VAJNA-VALKYAS
Lehre der Seelenwanderung
Menschen, welche Taten (Karma) begangen haben, gelangen an die durch ihre Taten erzeugte Orte
im nachfolgenden Leben.
Wer Sünden begangen hat, gelangt an die durch Sünden erzeugte Orte:
(es folgt eine stark Vergröberte altindische Lehre)
Säufer können aus dem Tier Schoß eines Kamels wiedergeboren werden, daß seine Trinkflüssigkeiten auf seinem Rücken mit sich schleppt.
Faulpelze können aus einem Schoß einer Eselin geboren werden und müssen die Lasten Anderer
tragen.
Falschredner können als Affen geboren werden, unvermögend weitere Reden zu halten.
Lasterhafte, ausschweifende Menschen können als Schweine geboren werden und müssen in
einer schmutzigen Umgebung leben.
Lügner können mit Mundgeruch im kommenden leben behaftet sein und Nahrungsmittel-
Diebe mit schlechten Zähnen.
Parfümdiebe können im kommenden Leben mit unangenehme Körpergerüche behaftet sein.
Kleiderdiebe und ihnen Ähnliche, können mit Hautausschläge behaftet werden.
Ehebrecher können im nächsten Leben mit Gehfehler behaftet sein.
Wer sich mit Fälschungen bereichert, dem kann im nächsten leben ein Körperglied fehlen.
„Wer den guten oder schlechten Samen
in die Schicksalserde hat gestreut,
wird auch gute oder schlechte Früchte
wieder ernten in der Reifezeit.
Der eine hat das böse Werk getan,
und Viele dann die Frucht der tat genießen;
Die von der Frucht genossen, gehen frei,
der Täter trägt die Schuld und muß sie büßen. (Anm.: gegen Kollektivschuld!)
Nicht fügt uns zu ein andrer Lust und Leid,
daß es ein andrer zufügt, ist ein Wahn.
Ein jeglicher genießt zu seiner zeit,
was er beging in der Vergangenheit;
selbst büße ab, o Leib, was du getan!
Hast du reizendes vor Augen und vernimmst du süße Töne,
fühlst du dich beglückt und dennoch faßt dich Wehmut ob der Schöne,
Weil du dich im Geist erinnerst alter Freundschaft unbewußt,
die aus einem früheren Leben wurzelt tief in deiner Brust.
Das Reifen der Handlungen entsteht für Einige nach dem Tod,
für andre wächst in diesem Leben schon daraus Freud oder Not.
Wer auf Andrer Güter sinnt und Schlechtes denkt,
im nächsten Dasein einem niederen Stand anhängt.
Wer aber den Geist bezähmt und öffnet der Wahrheit Aug und Ohren,
wird in Brahmas reinsten Himmel wiedergeboren !
Der Unbeständige, der sich irdischen Lüsten hingegeben,
muß noch einmal als Mensch auf Erden leben.
Sünder, die bis in die tiefsten Höllen einst gefallen,
glückt ein Aufstieg durch lange Buße Allen.
Endlich frei von ihren Sünden,
können sie Genesung im Wohlstand finden.
Wie der Töpfer mit Hilfe von Ton,
einen Krug verfertigt schon.
Und mit Hilfe von Holz, der Zimmermann,
ein hohes Haus errichten kann,
oder der Goldschmied ganz gewandt,
Schmuck herstellt mit seiner Hand;
oder mit seinem Speichel der Seidenwurm,
den Cocon spinnt zum sicheren Turm:
So schafft der Geist, an verschiedenen Orten allen,
Formen aus Stoff ,die ihm dort zufallen.
Wem so oft eine gute Geburt gelungen,
erlangt damit auch Erinnerungen.
So wie der Schauspieler mit Farbe und Gewand,
in verschiedene Rollen auf der Bühne stand,
so wechselt der Mensch, gemäß seiner Tat,
den Körper, den er verdient sich hat.“