Die Sprache der Ahnen

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Ein Tauchgang in die Welt des Althochdeutschen

Vorwort:

Herzlich willkommen, verehrte Leserinnen und Leser, zu einer faszinierenden Reise in die Tiefen der Vergangenheit! Dieses Werk, „Die Sprache der Ahnen“, entführt Sie in die Welt des Althochdeutschen, einer Sprache, die nicht nur Worte, sondern auch Geschichten vergangener Zeiten birgt. Lassen Sie sich von den Zahlen, Farben, Redewendungen und mehr verzaubern, während wir gemeinsam die Wurzeln unserer Sprache erkunden. Möge diese Expedition in die Sprachgeschichte Ihnen nicht nur Erkenntnisse, sondern auch Freude und Entdeckergeist schenken. Tauchen wir ein in die Schätze der alten Sprache und lassen Sie uns gemeinsam ihre kulturelle Bedeutung neu entdecken.

Kleiner Diutisk – Exkurs 1 (Luzzili diutisko leraganga 1)

Hrimo = Zahlen:

1 = ein, 2 = zwo, 3 = dri, 4 = fior, 5 = fumif, 6 = sehs, 7 = sibun, 8 = aht, 9 = niun, 10 = zehan (zeon).

11 = einlif, 12 = zwolif, 13 = drilif, 14 = fior-zehan, 15 = fumif-zehan, 16 = sehs-zehan, 17 = sibun-zehan,

18 = aht-zehan, 19 = niun-zehan, 20 = zwanzug, 30 = drizug, 40 = fiorzug, 50 = fumigzug, 60 = sehszug,

70 = sibunzug, 80 = ahtzug, 90 = niunzug, 100 = einhundarat / einhunt, 200 = zwihunt, 300 = drihunt…

Variante: 20 = zwanzo, 30 = drizo, 40 = fiorzo…. Ein enti halba = anderthalb.

Eristo = erster, zwido = zweiter/andro, drido = dritter….. 1 x 2 = 2: ein stunt zwo isti zwo!

4:2 = fior giteilit duruh zwo isti zwo! wurzala uz niun isti dri = Wurzel aus 9 ist 3!

1 Ganzes = ein heili, 1 Halbes = ein-halba, ¼ = fior-teili, 1/5 = ein-fumif-teili, 1/6 = ein-sehs-teili…

Foristo = Vorderster, Fürst, Prinz, Erster. Endosto = Letzter, Schluß.

  1. = eristo, 2. = zwido/odrio, 3. = drido… einmal = ein-stunt, zweimal = zwistunt, dreimal = dristunt…

21 = ein enti zwanzo, 22 = zwi enti zwanzo. 23 = dri enti zwanzo.


Farawan (Farben):

Hweiz = weiß, swaraz = schwarz, roti = rot, blawa = blau, bruni = braun, grawa = grau, gruni = grün,

gelo = gelb, liuht = hell (licht), dunkal = dunkel (finster), beraht = glänzend (strahlend), gullin = gülden,

silwaran = silbern, blawa = blau, bleih = bleich/blaß, bliwiz = bleigrau/silbergrau (Taubengrau).


Kwadizodi (Redewendungen):

Heilunga = Begrüßung. Heilidih = Grüße dich! Fari-wela = Fahre wohl (Auf Wiedersehen, Lebewohl).

Slarafa-wela = Gute Nacht (schlafe wohl). Guot-gismahho = guten Appetit, (guten Geschmack).

Horidho = viel Erfolg/Glückwunsch, (hoher Ruhm), bi-irlidan = Beileid (Mitleid), Irlaz = Erlaß/Ablaß/Vergebung/Verzeihung/Pardon/Entschuldigung. Gea = ja, nihein = nein, niht = nicht, douh = doch, inti/enti = und, isti (esti) = ist, dio = die, dero = der, daz = das, dezzan = dessen, hweliho = Welcher (wer), waz = was. Hwar = wo, hwanta = wann (warum, darum), hior = hier, dara = dort,

Eoman = Jemand/Einer, neoman = Niemand/Keiner, guot = gut, ubil = schlecht (übel, elendig),

subiri = sauber/rein/hübsch, suozi = süß, suwir = sauer, bittar = bitter, frisk = frisch, fruo = früh,

spati = spät, mihil = groß (mega, maxi), luzzil (klein, kurz), manag = viel, mindri (gering, wenig),

dunni = dünn, hoh = hoch, nidri = flach/niedrig, tiof = tief, skonia = Schönheit, fiosag = fies/hässlich,

dihhi = dick, sehan = sehen, horin = hören, smehhan = schmecken, fuolin = fühlen, riohan = riohhan.

Inibiz = Imbiss/Zwischenmahl. Fatunga = Speise/Essen/Mahl/Futter/Nahrung. Trunko = Getränk.

Bati dio fatunga-lista = bitte die Speisen-Liste! Beita = Tisch, stuol = Stuhl, banko = Bank, betti = Bett,

turi = Türe, truha = Truhe, wanditruha = Schrank, tunk-rum = Keller, stuofa = Stufe/Treppe, stega = Stieg/

Leiter, sezzal-zimbri = Wohnzimmer, lotar-banko = Faulbett/Sofa, herd-rum = Küche, hafan = Topf,

zwibar = Eimer, zwobar = Zuber/Kessel, kruog = Krug/Kanne, Skala = Schale/Schüssel, gabula = Gabel,

Leffil = Löffel, mezzisahs = Messer, hnapf = Napf/Tasse, humpo = Humpen/Becher, zena = Korb,

biutil = Beutel/Sack/Tasche, fano = Tuch, horohus = Toilette, brettizo = Pritsche/Teller…

Mannan = Männer, frouwan = Frauen. kindir = Kinder, maniskon = Menschen, zebar/tior = Tier.

giwahsa = Pflanze/Gewächs, skopfunga = Schöpfung/Natur, werald = Welt, diuta = Volk,

heimoti = Heimat, friunt = Freund, fiant = Feind, hiwan = heiraten, hiwo = Ehemann, hiwa = Ehefrau,

hiwiski = Familie, sunu = Sohn, dohtir = Tichter, snusa = Schwiegertochter, oheimi = Onkel,

muoma = Tante, basa = Kousine, gifettari = Vetter, wentilsteina = Turm, bruodar = Bruder,

goda = Priester, eward = Aufseher, wahtari = Wächter/Polizist, forasago = Prophet, guttina = Göttin.

Odri = anders, gilihi = gleicher, anu-gilihi = Ahnen-gleich (Enkel, ähnlich).


Stigarunga (Steigerung):

guot = gut, bezzira = besser, bezirosto = am besten. Ubil = schlecht, wirsir = schlechter, wirsirosto = am

schlechtesten. Altar = das Alter. alti = alt, altira = älter, altirosto = am ältesten. altiron = Älteren/Eltern.


„Kwedastu diutisk?“ = Sprechen sie althochdeutsch?

„Ih kann niht firstahan!“ = Ich kann nicht verstehen!

„hwaz slagit dio stunta?“ = was schlägt die Stunde? (Wieviel Uhr ist es?)

„Ih habu nihein seigari!“ = Ich habe keine Uhr!

„hweo istiz dih / iuh?“ = wie geht es dir/Euch?

Henk istiz wela! = Uns geht es wohl!

Daz isti henkwa Lono! = das ist unser Lohn/Verdienst!

Du enti din wunnia sid eomar bisamnan = du und deine Geliebte seid immer zusammen!

Hwant kumnastu zi henk zi-hrukki? = wann kommst du zu uns zurück?

Hero gangat zi langosami! = er geht zu langsam!

Sia skall zi demo reigan gangan = Sie soll zum Tanze gehen.

Era werdat uf deo tenni sweifan = ihr werdet auf dem Freiplatz tanzen.

Hero loufat framortis = er läuft weg/fort (vom Ort).

Eddo ein odri eddishwelih? = oder ein anderer welcher?

Wiro wellan deno werdo firguotin! = Wir werden den Preis vergüten (bezahlen).

Dio selida isti zi hiurin/gellan = die Wohnung ist zu mieten/kaufen.

Gistara warun wiro zi ein mihil dult gigangan = Gestern waren wir zu einem großen Fest gegangen.

Morgan muzzin wiro iz aburmalis bit ama = Morgen müssen wir es nochmals mit Oma.

Hiuto ganga ich bit di unz gizit endo = heute gehe ich mit dir bis Zeiten Ende.

Ih gihorta fremidi gizungi zu daz giholza = ich hörte fremde Sprachen aus dem Gehölz.

Diuta = Volk/Nation, diutisk = deutsch/volksbezogen, elentag/elentihho = ausländisch.


Dio wehhan-tago = die Wochentage:

Sunastago = Sonntag, Manistago = Montag, Ziustago = Dienstag, Wuotanstago = Mittwoch,

Donarstago = Donnerstag, Friastago = Freitag, lougantago = Samstag (LaugenTag).


Jeras-Manodi (Jahres-Monate):

Hertung (Januar), Hornung (Februar), Lenzing (März), Ostar-mano (April),

Wunni-mano (Mai), Brahhod (Juni), Hewi-mano (Juli), Ernting (August),

Skeiding (September), Gildhard (Oktober), Niflling (November), Heilag-mano (Dezember).

Ih bim = ich bin, du birust = du bist, hero/sia/iz isti = es, sie, es ist. wiro sid = wir sind,

era sid = ihr seid. min = mein, din = dein, henk = uns, henkwa = unser, iuh = euch, iuhwa = euer,

ana = an/am, ini = in/im, aba = ab, uf = auf, uzganga = Ausgang, ziganga = Zugang/Eingang.

Gomisko sundar deomuoti knawon nihein leban so arag fulla frouwida enti giluhhi!

(Gruppen ohne Bescheidenheit kennen kein Leben so sehr voll Freude und Glück!)

(Diese Redewendungen wurden bewusst zur Erschwernis mit altsächsischer Mundart bereichert.)

Schlusswort:

In der Erkundung des Althochdeutschen haben wir nicht nur Buchstaben und Worte, sondern lebendige Zeugnisse einer reichen Kultur und Tradition entdeckt. Diese Sprache, ein Fenster zu unserer Vergangenheit, lässt uns tiefer in die Gedankenwelt unserer Vorfahren blicken. Die Schönheit der Zahlen, die Vielfalt der Farben und die Tiefe der Redewendungen spiegeln nicht nur die linguistische Raffinesse, sondern auch die tief verwurzelten Werte und Lebensweisheiten wider.

Möge diese Reise durch die Sprache der Ahnen dazu beitragen, das Bewusstsein für unsere linguistische Geschichte zu schärfen und eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu schlagen. In jedem gewählten Wort liegt eine Geschichte, und in jeder grammatikalischen Nuance verbergen sich Jahrhunderte von Erfahrungen. Das Althochdeutsche mag vielleicht eine vergangene Sprache sein, doch sie lebt weiter in den Wurzeln unserer modernen Kommunikation.

Lasst uns die Schätze dieser alten Sprache bewahren und ehren, denn sie sind nicht nur Ausdruck von Kommunikation, sondern auch von Identität und kultureller Kontinuität. Die Reise mag hier enden, aber die Sprache der Ahnen wird weiterhin in den Herzen und Worten derer, die sie erkundet haben, fortleben. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit auf dieser Sprachreise in die Vergangenheit.

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