Zu jener Zeit (als Buddha vor den Toren Nirvanas stand), lebte ein Sadhu (Wandermönch)
namens Subhadda in Kusinara.
Der hörte vom bevorstehenden,endgültigen Verlöschen des Buddha Gotama.
Da eilte der Wandermönch Subhadda zum Stadtpark,dem Sala-Hain der angesehenen
Sippe der Mallas und trat vor dem ehrwürdigen Ananda mit den Worten:
„Von ergrauten,hochbetagten Ajan (Religionslehrer ) die selber Lehrer von Lehrer waren,
hörte ich, dass nur hin und wieder einmal ein Vollendeter in die Welt auftaucht und heute
in der letzten Nachtwache wird so ein Vollkommen-erwachter endgültig verlöschen.
Nun ist mir da dieser natürliche Zweifel gekommen.So viel Vertrauen habe ich zum
Büßer Gotama, dass er imstande ist, die Lehre auf solche Art zu zeigen, dass ich diesen
bestimmten Zweifel loswerde.Führe mich bitte zu ihm!“
Ananda weigerte sich mit den Worten dazu: “Genug,Freund Subhadda ! Quäle nicht den
Vollendeten. Der Erhabene ist ermüdet!“ Dreimal aber wiederholte Subhadda seine Bitte
und jedesmal schlug sie ihm der gute Ananda aus.Das hörte der Erhabene und rief:
„Genug Ananda !Hindere nicht Andere auf ihren Heilsweg! Erlaubnis hat Subhadda mich
zu sehen, was auch immer er mich fragen wird, ist in der Absicht,zur Erkenntnis zu
kommen, nicht um mich zu belästigen! Was ich ihm antworten werde, wird er gar schnell
begreifen!“
Vor dem Erhabenen höflich getreten, sprach der Pilger so zum Erleuchteten:
„Verehrter Gotama, alle die Büßer und Prediger, alle Ordensstifter, alle Glaubensoffenbarer,
haben die alle, wie sie behaupten, voll erkannt, oder nur halb erkannt, oder nicht erkannt, oder nur einige von denen?“
Der Buddha lächelte Anbetracht der Bestätigung seines wahren Welt-durchblick und
antwortete dem aufrechten Sadhu mit diesen Worten;
„Mag das dahingestellt sein,was die Anderen über sich oder den Anderen mutmaßen.
Meine Lehre aber werde ich dir zeigen.Die magst du hören ! Achte wohl auf !
In welcher Lehrordnung,der edle achtgliedrige Pfad sich befindet:
1. rechte Gesinnung,2. rechtes Denken, 3. rechtes Reden, 4 rechtes Handeln, 5.rechtes Leben,
6. rechtes Streben,7.rechtes Gedenken (Achtsamkeit), 8.rechtes Versenken,
in dieser Lehrordnung befindet sich der echte Bikhun,des 1.2.3. und 4.Grades.
Leer von echten Mönchen sind die anderen Lehrsysteme.
Und lebten alle diese Jünger recht,so wäre die Welt nicht leer von Verehrungswürdigen!“Daraufhin nahm der Pilger Subhadda dreifache Zuflucht zum Buddha,zum Dhama,zum Sangha.
Daraufhin antwortete der Erleuchtete:“Wer in meinem Schutze Zuflucht nahm,ist Maras
(des Teufels) Strick entkommen!Wer in meiner Lehrordnung die Weihe des Austritts aus Simsara
(Welt der Wandlungen) wählte und die Weihe des Eintritts ins Sankha (Mönchsgemeinde)wünscht,
der hat 4 Monate Probezeit.Indessen sehe ich hierbei auf den Unterschied in der Person.
So gebe denn,Ananda,dem Subhadda diese von ihm begehrte Weihe!“
Und so war nun der ehrwürdige Subhadda einer von den Verehrungswürdigen geworden.
Das war der letzte persönliche Jünger des Erhabenen und es steht geschrieben,daß alle Bikhuns,
die unter Buddhas Augen lebten als Anagami (Nichtmehrwiederkehrer) das endgültige
Nirvana (Verwehen) erreichten.
(Maha-Pari-Nibbana-Sutt‘anta,Auszug)