Andwaris Not im Neuzeitlichen Sagengedicht
Vorwort:
Willkommen in der faszinierenden Sage von Andwaris Not, einem neuzeitlichen Sagengedicht, das die Grenzen zwischen Realität und Mythos verwischt. Begib dich auf eine Reise entlang des mächtigen Rheins und entdecke die dunklen Geheimnisse, die im Schatten des Wassers lauern.
Andwaris Not
1.
Oben bei Liechtenstein
entspringet der deutsche Rhein,
er fließt durch den Bodensee
und stürzt dann aus Felsenhöh‘ .
2.
Er schlängelt sich elegant
durchs schöne Schwabenland.
Dann strömt er ohne Ruh‘
dem salzigen Nordmeer zu.
3.
Dorthin, wo Ägir thront,
im Fluß sein Weib Ran noch wohnt,
mit ihrem Nixenschwarm
wohin der böse Loki kam.
4.
Lochheim heißt heut‘ überall
Lokis Logafjall ;
Dort erlegte der Herr vom Feuerschein,
den Otter mit einen Stein.
5.
Hreidmar, der mit Ran verwandt,
versteinert am Ufer stand:
„Was hast du meinem Sohn getan ?
Ich bin ein Kind von Mutter Ran!
6.
Wenn dir die Bluttat wirklich reute,
wiege auf mit Gold,des Fischfangs Beute!“
„Wie kann ich zum Golde nur kommen?“
Fragte Loki von Schuld benommen.
7.
„Mit diesem Netz ,durchfurch die Wogen,
dann wird das Gold emporgezogen!“
So sprach der kalte Felsenmann,
was Loki auch sogleich getan.
8.
Statt Gold kam aus dem Wasser,
ein garstiger Zwerg, ein Nasser.
„statt mich, nimm doch den Tarnhelm!“
Sprach da der Alb- Schelm .
9.
Loki nahm den Helm und auch das Gold,
das der Wicht unten tief hüten sollt‘ .
Der Zwerg wurde des Zornes rot
und verfluchte den Ring Andwaris-Not!
10.
„Zwei Brüder“ sprach er, voll erregen,
„wird der Ring Tod bald geben!
Acht Fürsten auch, die ihn woll‘ n fassen,
die müssen drauf ihr Leben lassen !
11.
Erst wenn bei Ran der Schatz wieder ruht,
mein Todesfluch erlöschen tut !“
Als das Bußgeld ward beglichen,
kamen die Erben angeschlichen.
12.
Fafnir und Regin, die Brüder zwei,
machten vor dem Felsenriesen ein Geschrei !
Vom Bußgeld forderten sie ihren Teil,
doch das bot der Vater den Söhnen nicht feil!
13.
Da schlug Fafnir den Hreidmar tot,
nahm dessen Gold und Andwari-Not,
barg in eine Höhle den ganzen Hort,
und bewachte ihn als Drachen dort.
14.
Sigurd, der von Regin gelehrt.
Vom Schmiedemeister seinen Lohn begehrt.
„den sollst du erhalten“, so sprach der Schmied,
„von Fafnir, der auf mein Erb-Anteil liegt!
15.
Dein Vater, den der Hunding erschlagen,
hatte dieses Schwert mal getragen.
Schmiede ein Schwert aus seine Stücke,
dann fehlt nichts zu deinem Glücke!“
16.
Sigurd, der des Schwertes Trümmer erhalten,
konnte daraus das Schwert GRAM gestalten.
Damit konnte er den Wurm bezwingen,
und den Drachenhort gewinnen.
17.
Ebenso die Hundingsbrüder,
schlug Sigurd aus Vaterrache nieder.
Dem Regin, der nicht wollte teilen,
tat auch Fafnirs Schicksal ereilen.
18.
Mit Antwari-.Not, dem blutigen Ring,
Sigurd zur Brynhilde ging.
Den Ring gab er der holden Maid,
zum Zeichen der Verbundenheit.
19.
Nicht muß ich die Sage zuende singen,
acht Fürsten tat er Verderben bringen!
Bis der Nibelunge ihn warf zurück in die Flut,
wo der ganze Schatz noch ruht .
20.
Was der Epos sagen wollt,
war die große Gier nach Gold.
Das Feuer, daß alles Sein zerstörte,
liegt im Ding, das man begehrte.
Tipps für Darsteller:
- Betone die emotionalen Konflikte der Charaktere, besonders ihre Gier, Reue und den Wunsch nach Erlösung.
- Setze Gestik und Mimik ein, um die intensiven dramatischen Momente zu verstärken.
- Schaffe eine Verbindung zu den Zuschauern, indem du die Tiefe der Charaktere und ihre inneren Kämpfe authentisch darstellst.
Tipps für Regisseure:
- Nutze Licht- und Schatteneffekte, um die düstere Atmosphäre der Sage zu verstärken.
- Experimentiere mit Bühnenbildern, die den Rhein, die Höhle des Drachen und andere Schlüsselszenen realistisch darstellen.
- Betone den symbolischen Charakter von Gold und anderen Requisiten, um die zentralen Themen zu unterstreichen.