Wie aus einem Freiheitslehrer ein mystischer Erlöser wurde
Die Geschichte des Christentums begann nicht mit einer göttlichen Erlösung, sondern mit einer politischen Hoffnung: der Sehnsucht nach Befreiung von der römischen Unterdrückung. Der folgende Beitrag zeichnet die Wandlung der ursprünglichen Botschaft Jesu hin zum römisch geprägten Paulinismus nach – einem Glaubenssystem, das die politische Revolution in ein spirituelles Heilsversprechen verwandelte.
Der historische Kontext
Als die römische Besatzungsmacht den Judenstaat ausbeutete, erwarteten die Unterdrückten von ihrem Bundesgott Jahweh die versprochene Hilfe durch einen Messias – einen Gesalbten, der den Staat befreit und zu neuer Blüte bringt.
So entstanden drei Widerstandsbewegungen:
Die Pharisäer, welche eine strenge, sittliche Lebensweise nach der Tora (Bücher Mose) forderten.
Die Sadduzäer, die die politischen und priesterlichen Strukturen stärken wollten.
Die Zeloten, die auf einen bewaffneten Widerstand hinwirkten.
Tausende jüdische Männer bezahlten diese Aufstände mit dem Kreuzestod. Unter „Messias“ verstanden die Juden einen göttlich Gesalbten, das heißt: einen König.
Jesus als Freiheitskämpfer
Auch der Essener-Mönch Jeshua (Jesus) von Nazareth führte eine zwölfköpfige Widerstandsgruppe an – mit dem Ziel, das Gottesreich (die jüdische Monarchie) wieder zu errichten.
Das älteste Evangelium (Markus, etwa 100 n. Chr. verfasst) spricht mit keiner Zeile von Jesu Bestreben, als Erlöser der Menschheit durch Kreuzestod zu wirken. Jesus wollte sein Volk von den Römern befreien und den gesalbten König auf den Thron setzen.
Nirgendwo sagte Jesus: „Ich bin gekommen, um für die Sünden der Welt zu sterben!“
Der Mensch Jesus
Als er als Aufständiger verhaftet wurde, wusste kein Jude, wie Jesus aussah (Judas’ Kuss). Und da flehte er noch zum Himmel:
„Lass den Kelch an mir vorübergehen!“
Selbst am Kreuz klagte er Gott an:
„Vater, warum hast du mir das angetan?“
Wo hatte sich Jesus seit seiner Kindheit bis dahin aufgehalten?
Indische Einflüsse
Jesus redete in Gleichnissen, die aus dem Weinbau kamen. Der Orient war bis China mit Asien über die Seidenstraße verbunden.
Im indischen Goa behaupten kleine Christengemeinden, dass Jesus dort aufgewachsen sei. Er verhielt sich pazifistisch wie buddhistische Mönche.
Als Juden ihn fragten, ob er der verstorbene Prophet Elias sei, deutete er auf Johannes den Täufer und sagte, dass Elias bereits wiedergeboren wäre.
Sowohl in Alt-Europa wie in Judäa glaubten Menschen an die Reinkarnation.
Sprachliche Spuren
Jesus betete in seiner Muttersprache (Aramäisch) folgendes „Vaterunser“:
„Abba (Vater) de basch (welcher in) Maya (Himmeln)!“
In Indien bedeutet Maya die Illusion von Himmel und Erde!
Als Anführer einer Zwölfergruppe starb Jesus den Kreuzestod. Der jüdische Rat beruhigte seine verängstigten Mitläufer mit dem Trost:
„Es ist besser, wenn ein Unschuldiger für das Volk stirbt, als wenn das ganze Volk sterben müsste.“
Sie dachten dabei nicht an ein Loskaufopfer für die ganze Menschheit.
Vom Widerstandsführer zum Gott
Hätten die Römer Jesus mit einem Revolver erschießen können – würden seine Verehrer dann heute auch eine Pistole anbeten?
Der charismatische Paulus von Tarsus war ein Meister der Transformation: Er machte aus dem monarchistischen Prediger Jesus (den er nie gesehen hatte) einen mystisch überlagerten Gott.
Indische Parallelen
Die gesamte Weihnachtsgeschichte – vom kindermordenden Tyrannenkönig (indisch: Kamsa von Mathura) über die Flucht der schwangeren Mutter (Devaki) bis zu den Hirten und der Geburt des Gotteskindes (Krishna) in einer Krippe samt Bergpredigt – entstammt den 3000 Jahre alten Hari-Purana-Texten in Indien!
Paulus bediente sich dieser Überlieferungen, um daraus einen kosmischen Heilplan zu konstruieren – die Erlösung aller Menschen von einer „Erbsünde“ eines mythischen ersten Menschenpaars.
Die Folgen des Paulinismus
Jesu Anhänger in Jerusalem wiesen diese Lehre von sich, doch die römischen Sklaven griffen sie gerne auf. Paulus erklärte ihre Taufe zur symbolischen Beschneidung, womit sie als geistige Juden Zugang zum Bundesgott erhielten.
Laut den Büchern Mose sollten die heidnischen Tempel brennen – und das Feuer griff auf ganz Rom über, während Kaiser Nero auf Reisen war.
Heute schildert man in Schulen gern Märtyrergeschichten der anschließenden Christenverfolgung. Doch die vielen, päpstlich gelobten Völkermorde an Heiden werden dem mittelalterlichen Aberglauben angelastet.
Fazit
Die Heilsgeschichte Krishnas haben wir bereits am 19.02.2023 in unserem Artikel „Reform zum nachbuddhistischen Hinduismus“ beschrieben.
Wer solche religiösen Aneignungen durchschaut, dem fällt es schwer, alle übrigen Jesus-Geschichten für bare Münze zu nehmen.

Zwischen Erde und Kosmos
Lesedauer 9 MinutenTauchen Sie ein in eine Welt, in der die Grenzen zwischen Geist und Materie verschwimmen, und entdecken Sie, wie alte buddhistische Schriften und die Entdeckungen von Wissenschaftlern wie Einstein und Planck ein neues Licht auf die verborgenen Kräfte werfen, die unsere Welt formen. Von den geheimnisvollen Drachenwegen Chinas bis zu den Sutra-Pitakas des Buddha – begeben Sie sich auf eine Reise durch Zeit und Raum, um die tiefsten Geheimnisse des Universums zu enthüllen.

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unsere heutige Leserfrage
War Paulus ein Visionär des neuen Glaubens – oder derjenige, der Jesu ursprüngliche Botschaft in eine ganz andere Richtung gelenkt hat?
Literaturtipps
Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache
Elaine Pagels: Die Gnosis und der neue Glaube
Holger Kersten: Jesus lebte in Indien
Reza Aslan: Zelot – Jesus von Nazaret und seine Zeit
Karen Armstrong: Eine Geschichte von Gott
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