Walter zufrieden an und genoss es offensichtlich, dass der alte Mann über seine Kapriolen immer noch herzhaft lachen konnte.

Manchmal ließ Walter auch die Haustüre offen, damit Bastet ihn im angemessenen Abstand vorsichtig in die freie Welt folgte. Doch wenn dann etwa eine freche Elster den Kater mit heiserer Stimme anzeigte, stürzte Bastet sofort durch die offene Türe ins behagliche kleine Heim zurück, seinem sicheren „goldenen Käfig“.

So verbrachten die beiden Freunde gemeinsam ihre vom Karma verbliebene Zeit.

Mit dem Alter trockneten Walters Augen aus und er besorgte sich beim Apotheker lindernde Augentropfen.

Doch diese Tropfen hatten eine mysteriöse Wirkung auf Walters übersinnliche Wahrnehmungen. Als er das Treiben der Leute auf der Straße beobachtete, entdeckte Walter Wärme wabernde Luftschichten in unterschiedliche Farben über ihren Häuptern. Gleichzeitig drang blitzschnell ein erstaunliches Wissen über die betreffenden Personen, nämlich ihr jeweiliges Karma.

Zunächst unterschied Walter die Leute an ihre Aura (Strahlenkrone). Verliebte gingen unter einer Glocke aus rosarotem Farbenspiel. Geizhälse eilten unter einen gelben Strahlenkranz und fromme, gütige Menschen schritten besinnlich unter einem hellblauen Licht. Hallunken erkannte er an ihre schmutzig-grauen Kopfwolken.

Manchmal verschwammen die Antlitze der Personen gänzlich hinter große, frei im Raum flackernde Buchstaben, Zahlen oder Symbole.

Walters Nachbar hatte einen fremden Untermieter aufgenommen, der war jung und hatte dunkles Aussehen. Er war immer sehr wortkarg, unfreundlich und Walter sah immer eine liegende Acht über ihn schweben. Walter dachte an ein Zeichen der „Unendlichkeit“, doch dann wurde der junge Mann von der Polizei abgeführt und Walter erkannte in dessen Handschellen wieder eine liegende 8!

Einmal, als es dunkelte wollte Walter die Vorhänge zum Straßenfenster zuziehen, da ging Witwe Stein mit ihrem Mops gerade vorbei und grüßte ihn mit seltsamem Blick. Walter schlug ein Buch auf und wollte darin lesen, als vor seinem geistigen Auge die junge, hübsche Frau Stein erschien. Sie stand am Rheinufer und schrie eifersüchtig ihren Mann an und stieß ihn heftig gegen die Brust, dass der Mann den Halt verlor und in den Fluss stürzte, wo er im schwarzen Wasser ertrank.

Walter schlug betroffen das Buch zu und hörte ein Martinhorn der Polizei schrill ertönen und in Richtung der Witwe Stein rasen. Walter trat vor die Türe und schon kamen Kinder aus Richtung des Polizeiwagen mit ihren Fahrrädern geradelt, die erzählten Walter, dass unten am Fluss eine alte Frau ertrunken sei, die ihren Hund retten wollte, der ins Wasser gefallen war.

Walter sagte sich, dass dieses die Tatvergeltung ihres Karmas gewesen war.

Bald stellte Walter fest, dass seine Visionen sich mit der Einnahme von seinen Augentropfen häuften. Am Klang des Telefons, wusste Walter bereits, welcher Anrufer ihn sprechen wollte.

Das Telefon klingelte und Walter sagte sofort “Hallo Norbert! Was liegt an?“ Norbert war Walters Sohn und der lud seinen Vater zum 5. Geburtstag von Till am Sonnabend ein.

Walter freute sich, seinen Enkel wieder zu sehen, denn das war sein wiedergeborener Großvater, dessen Bücher Walter geerbt hatte und gerne las.

***************************** hier endet die Leseprobe ************************************

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