Buddhas Blick in die Endzeit
In den alten Schriften des Buddhismus offenbart der Erhabene eine faszinierende Vision der Zukunft. Eine Prophezeiung, die den Wandel von Herrschern und Völkern beschreibt, bis hin zur Rückkehr eines erleuchteten Wesens, das die göttliche Lehre erneut verkünden wird. Tauchen wir ein in die tiefen Weisheiten dieser Endzeit-Vision und erfassen die zeitlose Botschaft, die sie für die Menschheit birgt.
Die Prophezeiung:
So habe ich gehört: einstmals weilte der Erhabene im Lande der Magadher, in Matula.
Dort nun redete der Erhabene seine Bikhuns mit den Worten an:
Wer da auf seinem eigenen Weidegrund wandelt, im Gebiet seines väterlichen Erbteils, bei dem wird Mara, der Böse, keinen Eingang finden. Keinen Stützpunkt finden.
Durch Pflegen der heiligen Dinge, wächst dieses Verdienst heran!
Vor Zeiten einmal, ihr Bikhuns, lebte ein König namens Dalhanemi, ein Weltherrscher, ein gerechter Rechts-König, segensreich bis zu den vier enden der Erde, Hort seiner Untertanen, mit den Kostbarkeiten des Ariya-Dhamma begabt.
Viele Söhne entstammten seiner Familie, welche ermahnte, auf die himmlische Radkostbarkeit zu achten, denn wenn sie ihren Standort verlässt, endet seine friedliche Epoche!
Als des König Dalhanemis Zeit gekommen war, sprach er zu seinem Kronprinzen diese Worte:
„Genossen habe ich gar lange der Menschen Lust; Zeit ist’s, nunmehr die Himmelslust zu suchen!
Ich werde mir Haar und Barthaar scheren und die dunkelgelben Gewänder anlegen, und aus dem Hause in die freie Pilgerschaft hinausziehen! Wohlan denn, liebes Kind! Du sollst jetzt dieses Reich
Bis zu den rechtlichen Grenzen innehaben!“ Nun begehrte der Jungkönig seines Vaters Dalhamenis Auskunft über den edlen Herrscherwandel. Und der Altkönig klärte ihn gerne auf:
„Stütze dich immer auf das Recht! Ehre und achte das Recht, es sei deine Fahne, dein Wahrzeichen, dein Leitpfad. Das Recht gebietet: Lasse Obhut, Schutz und Schirm deinem Volk zuteil werden mit ihrem Heer, Adel, Bürgern, Städten, Bauern, Haushälter, Büßer und Ajans, dem Getier auf der Erde, Wasser und Luft! Und nicht soll in deinem Reich der Übeltuer gedeihen!
Diejenigen, die mittellos im Reich sind, denen magst du Mittel zukommen lassen.
Einzig jene Pilger und Priester, die sich in deinem Reich von Lebenstaumel und Schlaffheit fernhalten, in Geduld und Milde gefestigt sind, die einzig sich selber bändigen und beschwichtigen, sich selber zur Ruhe bringen (von Lüsten, Begehren, Anhäufen), die magst du unterstützen, aufsuchen, befragen, was ist gut, was ist ungut? Was ist zu befolgen, was ist zu unterlassen? Was ist heilsam, was ist schädlich? Auf sie hörend, magst du dann das, was zu tun ist, vollbringen. „
Und der Kronprinz folgte diesen edlen Herrscher-Wandel und die himmlische Rad-Kostbarkeit (Dhamma-Chakra oder Ufo?) leuchtete über den Palast der Weltherrscher und übergoss alles mit seinem Glanze. Und es folgten noch sieben Weltherrscher dem Sohne Dalhanemis.
Dann aber regierte die Folgekönige ihre reiche nach eigenem Ermessen und es verschwand die Himmlische Radkostbarkeit. Da sind die Völker nicht mehr so gediehen, wie das doch bei den Früheren Königen der Fall gewesen war, die den edlen Herrscher-Wandel folgten.-
Die Bedürftigen im eigenen Reich wurden nicht mehr unterstützt ein Mensch nahm von den anderen etwas Nichtgegebenes in diebischer Absicht fort.
Mit dem Diebstahl wurden die Strafen dafür vom König drastig bis zur Todesstrafe erhöht.
Mit dem Diebstahl wuchsen die Lüge, Unkeuschheit, Berauschung und Lebensberaubung.
Diese Gewalttätigkeit griff bald über alle Grenzen und die Völker verloren ihre Schönheit, Gesundheit, Wohlstand, Sicherheit. Das wird das Ende der guten, alten Zeit einleiten, wo man heiraten wird in Kindesalter und es zur Vermischung der Menschen kommt, wie Ziehen mit Schafen, Enten mit Hühnern, Hunde mit Schakalen. Dann wird ein heftiger Hass gegeneinander bei ihnen herrschen: Sohn gegen Mutter, Bruder gegen Schwester… gleichwie ein Jäger, wenn er ein Wild erblickt, von Jagdeifer Ergriffen wird! Dann wird dereinst bei jenen Menschen, die gegeneinander Empfindungen gleich wilden Tieren hegen (aufgrund der Familienbande?), ein SCHWERT- INTERREGNUM herrschen!
Die da fliehen können in den Schutz von Bergklüften und Wäldern und sich von Waldfrüchten, Knollen und Wurzeln nähren, bleiben verschont. Nach Ablauf des großen Mordens werden sie ihre Einsamkeiten verlassen und sich bei der Begegnung in die Arme fallen und aufjauchzen:
„Wie gut! Ein Mensch! Ein Überleber!“ Die werden beschließen, gegenseitig nur Gutes zu wirken.
Da werden sich des Tötens, Stehlens, Hurrens, Lügens, und Berauschens enthalten.
Dann wachsen Völker wieder, denen ein König namens Samkha erstehen wird in seiner Stadt namens Ketumati. Dann wird die himmlische Radkostbarkeit wieder das Licht des Vollmondes überstrahlen
Und der Erhabene mit Namen MATTEYA erscheinen, gleich wie ich gegenwärtig in dieser Welt Entstanden bin… Der wird dann die lehre zeigen, die im Anfang Gute, die in der Mitte Gute, die am Ende Gute; gleichwie ich gegenwärtig diese Lehre zeige!
Dann wird König Samkha den ihm von König Mahapanda vermachten Opferpfeiler (Symbol der Himmelssäule/ Erdachse?) aufrichten. Er wird Pilger und Priester und Bedürftige ausreichend versorgen. Gegen Ende seiner Herrscherzeit wird er vom Vollerwachten Matteya die Weihe des Austritts aus der Welt (Pabbaja) und die Weihe des Eintritts ins Sangha (Upasampada) erhalten.
(Auszug aus: Cakkavatti-Sihananda- Suttanta )
P.S.: „Metta“ wird in Indien die höhere Form der Liebe genannt, wie im abendländischen Mittelalter die „Minne“! Matteya heißt somit der Buddha mit den „lieblichen Augen“. Er wird zwischen 2500 – 5000 nach Buddhas Erlöschen (543 vor Christi) im Abendland erscheinen und vorweg in westlicher Haltung, im Kutschersitz auf einem Thron abgebildet.
Die Prophezeiung des Erhabenen zeigt, dass der Weg der Tugend und der gerechten Herrschaft das Fundament für eine blühende Gesellschaft bildet. Trotz der düsteren Vorhersagen für die Endzeit gibt es Hoffnung auf eine Wiederkehr des Göttlichen, um die Lehren der Liebe und des Mitgefühls erneut zu verkünden.