weiter gehts mit YOGA / TAI – CHI. (Nach dem solaren, buddhistischen Tierkreis).
7. Das PFERD
Das PFERD ist der beste Freund des Menschen und ein treuer Gehilfe. Es ist ausgewogen und liebt die Ästhetik, Schönheit und Kunst. Pferde stehen gerne entgegengesetzt nebeneinander, um sich nach hinten und vorne abzusichern. Sie sind gerecht, harmonisch und ausgeglichen.
Übung: Pferdestand
- Lege wie ein stolzes Ross die Hände in die Taille und winke das rechte Bein um 45 Grad nach oben.
- Stabilisiere diesen Stand durch die linke Ferse. Sammle deinen Geist und konzentriere dich auf dein gegenwärtiges Gleichgewicht.
- Fixiere einen imaginären Punkt in Augenhöhe und halte das Gesicht nach vorne.
- Fühle mit der linken Fußsohle die Beschaffenheit des Erdbodens. Verankere das linke Bein fest mit dem Erdboden. Halte mit der rechten Hand das Knie.
- Schwenke das angewinkelte Bein nach rechts außen und blicke dabei mit dem Kopf nach links. Verweile für 7 Atemzüge.
- Unter Beibehaltung des Gleichgewichts bringe das Bein wieder zur Mitte nach vorn.
- Entspanne und senke es langsam wieder. Dann schreite einige Schritte wie zuvor und erkunde den Stand deines Fußes auf dem Boden.
- Atme tief ein, wenn du das Knie anhebst, und atme aus, wenn der Fuß den Boden berührt.
- Rolle den Fuß sanft am Boden ab, beginnend mit den Fersen.
Geh-Meditation: Dies ist eine sehr beliebte Geh-Meditation. Beim Wenden mache wieder eine Gleichgewichts-Übung. Halte inne und halte mit der linken Hand nun das linke Bein im rechten Winkel angehoben fest.
8. Die ZIEGE
Auch dieses arme Tier wurde im Christentum zum Symbol des Teufels, nicht zuletzt, weil es das Zugtier des Gewittergottes war und im Weltbaum (Erd-Achse oder Horoskop-Zenit) steigt und von dort (laut Edda „Met“, Milch und Honig) spenden soll. Sie galt als geschätzte „Hauskuh“ des Bergmanns (gibt mehr Milch als Kühe). Ihre Milch ist oft verträglicher für Menschen, die auf Kuhmilch und deren Produkte allergisch reagieren. So unterscheiden sich die Inder (äußerlich den Italienern ähneln) auch von den Asiaten, die häufig Probleme mit Kuhmilch haben. Die Ziege hat eine sehr hohe Körpertemperatur und steigt gerne wie Gams und Steinbock auf steile und hohe Felsen oder auf niedrige Wiesenbäume. Als Vertreterin des 8. Todeshauses liebt sie das düstere der Spiritualität und scharfe und giftige Kräuter (Tabak, Tabasco…). Sie ist oft introvertiert, extremistisch und voller sexueller Sinnlichkeit. Sie kann sehr zickig werden und stürmisch mit den „Hörnern“ angreifen.
Übung: Die Ziege
- Anfangs strecken wir das linke Bein weit nach hinten aus, wodurch wir das rechte Bein in einem 45 Grad-Bogen abwinkeln.
- Richten Sie Ihren Oberkörper auf und blicken Sie mit dem Kopf in den Zenit (Himmelsmitte). Heben Sie die aufeinander gefalteten Hände mit ausgestreckten Armen (wie die Hörner einer Ziege) über Ihren Kopf.
- Drohen Sie wie eine Ziege mit Ihren „Hörnern“, alles Unheil abwendend und voller Angriffslust.
- Stehend auf einem Bein strecken Sie das linke Bein horizontal zur Bodenfläche. Beugen Sie den Oberkörper in gleicher Höhe in die entgegengerichtete Lage.
- Die zusammengefalteten Hände an den nach vorne ausgestreckten Armen halten das Gleichgewicht.
- Schließen Sie die Augen, bevor Sie diese Stellung einnehmen, und visualisieren Sie sich deutlich in einer standfesten, kraftvollen Position. Stellen Sie sich vor, wie eine Energielinie den Körper entlangläuft. So entsteht eine einzige Streckung von der Ferse bis in die Fingerspitzen. Verweilen Sie für sieben Atemzüge in dieser Position und kehren Sie dann zur Figur 1 zurück.
Die Ziegen-ATMUNG
Um die Lungen gründlich zu entleeren, stellen wir uns mit gespreizten Beinen auf und heben unsere Arme ebenso gespreizt weit in den Himmel. Atmen Sie tief ein und beugen Sie sich dann mit einem lauten „HAAA“-Ton zum Boden, wobei Ihre Hände die Erde berühren. Diese Übung nennt sich auch „HA-Atmung“ und sollte dreimal wiederholt werden.
9.
Der AFFE
Der Affe ist bei uns als Meerkatze beliebt, weil er die Neigung hat, alles dem Menschen nachzumachen. Im indischen Bewusstsein, das die gesamte Natur als beseelt betrachtet, ist der Affe noch stärker mit dem Menschen verwandt. Orang-Utan bedeutet in Fernost sogar „Waldmensch“, und die Eingeborenen glauben sogar, es seien Menschen, die sich verstellen, um nicht arbeiten zu müssen. Als Tierkreiszeichen ist der Affe der „Hans Dampf in allen Gassen“, aber auch ein Philosoph. Er hat tausend Ideen, ist freundlich, intelligent, intuitiv, freiheitlich, offen und impulsiv.
Tai-Chi-Übung: Der Affe
- Beginnen Sie in der Tai-Chi-Grundstellung: Beine leicht gespreizt, Rücken aufgerichtet, Kopf hoch und Arme locker seitlich herabhängend, als würden sich Tennisbälle unter Ihren Achselhöhlen befinden.
- Heben Sie beide Arme parallel zueinander in Schulterhöhe nach vorne und atmen Sie dabei ein. Stellen Sie sich vor, „der Affe pflückt eine Frucht!“
- Beugen Sie Ihre Arme, indem Sie sie an den Körper heranziehen, und atmen Sie dabei aus.
- Heben Sie die Arme überkreuzt an Ihre Schultern und atmen Sie wieder tief ein.
- Beim Ausatmen lassen Sie die Arme locker zu beiden Seiten des Körpers herabsinken.
- Heben Sie nun den linken Arm mit der Handfläche nach oben gerichtet und führen Sie gleichzeitig die rechte Hand mit der Handfläche nach unten weisend unter dem Handgelenk der linken Hand hindurch. Dabei atmen Sie wieder ein.
- Führen Sie dann den rechten Arm in einem eleganten, weichen Bogen in Schulterhöhe zur rechten Seite ausgestreckt und atmen Sie dabei aus.
- Knicken Sie die rechte Hand nach unten, während Sie einatmen. Beim Ausatmen führen Sie die linke Hand zur Hüfte herab, wobei die Handfläche nach unten zeigt.
- Mit dem Einatmen führen Sie die linke Hand mit der Handfläche nach oben zeigend in weitem Abstand unter die rechte Hand.
- Beim Ausatmen stellen Sie sich vor, die Frucht habe sich in einen großen Energieball verwandelt. Führen Sie diesen Ball im großen Bogen zum Bauchnabel und atmen Sie dabei tief ein.
- Vollenden Sie die 8 in einem links-läufigen Bogen vom Körper weg und zurück zum Bauchnabel. Vergessen Sie dabei nicht, ein- und auszuatmen.
- Sie können den Ball ausatmend vom Bauch wegführen und dann einatmend zum Mund führen. Atmen Sie ihn wieder aus und führen Sie die Hände wie Luftströme vom Kopf weg. Der Affe pflückte Obst, spielte damit und verzehrte es am Ende.
1o.
Der HAHN
Der Hahn hält den Hühnerhaufen zusammen und bringt die Hennen frühzeitig in den Schlafstall. Er wacht vom hohen Misthaufen und warnt seine ihm Vertrauten vor Gefahr. Er greift auch Gegner oft an, duldet keinen Nebenbuhler und zeigt als Wetterhahn, woher der Wind pfeift. Er hält seinen Stall in Ordnung.
Astrologisch ist er der Exot unter den Tierkreiszeichen. Er ist empfindsam, selbstsicher, beherrscht, unerschütterlich, konsequent. Äußerlich ist er sehr attraktiv und tendiert zum pompösen Auftreten. Prahlerisch und Rechthaberei sind seine Schattenseiten. Er kann aber nicht nur Streithahn werden, sondern auch ein zäher Arbeiter sein. Bleibt aber disziplinierter Einzelgänger.
Die Hahn-Übung:
Der Hahn schreitet wie in der Pferde-Übung, nur mit ausgebreiteten Flügeln, indem er seine beiden Arme schräg zur Erde vom Körper seitlich abstreckt. Dann bleibt der Hahn auf einem Bein stehen. Das rechte Bein wird abgewinkelt, und der Fuß berührt das linke Standbein. Nun holt der Hahn zum Flügelschlag aus, indem er die Arme in Flugbewegung hebt. Alsdann hebt der Hahn den Kopf zum Himmel, als hätte er getrunken und schlägt dabei die Arme über den Kopf zusammen. In dieser Stellung verharrend atmet er tief ein und aus. Alsdann stellt er beide Beine parallel zueinander auf den Boden und lässt beide Arme schlaff zur Erde herabhängen. Nun richtet sich der Hahn zum Flug auf beiden Zehenspitzen auf und hebt dabei seine Arme in den Himmel. Das wiederholt er einige Male, weil das „Flattern“ einen ausgeglichenen Lebensstil fördert und verhindert, dass der Verlust des Gleichgewichts Stress entstehen lässt.
HAHN-ATMUNG:
Der Hahn hebt nach dem Trinken immer den Kopf zum Himmel, als würde er diesen dafür danken. So setzen wir uns auf einen Stuhl und legen die rechte, geöffnete Hand sanft auf den Kopf. Die linke, geöffnete Hand legen wir auf den Bauch und intonieren inbrünstig die heilige Welt-Silbe „OM“. Wir spüren dabei die Vibration „O“ im Kopfbereich und im Bauche die Schwingung des „M“-Lautes. Zwischen Bauchnabel und Schambein befindet sich unser Chi-Zentrum. Kleinkinder massieren mit der Vibration dieses Lautes instinktiv das Zahnfleisch, um den Zahn zum Durchbruch zu verhelfen. Den heiligen indischen „OM“-Laut finden wir in den drei monotheistischen Religionen als „Amen“, hergeleitet vom ägyptischen Sonnengott „AMUN“ (der Herr) und selbst in der Wikingerbibel EDDA als Name „OMI“ des Göttervaters (Grimnismal, Vers: 49).
11. Der HUND
Der Hund ist ein Jagdbegleiter des Menschen und wegen seiner Treue, Ehrlichkeit und Mutes bekannt. Als Pudel liebt er das Wasser und ist zur Entenjagd geschaffen. Er liebt die Unabhängigkeit, schockiert oft durch sein unvermutetes, sprunghaftes Verhalten. Er steht für das Moderne, den Fortschritt, die Veränderung und Umwälzungen.
Die Hunde-Übung:
- Gehe zunächst wie ein Hund auf allen „Vieren“.
- Strecke dann die beiden Arme parallel weit nach vorne und berühre mit den Handflächen den Boden, atme dabei tief aus.
- Erhebe dich auf einem Bein und strecke das andere Bein weit nach hinten, als ob du einen Baum markierst.
- Diese sanfte Hunde-Variante dehnt gut die Schultern. Beim Ausstrecken wieder tief einatmen nicht vergessen!
- Lasse die Energie aus der Taille durch die Arme nach vorne fließen.
- Dehne dich durch die Fersen nach hinten aus. Nach 7 Atemzüge das Bein sinken lassen, die Beine durchstrecken.
- Auf der anderen Seite dann wiederholen.
(Das Hunde-Atmen)
Suche eine bequeme Haltung und atme dann aus. Lasse die Luft beim Einatmen langsam zuerst den unteren Teil, dann den mittleren und schließlich den oberen Teil der Lunge anfüllen (etwa 7 Liter füllen die Lunge aus), und zwar durch die Nase. Atme durch geöffneten Mund wieder aus. Starte zur Tiefatmung, jetzt aber durch den weit geöffneten Mund. Dabei ziehst du die Luft durch den Rachenraum hinter der Kehle gleichmäßig in einem einzigen Zug und anhaltend ein. Dann mache einige ganz schnelle und kurze Atemzüge – wie beim „Hecheln“ eines keuchenden Hundes.
Während du nun weiterhin in kurzen Zügen einatmest, schließe langsam seicht den Mund etwas. Beobachte nun, dass du durch den Rachen atmest. Wie beim Einatmen zieht die Luft direkt in die Kehle und beim Ausatmen den Körper auf demselben Wege wieder, wobei sie den gleichen leisen Laut von sich gibt, der bei den kurzen, keuchenden Atemzügen durch den Mund entstand (obwohl dieser ja auch leiser ist, da du den Mund geschlossen hältst).
Verlange die Atmung so gut es geht. Atme bei leerer Lunge aber sofort wieder ein. Ziehe dabei die Luft langsam ein und verenge dabei die Kehle, nicht die völlig ruhigen Nasenlöcher. Gebe denselben leicht gepressten Laut wie beim Ausatmen von dir. Ziehe beim Ausatmen Rippen und Magen leicht zusammen, Brust und Schultern nicht hochziehen. Bleibe völlig entspannt und beende diese Atemübung nach sieben Atemzügen.
12.
Das SCHWEIN
Das Schwein, als Wildtier, wurde schon sehr früh von unseren Ahnen neben Huhn und Hund domestiziert. Schweine sind sehr schlau und wälzen sich nur im Schlamm, damit lästige Plagegeister auf ihrem Rücken ersticken. Bei den Germanen waren sie beliebte Fleischlieferanten, die wegen ihrer geringen Größe auch gerne auf Schiffe mitgenommen wurden. Die Wikingerbibel „Edda“ nennt den Eber Sährimnir, der im Kriegerhimmel „Walhall“ allabendlich geschlachtet wird und den dortigen Einheerern als Nahrung dient. Einherer sind Einsiedlermönche, die stark wie Eber alle Feinde (Teufel) abwehren. Täglich ziehen die Einheerer zur Erde, um dort im Kampf gegen die Dämonen zu fallen. Abends erstehen der Eber und die Toten aus ihrer Asche wieder auf, um in Walhall die Nacht erneut durchzufeiern. Wir erkennen darin die Kette der Wiedergeburt von Tier und Mensch. Am Weltende treten laut Edda 800 Einheerer aus 540 Toren Walhalls heraus, um gegen die Dämonen (Jöten=Etunen=Fresser/Thursen=Dürstende=Säufer) an der Seite der Götter (Guten) zu kämpfen. 540 x 800 = 432,000, das entspricht der indischen Zahl des Weltalters (Kaliyuga). Buddha nahm vor dem Erlöschen als letzte Speise „Ebermilch“ zu sich. Da er jedoch Vegetarier war, scheint es kein Eberfleisch wie in Walhall gewesen zu sein. Vielmehr handelte es sich um ein Mus aus den giftigen Eber-Eschen-Beeren.
Schweine sind sehr kluge Tiere, und ihr Fleisch und ihre Zähne ähneln dem des Menschen sehr. Als Tierkreiszeichen zeigen sie Ehrlichkeit und Konsequenz. Sie sind hilfsbereit, aber auch stur und eigensinnig. Als Trüffelschweine zeigen sie ihre intuitive, außersinnliche Begabung und Feinfühligkeit. Erotik und Gefühle spielen bei ihnen eine große Rolle. Sie lieben das Mystische, Magische und Esoterische.
Zur Figur der Schweinestellung:
- Lege dich auf den Rücken und winkele die Knie an.
- Ziehe mit beiden Händen die Knie an den Körper und mache dabei einen Buckel.
- Suhle dich wie ein Schweinchen wohlig im Moorbad, indem du mit Schaukelbewegungen zur rechten und zur linken Seite wiegst.
- Verliere dabei nicht das Gleichgewicht, sodass du zur Seite purzelst.
- Versuche auch etwas hoch und runter zu schaukeln und achte auf eine weiche Bodenbeschaffenheit.
Diese Übungen können an den Buddhafesten die heilige Nachtwachen verkürzen, indem wir sie zu den betreffenden, im Osten aufgehenden und im Westen untergehenden Tierkreiszeichen exerzieren.
Wir möchten noch anmerken, das alle Übungen nur für Gesunde sich wohlfühlenden Teilnehmer geeignet sind, hören Sie auf Ihren Körper und brechen bei Unwohlsein die Übungen ab.