Das Hildebrandlied

Inhaltsnachweise Mit KI erstellt ∙ 5. Januar 2024 um 0:26 PM

Ein Althochdeutsches Heldenepos voller Zwiespalt und Schicksal

Vorwort:

In unserem Epos „Theoderich,der Große“  Verse:68 – 83, treten zwei Protagonisten vor ihre  Heere zum Zweikampf an, wobei der Sohn seinen eigenen Vater nicht erkennt und von diesem  widerwillig erschlagen wird. Dieses gemeinindoeuropäische Motiv wurde in Stabreim aus dem 8. Jahrhundert auf den verborgenen Bibelrücken im Kloster Fulda in Neuzeit entdeckt. 

Geschrieben wurde dieses älteste deutsche Heldenlied von zwei Mönche in unterschiedlicher althochdeutscher Mundarten ( niederdeutsch und oberdeutsch). Dieses Motiv finden wir auch in der Lieder-Edda ( 12. Jahrhundert) ,als Beweis ihrer gemeingermanischen Gültigkeit. Der altnordische Eddatext ergänzt das fehlende Ende im deutschen Heldenlied, wonach der Sohn vom Vater erschlagen wurde. Die deutschen Helden werden in Island dem  Altnordischen angepaßt. So wurde in der Siegfriedsage Hagen zu Högni und der Westgotische König Emanerich zu Jörmunrek.

Aber auch in unserem ältesten deutschen Helden- Gedicht variierten die Namen nach unterschiedliche Mundarten. Wir setzen unsere eigene Übersetzung unter jeden althochdeutschen ( diutisken ) Satz: 


Hildebrandlied in Althochdeutsch (Diutisk):

 

 (Diutisk):

„Ik gihorta dat seggen, dat sih urhettun aenon muotin,“

„Hiltibrant, enti Hadubrant untar heriun tuem.“ 

„Sunu fatarungo iro saro rihtun.“ 

„Garutun se iro gudhamun, gurtun sih iro suert ana.“

„Helidos, ubar hringa, do sie to dero hiltiu ritan.“

„Hiltibrant gimahalta >Heribrates sunu< :hwer was heroro man.“

„Ferahes frotoro; her fragen gistuount. Fohem wuortum, hwer sin fater wari.“

„Fireo in folche ……

eddo hwelihhes cnuosles du sis.“ 

„Ibu du mi enan sages, ik mi de odre wet.“ 

„Chind, i chuninc-riche; chud ist mir al irmindeot.“

„Hadubrant gimahalta, Heribrantes sunu:“

„Dat sagetun mi usere liuti, alte enti frote, dea erhina warun.“ 

„Dat Hiltibrantes hätti min fater: ih heittu Hadubrant.“

„Forn her ostar giweit, flo her otachres nid.“

„Hina miti Theotrihhe enti sinero degano filu.“ 

„Her furleat in lante luttila sitten: prut in bure, barn unwahsan,“

„Arbeo laosa. Her raet ostar hina. Sid Detrihhe darba gistuoutu“ 

„Fateres mines: dat was so friuntlaos man. Her was Otachre ummet tirri.“

„Degano dechisto miti Deotrichhe.“

„Her was eo folches at ente: imo was eo fehta zi liop:“ 

„Chud was her…..chonnem mannum. Ni waniu ih iu liub habbe….“ 

„„We‘ tu irmingot quad Hiltibrant, obana ab hevane.“

„Dat nu neo dana halt mit sus sippan man dinc ni gileitos…..“

„Want her do ar arme wuntane baugi“ 

„Chaisurringu gitan, so imo so der chuning gab.“ 

„Huneo truhtin: dat ih dir it nu bi huldi gap. Hadubrant gimahalta Hiltibrantes sunu:“

„Mit geru skal man geba infahan, ort widar orte….“ 

Hun, unmet spaher,“ 

„Spennis mih mit dinem wortun, will mih dinu speru werpan,“ 

„pist also gialtet man, so du ewin inwit fortos,“

„Dat sagetun mi Seolidante, westar ubir wentilseo,“ 

„Dat inan wic furnam : tot ist Hiltibrant, Heribrantes suno!“

„Hiltibrant gimahalta, Heribrants suno „

„Wela gisiuh ih in dinem hrustin“

„Dat du habes heme herron gotem.“

„Dat du noh bi desemo riche reccheo ni wurti.“

„Welaga nu, waltant got, quad Hiltibrant, wewurt skihit.“ 

„Ih wallota sumero enti wintro sehstic ur lante.“

„Dar man mih eo skerita in folc sceotantero“ 

„So man mir at burc enigern banun ni gifasta.“

„Nu scal mih suasat chind suertu houwan.“

„Breton mit sinu billiu, eddo ih imo ti banin werdan.“

„Doh maht du nu aodlihho, ibu dir din ellan taoc,“ 

„In sus heremo man hrusti giwinnan. Rauba birahanen, ibu du dir enic reht habes.“

„Der si doh nu argosto, quard Hiltibrant, ostraliuto, der dir nu wiges warne,“

„Nu dih es so wel lustit, gudea gimeiniu; niuse de motti,“ 

„Erdo desero brunnono bidero waltan!“ 

„Do lettun se aerist askin scritan,“ 

„scarpin scurim, dat in dem sciltim stont“

„Do stoptun to samane staim-bort chludun“

„Heuwun harmlicco hiutte scilti“ 

„Unti im iro lintun luttilo wurtun“ 

„Giwigan miti wabnum…“ 

(Potthapada)

Übersetzung:

(Ich hörte das sagen, das sich Aufhetzer einzeln maßen,)

 (Hildebrand und Hadubrand unter Heeren zweien)

(Sohn Vaterringer ihre Sachen richteten)

 (Gurteten sich ihr Streithemd, gurteten sich ihr Schwert an)

(Helden, über Ringe, da sie zu der Auseinandersetzung ritten.)

(Hildebrand ermahnte „Heribrandes Sohn“: wer war hehrerer Mann.)

(Geistes klügster; er Fragen verstand. Forschen Wortes, wer sein Vater wäre.)

(Führer im Gefolge…. )“ „—

(oder welches Geschlecht du seiest.)

 (wenn du mir einen sagst, ich mir den andren weiß.)

(Kind im Königsreiche; kund ist mir alle Weltentat.)

 (Hadubrant ermahnte Heribrants Sohn):

 (Das sagten mir unsere Leute, alte und frische, die dahinnen waren)

 (Das Hildebrant heisse mein Vater: ich heiße Hadubrant.)

(Von Osten er verwegen, floh er Otowakers Neid.)

(Hinweg mit Theoderich und seinen Dieners viele.)

(Er verließ im Lande sitten: Braut im Gebräude, Bursche unerwachsen,)

(Erbelos – er ritt ost-hinne. Seit Theoderich verderben entstand.)

(Vater mein: das war so freundloser Mann. Er war Otowakers maßlos zornig.)

 (Diener deckenste mit Theoderich).

“ (er war stets Gefolge an front: ihm war eh Fehde zu lieb)

 (Kund war er … kühnen Männern. Nie erwähne ich Euch lieb haben….)

 (Wehe du, Weltengott! sprach Hildebrant, oben im Himmel.)

 (Das noch nie deine Seite mit solch Gesippen Ding nie leiteste…)

 (Wandte er vom Arme wundervolle Reifen)

(Kaiserringe gereicht, wie ihm so der König gab)

 (Hühnen Vertrauter: das ich dir nun bei Huld gebe. Hadubrant ermahnte Hildibrands Sohn:)

(Mit Gere soll man Gaben empfangen, Spitze wider Spitze…) 

(Du bist mir, alter Hühne, unmäßig klüger)

(Spannst mich mit deinen Worten ein, willst mich mit deinem Speere werfen),

(bist so gealterter Mann, so du ewig List fürchtest)

 (das sagten mir Seefahrer, westlich über Wandalensee/Mittelmeer)

 (das einen Wiking vernahm: tot ist Hildebrant, Heribrandes Sohn!)

 (Hildebrand ermahnte, Heribrandes Sohn)

(wohl sehe ich an deiner Rüstung)

(Das du hast daheim einen Herren guten)

(Das du noch bei diesen reichen Vertriebenen nie fronarbeiteste-)

(Wohlan nun, waltender Gott, sprach Hildebrand, Unheil geschieht)

 (Ich weilte Sommer und Winter sechzig außer Landes)

 (Dort man mich immer scharrte in Gefolges Schützen.)

 (wo man mir auf Burgen einige Morde nicht verpaßte)

 (Nun soll mein süßes Kind Schwert hauen)

 (Zerbersten mit seinem Beile, oder ich ihm zum Mörder werden.)

 (Dann magst du nun zeigen, ob dir deine Ellen taugen)

 (Eines solchen hehren Mann Rüstung gewinnen. Raub erraffen, wenn du ein Recht hast)

(Der sei doch nun ärgster, sprach Hildebrand, Ostmann, der dir Kampf verwehrt)

 (Nach die es dich so wohl gelüstet, Güter gemeine, genieße der Mächtige)

(oder diese Brünnen beide walten!)

 (Da ließen sie zuerst Eschen-Lanzen splittern),

(scharfer Schauer, der in den Schilden stand)

(da stoppten zusammen Stein-Schildbuckel)

(zerhauten harmvoll behütende Schilde)

 (bis ihm ihre Lindenhölzer klein wurden.)

 (erwirkt mit den Waffen).

(Potthapada)

Hildebrandlied in Altnordisch:

Vorwort: Die Edda (1200 n. Christi) nennt den Waffenmeister Hildebrand einen Hunnen aus dem Lebenskreis der Siegfriedsagen. Er ist im hohen Norden jetzt gezwungen, gegen seinen unwissenden Halbbruder zu kämpfen, wie zuvor gegen seinen eigenen Sohn Hadubrand. Im kurzen Wikingergedicht erahnen wir Hildebrands verziertes Schild zu Haupte des sterbenden Bruders mit dem Bild des sterbenden Hadubrand:

 

„Mioc er vandgätt, hve verda scal“

„Of borinn odrom at banordi;“ 

„Dic drott of bar af Danmorco,“ 

„Enn mic sialfan a Svi-Diodo-“ 

„Tveir voro their tyrvir girnir,“ 

„Budla-nautar, nu er brotinn annar;“

„Sva hofdo dvergar daudir smidat,“

„Sem engi mun adr ne sidan.“ 

„Stendr mer at hofdi hlif in brotna;“ 

„Ero dhar taldir tigir ins atta.“ 

„Manna theira, er ec at mordi vard.“ 

„Liggr thar inn svasi sonr at hofdi“

„Eptir-erfingi, er ec eiga gat;“ 

„O-viliandi alders synia-dag.“ 

„Bid ec thic, brodir, bönar einnar“ u synia !“

„Mic scaltu veria vadom thinom,“ 

„Sem fiorsbani far annars man.“

„Nu verd ec liggia, lifs andvana,“ 

„Mäki un-dadr , theim er magnar sar.“ 

(Viel ist entwunden, was werden soll)

 (geboren Anderen als Mörder)

(Dich Drott gebar auf Dänemark)

 (Und mich selbst in Schweden)

 (Zwei waren dort Schwerter gefertigt)

(Budli-Natter, nu ist geborsten die Andere.)

 (Sie hatten Zwerge sterbend geschmiedet,)

 (Gleiche Keiner handwerkt vormals noch später.)

(Steht mir zu Haupte Schild zerbrochen)

 (sind dort Zeichnungen achtzig)

(Männer die ich zum Mörder wurde.)

(Liegt dort in Schweiße Sohn zu Haupte)

 (Erbschaften, die ich zu eigen bekam)

 (Unwillentlich ihr Alter zum Sühne-Tag.)

 (Bitte ich dich, Bruder, Wunsches einziger)

 (Einziger Wunsch, nicht du sühnest !)

 (Mich sollst du gewähren Gewand deines )

 (solches Sieger wenige gönnen Mann.)

 (Nun werde ich liegen Lebens entwunden)

 (Schwertes Untat, vom Mächtigeren versehrt-)

P.S.: Im Hohenlied der Edda werden die Menschen dazu ermahnt, die Toten zu beerdigen, sei es Waffentod, Wellentod oder Siechtumstod.

 

Potthapada

Inhaltsnachweise
Mit KI erstellt ∙ 5. Januar 2024 um 0:46 PM

Das Hildebrandlied in Altnordisch, wie es in der Edda des 13. Jahrhunderts erscheint, nennt den Waffenmeister Hildebrand einen Hunnen aus dem Umfeld der Siegfriedsagen. Hier wird er gezwungen, gegen seinen unwissenden Halbbruder und zuvor gegen seinen eigenen Sohn Hadubrand zu kämpfen.

Das kurze Wikinger-Gedicht gibt Einblick in Hildebrands geziertes Schild, auf dem das Bild seines sterbenden Bruders mit dem sterbenden Hadubrand erscheint. Die dichterische Darstellung hebt die tragische Komplexität der Handlung hervor, in der der Protagonist zwischen Pflicht und familiärer Bindung hin- und hergerissen ist.

Die Verwendung von altnordischen Versen aus der Edda betont die Kontinuität dieser Erzählung über verschiedene germanische Kulturen hinweg. Das Hildebrandlied bleibt somit ein faszinierendes Beispiel für die tiefe kulturelle Verbundenheit und die gemeinsamen Motive, die die germanischen Völker in ihrer epischen Tradition miteinander teilen.

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