Himmelswesen in den Religionen

Om-Symbol: Ein heiliges Mantra im Hinduismus, das den Klang des Universums repräsentiert und mit dem Göttlichen verbunden ist.\nDharma-Rad (Dharmachakra): Ein buddhistisches Symbol, das die Lehren des Buddha und den Weg zur Erleuchtung darstellt.
Inhaltsnachweise Mit KI erstellt ∙ 10. April 2024 um 9:22 AM
Eine kulturelle Erkundung der göttlichen und dämonischen Sphären

Vorwort:

Die Vorstellung von Himmelswesen, sei es in Form von Engeln, Devatas, oder Dämonen, ist tief in den religiösen Überlieferungen verschiedener Kulturen verwurzelt. Diese Wesen spielen eine vielschichtige Rolle in den Glaubenssystemen und Mythologien und spiegeln die menschliche Faszination für das Übersinnliche und Transzendente wider. Von den Engeln des Judentums und Christentums bis zu den Devatas des Hinduismus und den Dämonen der buddhistischen Sutras – die Vorstellung von himmlischen und höllischen Wesen ist ein faszinierendes und oft rätselhaftes Element des menschlichen Glaubens und Denkens.

Die Wiege aller Religionen liegt in Indien, weshalb das Judentum von Engelswesen spricht, ebenso das daraus abgeleitete Christentum und sogar die jüngste Religion, Mohammeds, lehrt, dass es Geistwesen wie die Dschinns gibt, die den Koran vortragen. Die älteste Weltreligion, der Buddhismus, berichtet von seinem Stifter Sithatta Gotama als Lehrer der Menschen und Devas (Götter). Auch die Bibel bezeichnet die Engel (Elohim) als Götter im Plural für „Gott“ (EL, Allah). Unter „Devata“ verstehen die Inder die zahlreichen Geistwesen, die in der umgebenden Natur der Menschen leben, wie Schutzgeister von Wald, Feldern, Bächen und Tieren. Der Buddhismus hat sie in sein Weltbild aufgenommen als Wesen auf einer bestimmten Entwicklungsstufe im Kreislauf der Geburten. Devatas, die in einem früheren Leben bereits die Lehre des Erhabenen aufgenommen hatten, werden als Devaputta (Göttersöhne) und Devadhitaro (Göttertöchter) bezeichnet.

Vom Devaputta Kassapa wird berichtet, dass er Buddhas Lehre im Tidasa-Himmel im 7. Jahr nach seiner Erleuchtung gehört habe, als der Erhabene sich in Savathhi im Jetahaine aufhielt. Devaputta Kassapa begab sich in der späten Nacht in voller Pracht in den Park, um den Erhabenen zu treffen.

Der Devaputta sprach zu Buddha: „Du hast dem Mönch deine Lehre verkündet, aber nicht, wie man ein Mönch wird.“ Da antwortete der Erhabene direkt im Geist des Devaputtas: „So möge es dir hier sofort klargemacht werden!“ Der Devaputta erlangte sofort volles spontanes Wissen und sprach: „Er soll sich in guter Rede schulen und die Samanas (Wander-Lehrer) verehren. Er soll in Einsamkeit leben und das Denken beruhigen.“ Devaputta Kassapa erkannte, dass der Buddha ihm zugestimmt hatte, und verbeugte sich ehrfürchtig, wandte sich zur rechten Seite und verschwand.

(nach dem Devaputta, Samyutta ,I.) 

Zu jener Zeit war der Sonnengott Suriya in den Machtbereich des Finsternis-Dämons Rahu geraten. Der Deva Suriya, an den Erhabenen denkend, sprach zu dieser Zeit folgende Strophe: „Verehrung sei dir, Arahat (heiliger), Buddha (Erleuchteter), Tathagata (Überwinder) der Welt! Ich bin in drängende Enge geraten: Sei du meine Zuflucht!“ Der Erhabene sprach mit Bezug auf Deva Suriya den finsteren Rahu an: „Suriya hat Zuflucht beim Tathagata gesucht. Rahu, befreie den Erblassten, denn die Buddhas haben Mitgefühl mit der Welt. Derjenige, der in dunkler Finsternis Licht verbreitet, den mit mächtigem Glanz, verstecke ihn nicht, während er durch den Luftraum wandelt. Mein Sohn, oh Rahu, befreie ihn, den Suriya!“ Der Finsternis-Dämon ließ den Deva Suriya frei und eilte zum Dämonenfürsten Vipacitti. Dieser fragte: „Warum hast du, Rahu, Suriya so schnell freigelassen, und warum sind deine Haare gesträubt?“ Der verwirrte Rahu antwortete: „Mein Kopf würde platzen, und ich würde kein Glück im Leben mehr finden, weil ich dem Buddha begegnet bin und Suriya Leid zugefügt hätte!“

(nach dem  Devaputta-Samyutta 10.) 

Anmerkung:

Dort, wo sich die Bahnen von Sonne und Mond kreuzen, können Finsternisse auftreten. Diese „Bedeckungen“ werden im Volksmund weltweit als „Erbleichen“ wahrgenommen. Besonders bei Sonnenfinsternissen sollen Dämonen ein Tor in die Menschenwelt finden. In unserem Mythos bewohnt der Dämon Rahu diesen Himmelspunkt. In der Astrologie sind diese Mondknoten als „Drachenkopf“ und „Drachenschwanz“ bekannt. In der Edda versetzen zwei Himmelswölfe Sonne und Mond zum „Erbleichen“!

Die Walküre Sigdrifa bringt folgenden Hymnus hervor:

Heil dag, heilir dags synir, heil nott oc nipt! Or-eidom augom litid ocr thinig, oc gefit sitiondom sigr! Heil äsir, heilar asynior, heil sia in fiolnyta fold! Mal oc manvit gefit ocr märom tveim, Oc läcnishendir, medan lifom !“         

„Heil Tag, Heil Tagessöhne, Heil Nacht und Nachtgeschöpfe! Richtet euren zornigen Blick auf uns und gewährt den Sitzenden Sieg! Heil Asen, Heil Asinnen, Heil euch im fruchtbaren Feld! Gebt uns Rede und Weisheit, und Heilshänden, Zeit Lebens!“

Gemäß indischer Astrologie ist Rahu der nördliche Mondknoten und Ketu ist der südliche Mondknoten. Nach indischer Erzählung beteiligten sich Götter und Dämonen gemeinsam an der Weltschöpfung und feierten dessen Vollendung mit einem Fest, bei dem die Götter den Unsterblichkeitstrank brauten. Um die Dämonen davon abzuhalten, tranken die Götter den Trank, während Vishnus Frau die Dämonen mit einem verführerischen Tanz ablenkte. Der Dämon Rahu wurde jedoch misstrauisch und spionierte den Göttern nach. Dabei entdeckte er den Göttertrank und trank davon, indem er sich in eine Schlange verwandelte. Dies sah der Sonnengott und benachrichtigte die Götter. Rahu wurde von ihnen ergriffen, konnte jedoch nicht getötet werden, da er den Trank der Unsterblichkeit genossen hatte. Daher wurde er für alle Ewigkeit auf den beiden Mondknotenpunkten verbannt und hegt seitdem Feindseligkeit gegenüber dem Sonnengott. Diese Astralmythologie wird von allen Indern, sei es Hindus, Jainas oder Buddhisten, einstimmig erzählt.

Fazit in Punkten:

  1. Himmelswesen spielen eine bedeutende Rolle in den religiösen Vorstellungen und Mythologien verschiedener Kulturen.
  2. Engelswesen, Devatas und Dämonen verkörpern die transzendente und spirituelle Dimension des menschlichen Glaubens.
  3. Die Vorstellung von himmlischen und höllischen Wesen spiegelt die menschliche Faszination für das Übersinnliche und das Jenseits wider.
  4. Trotz ihrer Vielfalt zeigen diese Vorstellungen auch Gemeinsamkeiten und ähnliche archetypische Motive in den verschiedenen Religionen.
  5. Die Erforschung der Himmelswesen bietet Einblicke in die kulturellen und spirituellen Traditionen der Menschheit und trägt zum Verständnis der menschlichen Religiosität bei.
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