Weisheit und Einschätzung im Licht buddhistischer Lehren
Willkommen zu einer Reflexion über Weisheit und Einschätzung im Kontext der buddhistischen Lehren, basierend auf einem inspirierenden Ausschnitt aus dem Jataka, einem Teil des Samyutta Nikaya. In diesen alten Schriften begegnen wir einer Begebenheit, in der der Erhabene auf die Herausforderungen hinweist, wahre Persönlichkeit und Tugend zu erkennen.
Die nachfolgende Analyse führt uns durch Schlüsselgedanken, die den Blick auf die Notwendigkeit einer tieferen, sorgfältigen Einschätzung lenken. In einer Welt, in der äußerliche Erscheinungen oft täuschen, stellt der Text die Frage nach der wahren Natur von Menschen und erinnert uns daran, dass wahre Einsicht Zeit, Prüfung und tieferes Verständnis erfordert.
Lasst uns gemeinsam in die Tiefe dieser buddhistischen Weisheit eintauchen, um zu verstehen, wie wir eine authentische Einschätzung inmitten der komplexen Facetten des Lebens erlangen können.
Einstmals weilte der Erhabene in Savatthi, im Pubbarama, im Hause der Mutter des Migara.
Da erhob sich de ERHABENE aus seiner einsamen Meditation und setzte sich draußen vor dem Torgebäude. Da kam der Kosala- König Pasenadi vorbei und gesellte sich freundlich grüßend zum Vollendeten. Plötzlich zog eine Gruppe Nackler, Weißgekleidete, Flechtenträger und Wander- Büßer an ihnen vorbei. Letztere mit gewachsenen Körperhaaren und Fingernägel.
Der Kosala-König grüßte die Gruppe mit zusammengefalteten Händen und sprach zum Erhabenen:
„Die da in die Welt gezogenen Vollendete, oder solche, die den Pilgerpfad betreten haben, von denen sind diese da etliche!“
Unbeeindruckt antwortete der Erhabene dem Kosala-König mit warmer Stimme:
„Schwer zu erkennen, o Großkönig, ist dieses ja für dich, der du ein häusliches Leben führst, an sämtlichen Genüssen dich ergötzt, mit einer Dienerschar umgeben lebst. Sandelholz aus Benares genießt, Blumengirlande, Wohlgerüche und Salben gebrauchst du, an Schätzen reich Gefallen hast; nur durch längeres Zusammenleben ist dieser Pilgerschaft sittliche Zucht zu erkennen. Durch längeren Verkehr ist ihre Lauterkeit zu erkennen. Durch längeres Unglück ist ihre Seelenstärke zu erkennen. Nur durch längere Disputation ist ihre Weisheit zu erkennen. Nur von einem, der genau prüft, nicht von einem, der oberflächlich ist, von einem Weisen also kommen die rechten Erkenntnisse!“
Danach entfuhren dem Erhabenen diese feierlichen Worte:
„Nicht ist an Farbe und Gestalt ein Mann leicht zu erkennen, noch verlasse man sich auf kurz dauerndes Beschauen; denn in der Erscheinung von Wohlgezügelten gehen Ungezügelte oft auf der Welt umher!
Wie ein gefälschter Ohrring aus Ton oder eine kleine Kupfermünze dünn vergoldet, gehen viele daher durch teure Kleidung unkenntlich: unsauber im Inneren, äußerlich glänzend!“
Da erhob sich der Kosala- König Pasenadi von seinem Sitz und rief feierlich diese Worte:
„Wunderbar, o Herr! Unvergleichlich! Wie trefflich der VOLLENDETE die schwer zu erkennenden Dinge erkennt!“
( Jataka, Samyutta Nikaya )
Schlüsselgedanken:
Wahre Erkenntnis erfordert Tiefe: Der Erhabene betont, dass wahre Einsicht nicht oberflächlich ist. Die äußere Erscheinung allein, sei es Farbe, Gestalt oder Kleidung, ist nicht ausreichend, um die wahre Natur eines Menschen zu verstehen.
Lange Zusammenarbeit und Prüfung sind entscheidend: Der Text unterstreicht die Bedeutung von langem Zusammenleben, um die sittliche Zucht, Lauterkeit, Seelenstärke und Weisheit eines Pilgers zu erkennen. Schnelle Urteile basierend auf oberflächlichen Beobachtungen sind unzuverlässig.
Äußerlichkeiten können täuschen: Die Analogie von gefälschten Ohrringen und dünn vergoldeten Kupfermünzen, die durch teure Kleidung verdeckt werden, verdeutlicht, dass äußerlicher Glanz nicht zwangsläufig auf innere Reinheit hinweist.
Abschließendes Lehrendes Fazit:
In einer Welt, in der äußerliche Erscheinungen oft trügerisch sind, lehrt uns dieser Text, dass wahre Erkenntnis und Einschätzung einen tieferen Blick erfordern. Eine sorgfältige Prüfung, die auf langfristigen Beziehungen, Diskussionen und einer umfassenden Bewertung beruht, führt zu authentischen Einsichten. Die Worte des Erhabenen erinnern daran, dass die wahrhaft bedeutungsvollen Qualitäten oft in den unscheinbaren Details des Seins verborgen sind.