In einem Dorfe beim Städtchen Monywa in Oberburma wartete ein älterer Yahan (so heißen
dort die Bikhuns ) im Tazaung, der Versammlungshalle zur Morgenstunde auf einen Dhana-
Geber , denn die anderen Mönche waren bereits zum Almosengang hinausgezogen.
Die Sonne stieg schon im Süden der Himmelsmitte zu,wonach das Halbtagsfasten beginnt.
Der Mönch war schon recht hungrig und sein Magen begann bereits zu knurren und kaum
bestand noch Hoffnung auf einen Speisenspender. Begierig schaute er aus dem Hallentor nach
einen verspäteten Wohltäter.
Da sah er einen armen Reisbauer auf ihn zukommen,mit der freundlichen Einladung,
in seiner Strohhütte zur Mahlzeit Gast zu sein.Der Hunger ließ den Mönchen dazu bewegen,
der Bitte Folge zu leisten,auch in Gewißheit,sich dort mit Trockenfisch begnügen zu müssen.
Auf halben Wege kam ihnen der reiche Dorfhändler entgegen,ebenfalls mit der Bitte,den Mönch
zum Tisch zu laden.
Der Gedanke, an die köstliche Fleischtafel des Händlers zu speisen,ließ den ausgehungerten
Mönch schon das Wasser im Munde zusammen laufen.Wehmütig dachte er bei sich:
„Ach,er kam einen Augenblick zu spät!“ Um keinen Gastgeber zu verletzen, erklärte der Mönch
den Streitenden,sie mögen an je einen seiner Arme zerren,und dem Stärkeren würde er dann
zu Tische folgen.Dabei vertraute der Mönch auf die Kraft des reichen Kaufmannes und war
völlig überrascht über die Zähigkeit des sehnigen Reisbauern.Knurrenden Magens mußte der
Mönch schon kräftig mitwirken,damit der reiche Kaufmann auch als Sieger hervorging.
So kam der sündige Mönch doch noch zu seinem Braten wovon er derart viel verspeiste,daß
er danach drei Tage an Magenkrämpfe litt,wo er nur Trockenfisch als einzigste Mahlzeit vom
Abt des Klosters zu essen bekam.
(Mönchs Anekdote)