Von Buddhas vorherigem Leben

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Vorwort:

In dieser uralten Überlieferung aus Buddhas vorherigem Leben, welche im Kuntadanta-Sutta verewigt ist, tauchen wir ein in die Weisheit und Lehren des Erhabenen. Die Geschichte führt uns zu einem König, der durch kluge Ratschläge und gütige Handlungen das Wohl seines Reiches fördert. Doch die wahre Essenz dieser Erzählung zeigt sich in den höheren Opfern, die über materielle Gaben hinausgehen und das Herz der spirituellen Praxis berühren.


 

So habe ich gehört: Eine Lehre aus Buddhas vorherigem Leben

Einstmals weilte der ERHABENE im Magadha-Lande, auf Wanderung mit 500 Bikhuns – und kam zu einem Dorfe namens Khanumata. Dort weilte der Erhabene im Mango-Gehölz. Dort bereitete der Brahmane Kutadanta ein großes Opfer vor…

Der wollte nun vom Erhabenen erfahren, wie ihm dadurch der größtmögliche Segen entstehen könnte. Daraufhin sprach der Erhabene so:

„Vor Zeiten lebte der König Maha-Vijita, überreichlich mit Lebensunterhalt und Schätzen versehen. Auch er wollte ein großes Opfer herrichten, als der Älteste seines Rajasankha vor ihm trat und sprach:

Große Bedrückung herrscht im ganzen Lande, Wegelagerer hausen überall und Dörfer werden geplündert. Dieses Unwesen wird durch hohe Steuern vorangetrieben. Diese Zustände lassen sich auch nicht durch härtere Strafen beseitigen, sondern indem man den notleidenden Bauern vom Königlichen Hofe mit Samen und Futter aushilft und auch den Handeltreibenden unterstützt. Beamte sollten gute Besoldung erhalten und die Geschäfte gewissenvoll überwachen, so das des Königs Reich frei von Not und Bedrückung wird und die Menschen milde, froh im Herzen werden. Die lassen dann ihre Kinder auf ihren Schoß behütet spielen und alle können in unverschlossenen Häusern leben!

Maha-Vijita richtete sein Reich nach diesem weisen Rat ein und das Land blühte sichtbar auf. Die vier Körperschaften des Reiches (Priester, Beamte, Adel und Bürgervertretungen) wurden zur größten Landeszier.

Im nächsten Jahr stand wieder eine Opferfeier an und der König wollte von seinem Brahmanen-Ältesten abermals erfahren, welches hierzu den höchsten Lohn einbringt. Daraufhin sprach Jener so:

Bei solch einem Opfer werden jedoch keine Tiere getötet,- nicht fielen da irgendwelche Lebewesen dem Schlächter anheim, noch dürfen dazu Bäume gefällt und Kräuter geschnitten werden! Auch dürfen sich keine Bürger mit aufgerissenen Augen vor dem Antlitz des Stockes fürchten, der sie zu Arbeit oder Abgaben willig machen könnte. Nur mit vier Stücken sei das Opfer begabt: aus Kokosmilch, Öl, Honig und Butter für Alle! Es könnte ja wohl sein, dass dem Geber etwa derart Reue wegen seiner Gaben ankommen Könnte, eine derartige Reue aber darf dem Geber nicht ankommen!

Während die Zuhörer dem Erhabenen Lob sprachen, schwieg der Brahmane Kutadanta und richtete diese Frage an den Erhabenen:

„Der Büßer Gotama hat nicht gesagt: So habe ich gehört! So könnte es gewesen sein! Vielmehr sagte er, dass dem so gewesen war! War der Büßer Gotama möglicherweise König Maha-Vijita oder sein Brahmanen-Ältester selber gewesen?“

So bedrängt, antwortete der Erhabene wie folgt:

„Ich bekenne mich, Brahmane, bei jener Gelegenheit der brahmanische Hauspriester gewesen zu sein, der Vollzieher dieses Opfers!“

Daraufhin befragte der Brahmane dem Erhabenen weiter danach, ob es weitere Opfer mit ebenso hohem Lohn gäbe. Bejahend nannte der Erhabene das Opfer der Familien-Eintracht.

Über dieses Opfer setzte er dann das Opfer der Obdach-Beschaffung für die Wander-Büßer. Darüber wiederum setzte er das Opfer der dreifachen Zufluchtnahme (zum Buddha, Dhama, Sankha) welches weit unter dem Opfer der ZUCHTBEFISSENHEIT steht. Und darüber steht endgültig das Opfer des muschelblanken Reinheitsleben nach dem Patimokkha (Ordensregel)!

Und eine Opfervollendung, erhabener und vollkommener als diese, gibt es nicht!“

Da nahm der Brahmane Kutadanta zum Erhabenen Zuflucht und sprach feierlich:

„Über 700 Stiere, Ochsen, Kühe, Ziegen, Widder – schenke ich das Leben! Grüne Gräser mögen sie fressen, kühle Wasser mögen sie trinken, und erfrischend mag sie der Wind umwehen!“

Da nun begann der Erhabene mit Kuntadanta das Gespräch in üblicher Reihenfolge: Über das Geben, über Zucht, Himmelsleben, das Elend der Lüste, ihre Eitelkeit, ihren Schmutz, das Segenreiche im Entsagen, dieses zeigte der Erhabene. Und sobald er erkannte, dass der Brahmane im Geiste geschickt, geschmeidig, enthemmt, erheitert war, da zeigte ihm der Erhabene die Lehre, die allen Buddhas auszeichnet: was Leiden ist, dessen Entstehung, dessen Vernichtung und der Weg zu dessen Vernichtung (die 4 edlen Wahrheiten zum 8-gliedriger Pfad).

Und gleichwie ein reines, fleckenfreies Gewand, in ganz vollkommender Weise des Färbers ausgesuchte Farbe annimmt, ebenso ging dem Brahmanen Kuntadanta auf dieser selbigen Weise das reine, fleckenlose Auge der Lehre auf: was immer auch dem Entstehen unterworfen ist, alles das ist auch dem Vergehen unterworfen!

Nachdem dieses geschehen war, erhob sich der Erhabene und ging fort. Der Brahmane Kuntadanta aber wurde zu einem der vielen Arahats (Heilige).

(Kuntadanta-Sutta, Ausschnitt)


Fazit:

Das Kuntadanta-Sutta offenbart uns nicht nur die Tugenden der Großzügigkeit und weisen Herrschaft, sondern führt uns auch zu den höchsten Opfern, die in der buddhistischen Lehre verankert sind. Diese Opfer der Familien-Eintracht, der Obdach-Beschaffung für Wander-Büßer und der dreifachen Zufluchtnahme zum Buddha, Dhama und Sankha leiten uns auf den Pfad des inneren Wandels und der spirituellen Erhebung.

Die Weisheit, die der Erhabene in diesem Sutta verkörpert, erinnert uns daran, dass wahres Opfern nicht nur äußerliche Handlungen umfasst, sondern auch die innere Transformation und den Verzicht auf egozentrische Wünsche einschließt. Möge diese uralte Lehre uns dazu inspirieren, die höchsten Opfer in unserem eigenen Leben zu vollbringen und den Pfad zur Erleuchtung zu beschreiten.

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