Gegen Glaubenseifer & Die Welt der sichtbaren Dinge.

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Vorwort: In diesem erhebenden Auszug aus dem Vana Samyutta, einem Teil der buddhistischen Lehren, wird die Geschichte eines Bikhu erzählt, der dem Glaubenseifer entsagt und die wahre Lehre des Erhabenen auf seine eigene Weise erfährt. Die Dialoge zwischen den erleuchteten Wesen und dem Bikhu bieten tiefe Einsichten in die Natur des Daseins und die Suche nach der Wahrheit.


 

Einstens weilte ein Bikhu in einem Haine im Lande der Kosala. Der rezitierte eifrig mit deutlicher Stimme die heiligen Texte des Dreikorbs. 

Viele Waldbewohner lauschten andächtig die Lehrreden des Erhabenen. Nach längere Zeit, als schon die Früchte der umstehenden Bäume zu ansehnliche Bäume herangewachsen waren, zog sich der Bikhun  gänzlich schweigend in seine Laubhütte zurück. Wie da die,  mit ihm im Walde hausenden Lebewesen, keine Sutta mehr vernahmen, begab sich eine junge  Wald-Devata zum ehrwürdigen Bikhu und redete ihn so an:

„Warum, o Ehrwürdiger, trägst du, wie die anderen Bikhun keine Worte des Erhabenen mehr  vor ? Wer auch die wahre Lehre hört , der gewinnt gläubiges Wohlgefallen und  dem Rezitator schon zu Lebzeiten  Lobpreis !“ 

Der Bikhun besänftige die junge Waldfee mit übergreifender Ruhe und den Worten: 

„Früher , o Devata, hatte ich Verlangen nach den Worten der Wahrheit, das führte zur Erlangung der Begierdelosigkeit. Mit erreichen der Begierdelosigkeit legte ich all das zur Seite, was immer ich auch  gehört, gesehen und gedacht habe.“ 

Da erkannte der Waldgeist, daß für den Erlösten alles Verzichtbare belanglos ist. 

(*1)

Die Welt der sichtbaren Dinge. 

Der ehrwürdige Phagguno  setzte sich in Savaththi im Siegerwald zum Erhabenen und seufzte diese Worte leise gedanklich in sich:

„WELT , WELT, was ist nur dieses Dasein ?“ 

Diese Gedanken drangen in des Erhabenen  übersinnliches  Gehör, worauf er dem Bikhu Phagguno zur Antwort gab:

„Was da Dinge des Welkens sind, o Freund,  das nennt man in der Ordnung der Aryja (Edlen) < WELT < ! Welken sind die sechs Dinge der Innenwelt und der Außengebiete, die sechs Arten des Bewußtseins, die sechs Berührungen, die Zahl der Gefühle. Was da Dinge des WELKENS sind, das wird in  der Ordnung der Edlen, die WELT genannt.“

Jetzt seufze  der ehrwürdige Phagguno  hörbar in den Siegerwald: 

„Leer ist die Welt, leer ist die Welt, wie man sagt, doch inwieweit ist dem so ?“ 

Der Erhabene blickte den ehrwürdigen Bikhun erstaunt über dessen Unerfahrenheit an und sprach also:

„All das, was leer vom ICH und zum ICH Gehörigen ist, zu dem, o Freund, wird gesagt: < leer ist die Welt< . Was aber leer ist von ICH oder zum ICH Gehörigen sind die sechs Dinge der Innenwelt und Außengebiete, die 6 Arten des Bewußtsein und der Berührung und die Zahl der Gefühle.!“ 

Nach diesem Gespräch fühlte sich der ehrwürdige Phagguno ganz leicht und leer. 

(*1)

Abschlussthought:

In der Stille des Siegerwaldes und dem nachklingenden Echo der Worte des Erhabenen offenbart sich die Essenz der buddhistischen Weisheit. Durch das Zurücklassen von Verlangen und das Erkennen der Leerheit in den sichtbaren Dingen erreichen wir eine Tiefe der Begierdelosigkeit. Die Worte des ehrwürdigen Phagguno im Siegerwald führen uns zu einer Reflexion über die Leere der Welt, eine Leerheit, die nicht in der Abwesenheit, sondern im Verzicht auf das Ich und seine Anhaftungen liegt. So schwindet die Schwere des Seins, und im Flüstern des Windes im Siegerwald wird die Leichtigkeit der Leerheit spürbar. Möge diese Stille uns daran erinnern, dass wahre Erfüllung im Verzicht auf das Selbst und in der Erkenntnis der Leerheit gefunden wird

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