Ein Blick auf die Unterschiede zwischen Weisheit und Torheit
Namaste liebe Leserinnen und Leser! Tauchen wir ein in die tiefgründigen Lehren des Buddha, die in Sāvatthī verkündet wurden, und werfen wir einen genaueren Blick auf die Unterschiede zwischen dem Weisen und dem Toren.
Wie sich der Weise vom Toren unterscheidet
Ort der Begebenheit: Sāvatthī.
„Einem Toren, dem das Hemmnis des Nichtwissens zu eigen, und der mit Durst behaftet war, ist dadurch dieser gegenwärtige Körper zu teil geworden. So (ist) dieser gegenwärtige Körper (entstanden) und außer ihm (gibt es) Name und Form. Auf diese Weise (ist da) ein Paar (vorhanden) und infolge des (Vorhandenseins eines) Paares (gibt es) Berührung, (nämlich) die sechs Sinnesbereiche, durch deren Berührung der Tor Lust und Leiden empfindet, oder durch eines von ihnen.
Einem Weisen, dem das Hemmnis des Nichtwissens zu eigen, und der mit Durst behaftet war, ist dadurch dieser gegenwärtige Körper zu teil geworden. So (ist) dieser gegenwärtige Körper (entstanden) und außer ihm (gibt es) Name und Form. Auf diese Weise (ist da) ein Paar (vorhanden) und infolge des (Vorhandenseins eines) Paares (gibt es) Berührung, (nämlich) die sechs Sinnesbereiche, durch deren Berührung der Weise Lust und Leiden empfindet, oder durch eines von ihnen.
Was gibt es da für eine Besonderheit, was für einen Unterschied, was für eine Verschiedenheit des Weisen vom Toren?“
„Im Erhabenen, Herr, wurzeln unsere Lehrmeinungen, vom Erhabenen werden sie geleitet, auf den Erhabenen stützen sie sich. Wohlan denn, dem Erhabenen wolle der Sinn des Gesagten aufleuchten; vom Erhabenen ihn hörend werden die Bhikkhus ihn erfassen.“
„So höret denn zu, ihr Bhikkhus, merket wohl auf, ich will es euch verkünden.“ „Wohl, Herr!“ erwiderten die Bhikkhus aufhorchend dem Erhabenen.
Der Erhabene sprach also: „Durch das Nichtwissen, ihr Bhikkhus, durch das er gehemmt war, durch den Durst, mit dem er behaftet war, ist dem Toren dieser gegenwärtige Körper zu teil geworden. Aber eben dieses Nichtwissen ist von dem Toren nicht aufgegeben und der Durst nicht unterdrückt. Aus welchem Grunde? Nicht hat, ihr Bhikkhus, der Tor einen heiligen Wandel geführt, das Leiden vollkommen zu vernichten. Darum geht der Tor nach dem Zerfall seines Körpers (wieder) in einen Körper ein. Und da er (wieder) in einen Körper eingeht, wird er nicht erlöst von Geburt, von Alter und Tod, von den Anfällen von Schmerz, Kummer, Leid, Betrübnis und Verzweiflung: er wird nicht erlöst vom Leiden, sage ich.
Durch das Nichtwissen, ihr Bhikkhus, durch das er gehemmt war, durch den Durst, mit dem er behaftet war, ist dem Weisen dieser gegenwärtige Körper zu teil geworden. Aber eben dieses Nichtwissen ist von dem Weisen aufgegeben und der Durst unterdrückt. Aus welchem Grunde? Es hat, ihr Bhikkhus, der Weise einen heiligen Wandel geführt, das Leiden vollkommen zu vernichten. Darum geht der Weise nach dem Zerfall seines Körpers nicht (wieder) in einen Körper ein. Und da er nicht (wieder) in einen Körper eingeht, wird er erlöst von Geburt, von Alter und Tod, von den Anfällen von Schmerz, Kummer, Leid, Betrübnis und Verzweiflung: er wird erlöst vom Leiden, sage ich.
Darin also, ihr Bhikkhus, besteht die Besonderheit, darin der Unterschied, darin die Verschiedenheit des Weisen vom Toren, nämlich in der Führung eines heiligen Wandels.“
Quelle:
Originalmaterial übersetzt von SuttaCentral
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Der Ursprung des Körpers:
Für den Toren, so lehrt uns der Erhabene, entsteht der gegenwärtige Körper aufgrund von Unwissenheit und dem Durst nach weltlichen Begierden. Dieses Unwissen und Verlangen bleiben beim Toren bestehen, da er keinen heiligen Wandel führt, um das Leiden zu überwinden. Nach dem Zerfall des Körpers wird der Tor erneut geboren und ist weiterhin dem Kreislauf von Geburt, Altern und Tod unterworfen.
Hingegen erfährt der Weise denselben Ursprung seines Körpers durch Unwissenheit und Durst. Doch der entscheidende Unterschied liegt darin, dass der Weise auf seinem Weg der spirituellen Entwicklung das Unwissen aufgibt und den Durst unterdrückt. Durch einen heiligen Wandel, der darauf abzielt, das Leiden zu beenden, wird der Weise nach dem Verlassen des Körpers nicht erneut geboren. Er erreicht Erlösung von den Grundlagen des Leidens.
Die Essenz des Unterschieds:
Die zentrale Frage lautet also: Was macht den Unterschied zwischen Weisheit und Torheit aus? Die Antwort liegt im heiligen Wandel. Der Weise hat die Führung eines heiligen Wandels gewählt, der darauf abzielt, das Leiden zu beenden. Im Gegensatz dazu bleibt der Tor im Zyklus der Wiedergeburt gefangen, da er keinen solchen heiligen Wandel vollzieht.
Die Bedeutung des Heiligen Wandels:
Der Erhabene betont die Bedeutung des heiligen Wandels als Weg zur Überwindung des Leidens. Durch das Aufgeben von Unwissenheit und die Unterdrückung des Durstes erreicht der Weise Erlösung von den zyklischen Bindungen des Lebens. Diese Erlösung ist das Resultat einer bewussten Entscheidung, das Leiden zu verstehen und einen transformierenden Weg einzuschlagen.
In Sāvatthī wurden die Bhikkhus durch diese Lehren des Erhabenen inspiriert, und auch wir können aus dieser Weisheit schöpfen. Möge die Erkenntnis über den Unterschied zwischen Weisheit und Torheit uns auf unserem eigenen Weg der spirituellen Entwicklung leiten!