Liebe und Prophezeiungen
Vorwort: In „Langobardenkönig Authari: Liebe und Prophezeiungen“ erleben wir eine fesselnde Geschichte voller Intrigen, Liebe und einem unvermeidlichen Schicksal. Von der romantischen Annäherung zwischen Dietlind und Authari bis hin zu Prophezeiungen, die das Königreich erschüttern, entfaltet sich ein epischer Reigen. Das Unwetter, symbolisch für die Unruhe im Königreich, spielt eine bedeutende Rolle. Tauche ein in eine Welt voller Leidenschaft, Macht und dramatischer Wendungen.
Langobardenkönig Authari:
(Türmer Gerihart:)
1.
Eine Reiterschar aus dem Bayerwald,
kommt zu uns, o König Garibald !
Ein jeglicher mit langen Bart,
gekleidet nach Langobarden-Art.
König Garibald:
2.
Laßt die fremden Reiter ein,
sie werden guter Absicht sein!
So frohen Mutes und reich bestückt
Wird Niemand in den Krieg geschickt.
Herzog Agilulf:
3.
Mich, Agilulf aus Taurin,
ließ König Authari hierher zieh’n,
um die Hand zu bitten von Dietlind,
König Garibaldens zartes Kind !
Garibald:
4.
An unserer Tafel euch setzt,
Dietlindens Willen erforsche ich jetzt:
Dein Herzeswunsch, liebe Dietlind,
vor unseren Gästen verkünd !
Dietlind:
5.
Vor der Verlobung will ich wissen,
wie die Langobarden küssen ?!
Warum trägt ihr Volk solch seltsamen Namen ?
Nenn mir den Grund woher sie kamen ?
Agilulf:
6.
So heiß wie am Tage in der Schlacht,
küssen wir auch in der Nacht !
Einst wurden wir zum Krieg gezwungen
Und hatten davor das Sonnenlied gesungen.
7.
Da trieb der alte Himmelsgott
Mit unserem Schicksal Spott!
Er wettete mit seiner Gattin Frick,
wer gewönne diesen Krieg ?
8.
Winilier, er uns damals nannte,
aber sich zum Schutz unserer Feinde bekannte !
Doch unterschätzte er die kluge Frick,
die sich bemühte um unser Glück.
9.
Sie sprach zu ihren Herrn Gemahl:
„ wen du siehst im ersten Sonnenstrahl,
den sollst du ohne nachzudenken,
in diesem Krieg den Sieg auch schenken !“
10.
Kaum war er damit einverstanden,
erschien die Frick in unseren Landen,
all unsere Frauen sie gebot,
sich aufzustellen vor dem Morgenrot.
11.
Eine jede werfen sollte über’n Kopf,
nach vorn herüber ihren Schopf !
Dazu, wie das wilde Jägerheer,
mit Kriegsgeschrei heben den Speer !
12.
Nachdem sie himmelswärts ritt auf eine Wolke,
verhielt man sich im ganzen Volke,
und stand, ganz wie es Frick gebot,
gerüstet so im Morgenrot !
13.
Fürwahr ! Im ersten Sonnenlicht,
der alte Gott des Himmels spricht:
„Die Langbärte, (Langobarden) , sag liebe Frick,
was treiben die solch Possenstück ?“
14.
Da lächelte die kluge Frick:
„Du vergabst Ihnen jetzt den Sieg !
Siegen sollen sie in allen Schlachten,
und ihre Weiber ewig achten !“
Dietlind:
15.
Zur Hochzeit bin ich gern bereit !
Autharis Antwort schickt in kurzer Zeit!
Wie auch seine Antwort sei:
Lang lebe die Lombardei ! ( Langobardia)
Agilulf zu Authari:
16.
Die Tochter König Garibald,
ist von anmutiger Gestalt !
Ihre Augen strahlender als Sternenlicht!
Ihre Zähne, weißen Perlen glich !
Authari:
17.
Reiten wir zu ihr zurück,
die Lust reißt mich schier in Stück !
Die Blumen verblühen in wenigen Wochen,
noch schneller, werden sie gebrochen !
18.
Ich würde es mir nie verzeihen,
tät sie jetzt ein Andrer freien !
Laßt mich dabei im Hintergrund stehen,
in Büttelgewand , will ich sie ansehen !
Agilulf zu Dietlind:
19.
Dietlind, Autharis Vertrauter Degen,
überreicht Dir Nachricht und des Königs Segen.
(Authari, als Büttel verkleidet:)
Gern sollst du unsere Königin sein,
schenkst du ein Bild ihm, von dir fein!
Dietlind:
20.
Dieses Bild zu meinem Gedenken
Sollst du deinem König schenken.
Ich wünschte, daß ich ihm Gefallen würde,
gerne trüge ich des Landes Bürde!
(Dietlinde zur Hofdame leise:)
21.
Sieglind, vernimm mein Entsetzen !
Autharis Büttel tat meine Ehre verletzen !
Bei meines Bildes Übergabe,
berührte meine Hand heimlich der Knabe!
22.
Zwar nur mit einem Finger,
doch dann wurde es noch schlimmer:
es raubte mir fast den Verstand ,-
dann berührte er seine Stirn mit meiner Hand.
Sieglind:
23.
Was bist du für ein arglos Närrchen !
Bald seid ihr Zwei ein Königspäärchen!
An dem heimlichen Zeichen erkannten,
wir sogleich den König, im Königsgesandten.
Geribald:
24.
Die langobardischen Gesandten,
dem Bayernwalde sich zuwandten.
Der Bilder-Büttel mit einem Hieb,
bis zum Griff, seine Axt in eine Eiche trieb!
25.
Darauf rief er unseren Dienern entgegen:
„Authari tut solche Würfe pflegen !“
Das erstaunliche Kraftstück verrät allein:
er müßte König Authari sein !
Dietlind:
26.
Diesen Helden begehr ich fürwahr,
als Braut führt mich nach Pavia !
Vom Ticino zum Lago Maggiore empor,
soll schallen unser Hochzeitschor !
Im Hochzeitsschloß.
Authari:
27.
Welch Unwetter verdirbt diese Hochzeitsnacht ?
Der Blitz donnernd in unsere Hofeiche kracht!
Ich sehe den mächtigen Baumriesen splittern,-
Und alle Festgäste zittern !
Agilulf (zu seinem Diener):
28.
Wie ein Gespenst stehest du da !
Mein treuer Diener Adilar .
Was soll ich nur von dir halten ?
Bist du doch der Mutigste unter den Alten !
Adilar:
29.
Die heute König Authari freite,
in Bälde liegt sie an deiner Seite!
(Agilulf:)
Wie kannst du es nur wagen ?
Solche Visionen mir vor zu tragen !
Adilar:
30.
Du kannst im Zorne töten mich !
Dein Schicksal bleibt unveränderlich!
(Agilulf)
Dich zu töten ist nicht schwer !
Drum wiederhol nicht dein Orakel mehr !
Adilar ( nach einem Jahr )
31.
Vergangen ist ein gute s Jahr,-
Doch jetzt wurde die Prophezeiung wahr:
Anthari, die königliche Eich‘ ,
liegt auf dem Schlachfeld bleich !
32.
Zunächst war es nur eine kleine Fehte,
die sich zur Spirale aufdrehte:
ein Speer tötlich zum Herzen drang,
dem König auf seinem Holmgang. (Duell)
Dietlind ( zu Agilulf):
33.
Die böse Kunde habt ihr schon gehört !
Das ganze Volk ist aufbegehrt !
Nach Rache die Langobarden schrei‘ n,
doch das kann ein Weib nicht allein !
34.
So empfange aus der Hand von mir,
den Königsbecher gefüllt mit Bier!
(Agilulf:)
Ich trinke den Becher, auf deiner Bitte,
und küss deine Hand, nach alter Sitte!
Dietlind:
35.
Wer meine Hand küßt so toll,
mir den Kuß auch auf dem Mund geben soll !
Bald man im ganzen Reiche erzählt:
Die Königin hat einen neuen König gewählt !“
Information:
Tipps für Dartseller und Regisseure
Tipps für Dartseller:
- Authari: Betone die charakterliche Wandlung von einem Liebhaber zu einem König, der mit den Herausforderungen des Schicksals konfrontiert ist.
- Dietlind: Zeige die emotionale Reise von einer neugierigen Braut zu einer klugen Königin, die Liebe und Rache erlebt.
- Agilulf: Betone die Loyalität und Entschlossenheit dieses Charakters, der eine wichtige Rolle in den dramatischen Entwicklungen spielt.
- Dartseller sollten die subtile Spannung zwischen Liebe und Prophezeiungen einfühlsam darstellen.
- Nutze die Prophezeiungen und das Unwetter als dramatische Elemente, um die Handlung zu unterstreichen.
Tipps für Regisseure:
- Betone die symbolische Bedeutung des Unwetters als Spiegelbild der aufkommenden Turbulenzen im Königreich.
- Gestalte die Bühnenbilder so, dass die majestätische Eiche, das Unwetter und königliche Szenen visuell beeindrucken.
- Spiele mit Licht und Soundeffekten, um die Atmosphäre des Unwetters und der dramatischen Szenen zu verstärken.
- Achte auf die Inszenierung der Prophezeiungen, um eine mystische und bedeutsame Atmosphäre zu schaffen.
- Nutze Kostüme und Requisiten, um die Langobarden-Kultur authentisch darzustellen und die Zuschauer tiefer in die Welt von Authari einzuführen.