Die Geschichte vom weisen Lotusblatt
eine Buddhistische Kurzgeschichte
Es war einmal in einem abgelegenen Tempel hoch oben in den Bergen ein buddhistischer Mönch namens Ananda. Er war bekannt für seine Weisheit, seine Bescheidenheit und seine tiefe Verbindung zur Natur. Ananda hatte eine besondere Liebe zu einem nahegelegenen Teich, der von prächtigen Lotusblumen bedeckt war. Unter diesen Lotusblumen ragte ein einzelnes Blatt hervor, das ihn immer wieder in seinen Bann zog.
Eines Tages beschloss Ananda, das Geheimnis hinter diesem auffälligen Lotusblatt zu erkunden. Früh am Morgen begab er sich zum Teich, setzte sich in meditative Haltung und beobachtete das Blatt aufmerksam. Er bemerkte, wie es sanft auf dem Wasser schwankte, ohne je unterzugehen, obwohl es von den größeren Lotusblumen umgeben war.
In den folgenden Tagen kehrte Ananda immer wieder zum Teich zurück und meditierte in der Nähe des Lotusblattes. Schließlich erkannte er die tiefe Weisheit, die ihm das Blatt vermittelte. Es verkörperte das Prinzip der Gleichmut – die Fähigkeit, im Fluss des Lebens zu bleiben, ohne von den Wellen der Umstände mitgerissen zu werden.
Ananda erkannte, dass wie das Lotusblatt auf dem Wasser schwimmt, ohne sich von den Bewegungen des Teiches beeinflussen zu lassen, auch er in der Welt sein konnte, ohne von den äußeren Umständen beeinträchtigt zu werden. Er lernte, die Herausforderungen des Lebens mit Ruhe und Gelassenheit zu bewältigen, ohne seine innere Stabilität zu verlieren.
Mit der Zeit teilte Ananda seine Erkenntnisse mit anderen Mönchen im Tempel. Die Geschichte vom weisen Lotusblatt verbreitete sich schnell und wurde zu einem Gleichnis für die Fähigkeit, sich den Höhen und Tiefen des Lebens mit einer ruhigen und offenen Haltung zu stellen. Die Geschichte erinnerte die Menschen daran, dass die wahre Stärke in der inneren Einstellung liegt und dass die Praxis der Meditation und Achtsamkeit ihnen helfen kann, wie das Lotusblatt auf dem Teich zu sein – im Gleichgewicht, unabhängig von den äußeren Bedingungen.
Noch heute wird die Geschichte vom weisen Lotusblatt in buddhistischen Gemeinschaften erzählt, um die Bedeutung von Gleichmut, Achtsamkeit und innerer Gelassenheit zu betonen. Sie erinnert uns daran, dass wir in der Lage sind, unsere inneren Qualitäten zu kultivieren und mit den Wellen des Lebens in Einklang zu bleiben, genau wie das anmutige Lotusblatt auf dem Wasser.
Als der erhabene Buddha im Sterben lag, verkündete er, daß man ihm nach dem vollständigen Erlöschen nicht mehr sehen wird. Und da legten die trauernden Mönche eine Lotusblüte stellvertretend für ihm auf seinen Altar.
Erst als Alexander der Große, Nord-Indien in Besitz nahm, schufen die Griechen die ersten Buddhafiguren im europäischen Stil genauso, wie man sie seitdem kennt.