Der Angelfischer

Das Bild zeigt eine friedliche Szene in einem dichten, grünen Wald, die eine ruhige und spirituelle Atmosphäre widerspiegelt.
Bild erstellt mit KI am 25.08.2024
so habe ich gehört:

Zu einer Zeit weilte der Erhabene in Rajagaha im Mangohaine des Jivakos, in Nähe eines klaren Weihers. Dort sprach der Erhabene zu seinen Bhikhus folgendes:

„Gleichwie, ihr Freunde, ein Angelfischer einen Angelhaken mit Fliegen-Köder in das tiefe Wasser würfe und ein nach der Fliege lugender Fisch würde ihn verschlucken, so dass der Fisch den Köder des Fischers verschluckt hat, dadurch ins Unglück geraten, in Verderben geraten, dem Gefallen des Angelfischers ausgeliefert wäre, ganz ebenso nun auch, ihr Bhikhus, sind diese sechs Köder zum Unglück der Wesen, zum Schaden der Lebendigen. Es sind die durch das Auge ins Bewusstsein tretenden Formen, die durch das Ohr ins Bewusstsein tretenden Töne, die durch die Nase ins Bewusstsein tretenden Düfte, die durch die Zunge ins Bewusstsein tretenden Geschmäcke, das durch den Tastsinn ins Bewusstsein tretende Fühlen. Die durch den Geist ins Bewusstsein tretenden Eindrücke, die ersehnten, geliebten, entzückenden, angenehmen, dem Begehren entsprechenden, reizenden. Wenn ein Bhikhu sich darüber freut, sie begrüßt, sich darauf stützt, so wird er ein Bhikhu genannt, der den Köder Maras verschluckt hat, ins Unglück geraten, ins Verderben geraten, dem Gefallen des Bösen ausgeliefert. Von dem Allen bleibt ein edler Versteher meiner Lehre durch Unterlassung bewahrt. Hierzu sprach der Erhabene folgende Verse:

„Wer Gier entgangen, hassgeheilt,
Unwissen gänzlich hat entreizt,
hat diesen ganzen See, von Ungetier, Unholden voll,
mit seinen Wellen fürchterlich,
den schwer zu kreuzenden, gekreuzt.

Wer Fesseln löst, den Tod besiegt, frei von Bezug,
der überwindet wiedergebürtiges Leid,
ist heimgekehrt, ist zur Ruh´ gekommen,
geblendet hat er den Todesfürsten, wie ich´s gesagt.“

(aus der Salayatana – Samyutta, 189. Sutta.)

Achtsamkeitsübung:
Bewusste Wahrnehmung der Sinne

Ziel: Diese Übung hilft dir, deine Sinne bewusst wahrzunehmen und im Moment zu sein, ähnlich wie in der Lehre des Erhabenen beschrieben.

Dauer: 10-15 Minuten

Anleitung:

  1. Finde einen ruhigen Ort: Setze dich bequem hin, entweder auf einen Stuhl oder im Schneidersitz auf den Boden. Schließe die Augen und atme tief ein und aus.

  2. Atem beobachten: Konzentriere dich zunächst auf deinen Atem. Spüre, wie die Luft durch deine Nase ein- und ausströmt. Nimm wahr, wie sich dein Brustkorb und Bauch heben und senken.

  3. Sinne aktivieren:

    • Sehen: Öffne langsam die Augen und nimm die Formen und Farben um dich herum wahr. Betrachte die Details, ohne sie zu bewerten.
    • Hören: Schließe die Augen wieder und konzentriere dich auf die Geräusche um dich herum. Höre auf die leisesten Töne und versuche, sie zu identifizieren.
    • Riechen: Atme tief ein und achte auf die Gerüche in deiner Umgebung. Versuche, verschiedene Düfte zu erkennen.
    • Schmecken: Wenn du etwas zu trinken oder zu essen hast, nimm einen kleinen Schluck oder Bissen und konzentriere dich auf den Geschmack. Spüre die Textur und den Geschmack auf deiner Zunge.
    • Fühlen: Lege deine Hände auf deine Knie oder auf den Boden. Spüre die Berührungspunkte und die Temperatur. Achte auf die Empfindungen in deinen Händen und Fingern.
  4. Gedanken beobachten: Lass deine Gedanken kommen und gehen, ohne an ihnen festzuhalten. Beobachte sie, als ob sie Wolken am Himmel wären, die vorbeiziehen.

  5. Abschluss: Atme noch einmal tief ein und aus. Öffne langsam die Augen und kehre mit einem Gefühl der Ruhe und Achtsamkeit in deinen Alltag zurück.


Diese Übung kann dir helfen, bewusster und achtsamer zu leben, indem du deine Sinne schärfst und im Moment verweilst. Viel Erfolg dabei! 😊

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