Hörbigers Welteis-Lehre

Das Bild zeigt das die kosmische Schlacht zwischen Feuer und Eis zeigt, inspiriert von Hörbigers Welteis-Lehre und den mythologischen Ursprüngen der Edda
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Mythologie, Wissenschaft und der ewige Kampf zwischen Feuer und Eis

Als 1000 Jahre nach Christi der norwegische König die Isländer mit totaler Völkermord-Drohung christianisierte, erlaubte er ihnen, ihren alten Götterglauben als Hausreligion in den eigenen vier Wänden weiterzuleben. Laut Nornagast-Mythus währte dieser Glaubensumbruch 300 Jahre.

Rechtzeitig vor der Gefahr des Vergessenwerdens zeichnete der isländische Gelehrte Sämund Sigfusson (1056–1135 n. Chr.) die altheidnischen Götter- und Heldenlieder im Stabreim aufs Pergament. Diese Verssammlungen verwendete der Gode Snorri Sturlusson (1178–1241 n. Chr.) dann in einem Götterlehrbuch mit dem Namen „Edda“ (Urgroßmutter, die ihm wohl ihr altes Wissen anvertraute). Diese kostbaren Geschichtsdokumente blieben 300 Jahre in der Bischofsbibliothek und entgingen der kirchlichen Bücherverbrennung.

Erst im Aufklärungszeitalter fand der isländische Bischof Brynjolfur Sveinsson 1643 n. Chr. Snorris Edda wieder. Man suchte verzweifelt nach der noch verborgenen Lieder-Edda des Sigfusson, aus der Snorri so viele Verse zitierte. Als beide Edden schließlich gefunden waren, wurden mehrere Abschriften angefertigt, und die Originalhandschriften gingen auf wundersame Weise verloren.

1912 wurden die Heldenlieder der Edda im Deutschen Kaiserreich auch in deutscher Übersetzung veröffentlicht. Dann folgten in der Weimarer Republik 1920 auch Übersetzungen der Götterlieder, die eine gewaltige Auflage durch Angebot und Nachfrage erzielten.

Die Lehre von Hanns Hörbiger

Der durch serbischen Terror entflammte Weltkrieg vernichtete das deutsche und das österreichische Kaiserreich. Die Stunde kam für den Wiener Ingenieur Hanns Hörbiger (29.1.1860–11.10.1931), Vater zweier bekannter Musiker und Erfinder eines Stahlplattenventils. Ihm inspirierte die eddische Kosmogonie zu seiner „Glazial-Kosmologie“ (Welteislehre).

Ohne Rücksicht auf sein eigenes Leben platzierte er einen Eisboliden in einem Stahlofen und erzeugte so eine große Wasserdampfexplosion. Laut Edda ist unser Universum aus der Verbindung von Feuer und Eis entstanden: „Im Süden war die Feuerwelt Muspelheim (Moorspaltheim) und im Norden lag die Eiswelt Niflheim (Nebelheim)“, entsprechend der Dualität von Yin und Yang.

Hörbiger lehrte, dass feurige Sonnen und vereiste Kometen das Weltall bevölkerten. Wenn so ein schmutziger Weltraumschneeball, wie es die Kometen ja sind, in ein Sonnensystem gezogen wird und in die Sonne stürzt, erfolgt eine gewaltige Wasserdampfexplosion, aus deren Wolken Planeten entstehen.

Daraus erklärt sich auch, weshalb die schweren, eisenhaltigen inneren Planeten sonnennahe sind und die leichten, großen Gasplaneten bis zum Rand des Sonnensystems fliegen konnten. Ursprünglich war auch unsere Ur-Erde ein lebensfeindlicher Riesen-Schneeball.

Schöpfungsmythos der Edda

Laut Edda flogen Feuerfunken in die Eiswelt und schmolzen daraus das Leben: Ur-Sonne als heilige Himmelskuh Aud-Humbla (Reiche Hummel) und der stierköpfige Frostriese Ymir (seit Immer). Der Eisriese nährte sich von Audhumblas Milch (Sonnenstrahlen). Da begann Ymir zu schwitzen (Eisschmelze) und es wuchs unter seiner rechten Achselhöhle ein Mann und unter seiner linken Achselhöhle ein Weib (Venus und Mars wurden zu Seiten der Ur-Erde sichtbar).

Unter Ymirs Füßen wurde ein sechsköpfiger Riese sichtbar: die Gasriesen Phäton (auf den Asteroidengürtel zertrümmerter Planet), Jupiter, Uranos, Neptun, zudem die zwei wandernden Mondknoten (Skol und Hati).

Sowohl die Lieder-Edda (Avismal) als auch die Prosa-Edda (Skalden-Dichtung) bedienen sich wissenschaftlicher Verschlüsselungen mit ihren Kenningar (Umschreibungen) wie „Wellenross“ für „Schiff“. Auch wird die Seherin der Edda „Völva“ (Wala) genannt, was in unserem Wort „walfahren“ (pilgern) erhalten blieb.

Die germanische Seherin des Tacitus namens „Weleda“ kennzeichnet sie als „Wala der Edda“, worauf das „Völuspa“ (Wala-Geflüster) auch rückführbar ist.

Der Einfluss des Mondes

Laut Edda leckte die heilige Himmelskuh an salzigen Eisblöcken und legte am 1. Tag den Kopf, am 2. Tag die Brust und am 3. Tag den ganzen Mann frei, namens Bör (Eisbär), worin wir die drei dunklen Nächte des Neumondes erkennen. Dieser erste Mann (Mano=Mond) ist der Ahn der Götter.

Ymir war böse (lebensfeindlich), weshalb ihn der Mondgott erschlug. Die Ur-Erde neigte sich in Mondnähe um 24 Grad zur Seite und so entstanden die Jahreszeiten. Laut Edda ertranken in Ymirs Blut die Berg- und Eisriesen (Gletscher) durch das Ende einer Eiszeit.

Die Edda nennt das Wasser „Ymirs Blut“, den Erdboden „Ymirs Fleisch“ und die Felsen „Ymirs Knochen“. Aus Ymirs Haaren wurden die Pflanzen, und aus seiner Hirnschale wurde der Himmel. Sein Gehirn wurde zu Wolken.

Der Mond hatte einen großen Einfluss auf die Erde, die Erdmutter mit vielen Namen: Herta, Nerthus, Bestla. Börs Sohn hieß Buri (Bauer) und ist der mondähnliche Merkur.

Die jungen Elemente

Die junge Erde brachte lebenswichtige Drillinge hervor: Feuer, Wasser und Luft. Wodan, der wilde Jäger, ist Sturmgott und Himmelskönig. Niörd (Nixenwart) ist der Meeresgott, und der Feuergott ist Farbauti (Feuerstein). Anfangs gab es nur einen geeinten Kontinent namens Mittgard (Garten der Mitte), der auf einer feurigen Gesteinsmasse (Magmar) ruhte.

Dann brach durch Vulkane dieser Urkontinent der Edda auseinander, und Amerika driftete vor 50 Millionen Jahren von Europa ab. Landbruchstücke wie Grönland, Island und die Färöer-Inseln (Vieh-Inseln) folgten.

Die Färöer erzählen in ihrer Volkskunde noch heute von Riesen, die ihr Land aus Island stahlen und, von der Morgensonne getroffen, zu vorgelagerten Steinfelsen erstarrten.

Der Regengott Freyr sorgt für Fruchtbarkeit, und Liebesgöttin Freyja (die Freie) sind Herthas Kinder – es gibt keine Zeugung ohne Liebe. Der Himmelsgott Wodan beherrscht den Luftraum, und aus seiner Verbindung mit Mutter Erde entspringt der Gewittergott Donar (Donner). Auf dem Planeten Jupiter toben mächtige Gewitter, weshalb man den Geist des Donar (Thor) in ihm findet. Ebenso erkennen wir die Liebesgöttin Freyja in der heißen, wolkenreichen Venus. Im dunklen Saturn finden wir den Ränkeschmied Loki wieder, einen Sohn Farbautis. Donars Bruder Tyr ist mit dem Kriegsstern Mars verbunden.

Diese Götternamen wurden zu den Namensgebern unserer sieben Wochentage:

  • Sonntag (Frick)
  • Montag (Manus, Bör)
  • Dienstag (Tyr, Ziu)
  • Mittwoch (Wodan)
  • Donnerstag (Donar)
  • Freitag (Freyja)
  • Samstag (Loki, das oberirdische Herdfeuer = Lohe)

Früher hieß Dienstag noch „Zisdag“, und im Englischen sind die Götternamen in den Wochentagen noch deutlicher erkennbar. Der nordische „Lördag“ oder „Laukadagr“ wurde im Deutschen als Sonnabend zu „Loki-Tag“ verballhornt. Dass die Christen diese heidnischen Namen niemals eingeführt haben, sieht man daran, dass sie den höchsten Namen des alten Gottes Wodan durch das neutrale „Mittwoch“ ersetzten.

Heute ist der Glaube an die Edda im EU-Mitgliedsland Island wieder eine anerkannte Staatsreligion. Auch in Deutschland rufen Neopagane (Neuheiden) die Götter an ihren eigenen Wochentagen wieder in ihren Gebeten an, begleitet von kleinen Opfergaben wie Blumen, Rauch- und Trankopfern.

Buddha beschrieb in seinen Lehrreden die verschiedenen Götterfamilien der Völker. Darunter die „Spielverderbten“, die Körperlichen (prähistorische Kosmonauten?), und die Strahlengötter (Planetengötter?). Da alle Götter sterblich sind, besiegen sie das Alter durch Getränke oder Speisen wie Nektar, Ambrosia, Soma oder Apfelpillen.

(Siehe auch unsere Beiträge: „Buddhistische Erst-Sünde“ und „Entstehung der Religionen“.)

Jedes Volk hat eigentlich seine eigene Gottesvorstellung und seinen eigenen Götterhimmel. Unheilvoll ist es, wenn ein Volk von seiner Volksseele, von seinem eigenen Ahnenhimmel, abgeschnitten wird. Im Lebensrad des Samsara inkarnieren die Seelen in Pflanzen (Stufe 1), dann in die Tierwelt (Stufe 2), und schließlich in die Menschenwelt (Stufe 3). Durch edle Taten ist es in der Menschenwelt möglich, in den Götterhimmel (Stufe 4) aufzusteigen. Nach Ablauf der karmischen Aufenthaltszeit fällt die Gottheit jedoch in eine der anderen Welten zurück. Nur aus der 3. Stufe (Menschenwelt) können die Wesen durch buddhistischen Lebenswandel dem Kreislauf entkommen und das endgültige Nirvana (Nibbana) erreichen.

Laut Edda erlöschen die derzeitigen Götter eines Tages, und ihre Kinder erscheinen in einer neu entstehenden Welt.

In tiefer Versenkung konnte die eddische Seherin all diese Dinge aus dem kosmischen Bewusstsein Bild für Bild erfahren und sie dann in die Sprache ihrer Zeit flüsternd übertragen.



Quellenhinweise
  • Hörbiger, H.: Die Welteislehre – Mythen und Wissenschaft. Wien, 1925.
  • Simek, R.: Lexikon der germanischen Mythologie. Stuttgart, 2006.
  • Fischer, J.: Der kosmologische Mythos in der Edda. Leipzig, 1932.
  • Snorri Sturlusson: „Edda.“
  • Hanns Hörbiger: „Glazial-Kosmologie.“
  • Brynjolfur Sveinsson: „Entdeckung der Edda.“

 

Achtsamkeitsübung
„Verbindung von Gegensätzen: Feuer und Eis“

Schließe die Augen und atme tief ein. Stelle dir vor, du befindest dich zwischen zwei Welten: einer feurigen, warmen Sphäre und einer eisigen, kühlen Welt. Spüre die Hitze auf der linken Seite deines Körpers und die Kälte auf der rechten Seite. Atme langsam ein, nimm beide Energien wahr, und lass sie sich in deinem Körper ausgleichen. Mit jedem Ausatmen verschmelzen die Gegensätze. Die Wärme kühlt leicht ab, die Kälte erwärmt sich. Fühle die Balance in dir. Verweile in diesem Zustand für ein paar Atemzüge und öffne dann langsam deine Augen.

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