Ein Blick auf Prophezeiungen, alte Zeitrechnungen und astrologische Weltbilder
Dieser Blogbeitrag von Rahula führt tief hinein in mythologische, astrologische und religionsgeschichtliche Vorstellungen rund um Zeitzyklen, Planetenbewegungen und Weltuntergangsprophezeiungen. Die hier dargestellten Zusammenhänge bewegen sich zwischen alten sumerischen Texten, indoeuropäischen Mythen, biblischen Deutungen und modernen Interpretationen. Der Text versteht sich als kulturhistorische Betrachtung und Denkanstoß, nicht als wissenschaftlicher Befund.
Viele Menschen erinnern sich noch an die unglücklichen Sektierer, die in Bibelgesellschaften den kurz bevorstehenden Weltuntergang prophezeit bekamen, alles Hab und Gut verkauften und zum Teil ihrer Sekte schenkten in Hoffnung auf das Himmelsreich. Viele nahmen sich verzweifelt das Leben, als die Prophezeiung nicht eintraf.
Die Bibel orakelte, dass noch diejenige Generation den Untergang erleben werde, die beide letzten Weltkriege miterlebten. Nun ist auch diese Generation gestorben und jene Sekten entwarfen neue Zeitangaben. Unglaublicherweise sprechen sie von nur 144000 Himmelskandidaten aus der Milliarden zählenden Erdbevölkerung.
Die Zahl 144000 setzt sich aus den 12 Tierkreiszeichen zusammen, durch die unsere Sonne zwölfmal durchwandern muss. 12 × 12 = 144000. Diese Zahl kommt von den Sumerern, die einen kleinen Kreis von 360 Grad verwendeten, den sie in 12 gleiche Teile von 30 Grad zerlegten (30 × 12 = 360). Jeder dieser 12 Kreisabschnitte wurde nach einem Sternbild benannt, von unterschiedlicher Größe. Und die Sonne durchläuft diese 12, als Tierkreiszeichen genannte Kreisabschnitte einmal im Jahr.
Sie entdeckten, dass die Sonne in diesen 12 Zeichen auf Erden Veränderungen anzeigte: im 1. Grad Widder den Frühlingsanfang (21.3.), im 1. Grad Krebs den Sommeranfang (21.6.), im 1. Grad Waage den Herbstanfang (22.9.), im 1. Grad Steinbock den Winteranfang (21.12.).
Des Weiteren kannten die alten Sumerer einen großen Kreis in zehnfacher Größe von 3600 Grad. In diesem riesigen Zeitabschnitt erwarteten sie das Erscheinen der Götter in einem riesigen Heimatstern, der von mehreren Monden begleitet wird.
Jedes Tierkreiszeichen des kleineren Kreises von 360 Grad wurde einem Planeten als dessen Herrscher zugewiesen. Jeder Planet wurde einer Gottheit mit unterschiedlichem Charakter unterstellt. Weil diese Planetengötter ebenfalls wie die Sonne, aber in unterschiedlichen Zeiten durch den Tierkreis wandern, erkannten sie Spannungen am Himmel, die sich auf Erden widerspiegelten. Das war die königliche Wissenschaft der Astrologie.
Nun ist es so, dass unsere Erdachse, wie unser Herz, um etwa bis zu 24 Grad geneigt ist. Dadurch eiert die Erde im Weltraum, weshalb der Frühlingspunkt am 1. Grad Widder sich alle 2160 Jahre rückläufig im kleinen Kreis um 30 Grad (1 Tierkreiszeichen also) verschiebt.
Eine alte indoeuropäische Prophezeiung sagt, dass der Weltuntergang in 432000 Jahren stattfindet. Bei den Indern endet dann das letzte, heutige Weltalter des Kaliyuga. In der Edda treten 800 Einherjer aus Odins Kriegerhalle durch 540 Tore zum Schlachtfeld Erde. 800 × 540 = 432000!
Laut Bibel müsste die Sonne 12-mal die 12 Tierkreiszeichen durchwandern, um die Zahl 144000 zu erreichen. Bei den Indoeuropäern muss hingegen die Sonne am 1.3. alle 2160 Jahre ein anderes Tierkreiszeichen zum Frühlingsanfang betreten. Wenn sie das zweihundertmal getan hat, erfüllt sich der erwartete Weltuntergang. 200 × 2160 = 432000 Jahre! Das ist dreimal mehr als die biblischen 144000 (3 × 144000 = 432000).
Stellen wir uns den Tierkreis einmal mit seinen göttlichen Herren in einem Ring vor: Widder mit Pluto, Stier mit Venus, Zwillinge mit Merkur, Krebs mit Mond, Löwe mit Sonne, Jungfrau mit Merkur, Waage mit Venus, Skorpion mit Mars, Schütze mit Jupiter, Steinbock mit Saturn, Wassermann mit Uranos, Fische mit Neptun.
Diese Zuteilung erfolgte erst spät im Abendland, denn alle Planeten hinter Saturn konnten mit bloßen Augen nicht gesehen werden, wohl aber heliozentrisch. Auffälligerweise herrscht Venus in dieser Reihenfolge über zwei Zeichen: Stier und Waage.
Laut Edda wurden 11 Götter gezählt, als Baldur (Phäton) zum Asteroidengürtel verbrannte. Zählen wir Baldur zum Schützen, verschiebt sich der Herrscherkreis und Pluto als letzter Planet in unserem Sonnensystem herrschte über Fische. Nun sind Fische eigentlich unbesetzt und das könnte der 12. Planet unserer Sumerer ausfüllen, der alle 3600 Jahre die Erde auf seiner langen retrograden Bahn erreicht.
Zacharias Sitchin hat in seinem Buch „Der 12. Planet“ folgende Daten hierzu errechnet:
2220 v. Chr. bis 60 v. Chr.: Widder-Zeitalter
60 v. Chr. bis ca. 2100 n. Chr.: Fische-Zeitalter
4380 v. Chr. bis 2220 v. Chr.: Stier-Zeitalter
6540 v. Chr. bis 4380 v. Chr.: Zwillinge-Zeitalter
8700 v. Chr. bis 6540 v. Chr.: Krebs-Zeitalter
10860 v. Chr. bis 8700 v. Chr.: Löwe-Zeitalter
Weil der Frühlingspunkt linksläufig alle 2160 Jahre durch den Tierkreis verschoben wird, sehen heutige Astrologen den Tierkreis eher als Mandala oder Energieraum.
Als Faustregel galt:
2000 Jahre Widder (Judentum, Gott Vater),
2000 Jahre Fische (Christentum, Gottes Sohn),
2000 Jahre Wassermann (neuer Spiritualismus, Heiliger Geist).
Auf die Frage an Jesus, wann das Fische-Zeitalter endet, soll er geantwortet haben:
„Wenn der Mann mit dem Wasserkrug (Aquarius) sein Haus betritt!“
Weil der Frühlingspunkt linksläufig alle 2160 Jahre durch den Tierkreis sich verschiebt, sehen heutige Astrologen den Tierkreis als Mandala oder Symbol, wo die Energien sich im Raum befinden und nicht aus den Fixsternen.
Als Faustregel galt: 2000 Jahre das Widder-Zeitalter dem Judentum (Gott Vater), 2000 Jahre das Fische-Zeitalter dem Christentum (Gottes Sohn) und 2000 Jahre des kommenden Wassermann-Zeitalters dem neu erwachenden Spiritualismus (Heiliger Geist).
Auf die Frage an Jesus, wann das Fische-Zeitalter endet, soll er zur Antwort gegeben haben: „Wenn der Mann mit dem Wasserkrug (Aquarius) sein Haus betritt!“ Vielleicht deuten auch die vielen 3000 Jahre alten Schiffritzungen in südschwedische Felsen das kommende Wassermann-Zeitalter an mit dem Götter-Luftschiff Skidblatnir?
Zacharias Sitchin glich die sumerischen Texte mit den späteren biblischen Texten ab und berichtigte biblische Fehler, wie den großen Kreis von 3600 Grad, welcher sumerisch Shar genannt wurde, aber in deutschen Bibeltexten als „Jahr“ wiedergegeben wird (kleiner Sonnenkreis von 360 Grad oder Tage)!
Demnach fand die sumerische Sintflut durch die Gravitationskräfte des 12. Götterplaneten im Zeichen des Löwen statt, dem jähen Ende der Eiszeit vor 13000 Jahren, gefolgt vom Auftauen der nördlichen Hemisphäre.
Indes landeten die Nefilim (Söhne der Götter, hebräisch: benem elohim) im Zeichen des Stiers 120 Shar (432000 Jahre) vor der Sintflut auf Erden. Sie hätten 300000 v. Chr. die ersten Menschen als Arbeitssklaven aus Primaten erschaffen, die 50000 Jahre später zeugungsfähig gemacht wurden. 100000 vor Christi erwärmte sich das Klima und die Nefilim kreuzten sich mit Menschen. 75000 vor Chr. beginnt eine neue Eiszeit. Nach kurzer Warmzeit folgt 13000 vor Chr. wieder eine Eiszeit, die vom nahenden 12. Planeten in einer Sintflut endet.
Das Erstaunliche in Sitchins Werken ist, dass sich die sumerischen Ereignisse in dieser Zeitlinie nachweisen lassen. Natürlich ist jedes neue Tierkreisalter in einer Übergangszeit von 300 Jahren mit dem alten Tierkreisalter verschmolzen. Es findet keineswegs direkt in 1. Grad des Shar statt.
Weil aber der 12. Planet mit dem sumerischen Namen Nibiru (Übergang) und Beinamen „Himmelsanker“ schätzungsweise viermal größer als unsere Erde ist und eine innere, radioaktive Wärme ausstrahlt, wird er die Erde in Unordnung bringen und auch seine Bewohner nicht unbedingt freundlich sein. Ihr oberster Gott Anu hat zwar den Alterungsprozess besiegt, doch waren seine Kinder, die Anunnaki, recht despotisch. Die Kinder der Anunnaki aber, die Igigi, hatten wegen ihrer Sklavenarbeit gegen ihre Eltern rebelliert und durften mit der Menschenzüchtung diese Last auf uns ablegen.
Ein Trost für uns ist, dass sie die Menschen nach ihrem Antlitz schufen und sie sich mit uns Menschen vermischten, wie im Rigsmál der Edda.
Die sumerische Unterwelt waren die Goldminen Südafrikas nach Sitchin. Auch die Edda kennt dieses „goldene Zeitalter“: „Die Asen einten sich auf dem Arbeitsfeld, Wohnungen und Heiligtümer hoch zu wölben. Erbauten Essen und schmiedeten Erz, schufen Zangen, zum Werken nützliches Zeug.“
Und nun im nachfolgenden 8. Vers der Völuspá lesen wir:
„Tefldo i tuni teitir voro, var theim vättergis vat or gulli…“
(Tafelten in Umzäunung heiter waren, wo diese Wesen gewandet aus Gold!)
„Umzäunung“ heißt englisch „Town“ im Sinne von Stadt. Der Goldabbau war für diese Vättergis (fremde Wesen) nützlich für ihre Schalttafeln, denn Gold ist ein besserer elektrischer Leiter als oxidierendes Kupfer.
Interessant: Wenn unser eisernes Zeitalter endet, wird wieder ein goldenes Zeitalter folgen. Die Kinder der Götter leben in einem Schloss, das mit goldenen Schindeln laut Edda bedeckt ist, und:
„ther muno eptir undur-samligar gullar toflor i grasi finnaz, thar i ardaga attar hofdo!“
(Dort manche später wundersame goldene Tafeln im Grase finden, die in Urtagen sie im Besitz hatten!)
(Völuspá 61 bzw. 59)
Ob es uns einfachen Arbeitern unter solchen „Göttern“ oder „Engeln“ besser ergehen wird als heute unter dem superreichen Geldadel (Rockefeller, Rothschild, Warburg, BlackRock, Bill Gate, Soros) wird sich erst dann herausstellen, wenn Nibiru unsere Erdbahn kreuzt.
In den buddhistischen Lehrreden wird immer wieder betont, dass Weltalter kommen und vergehen wie Wellen im Ozean. Doch für die Befreiung des Geistes spielt es keine Rolle, ob ein Weltzeitalter endet oder beginnt. Entscheidend ist die Klarheit im eigenen Herzen, die Überwindung von Gier, Hass und Verblendung. So heißt es im Anguttara Nikaya:
„Nicht die Welt vergeht, sondern die Vorstellungen, die wir von ihr haben.“
Ein guter Reminder, mitten in allen kosmischen Spekulationen.
Weiterführende Literatur
Zacharias Sitchin: Der 12. Planet
Samuel Noah Kramer: Die Geschichte beginnt mit Sumer
Georges Dumézil: Mythes et dieux des Indo-Européens
AN Nikāya, diverse Lehrreden zum Thema Weltalter (kappa)
Allgemeine Anmerkung zu unseren Literaturtipps
Unsere Literaturhinweise sollen den Leserinnen und Lesern eine Orientierung bieten und unterschiedliche Blickwinkel auf die behandelten Themen ermöglichen. Dazu zählen sowohl klassische wissenschaftliche Werke als auch kulturhistorische, spirituelle oder interpretative Texte.
Nicht jede empfohlene Quelle entspricht dem aktuellen Stand der Forschung. Einige Titel bieten vielmehr alternative Sichtweisen, mythologische Deutungen oder persönliche Interpretationen der jeweiligen Autoren. Wir laden unsere Leser bewusst dazu ein, sich eigenständig ein Bild zu machen, kritisch zu vergleichen und bei Interesse auch auf wissenschaftlich gesicherte Fachliteratur zurückzugreifen.
Die Auswahl der Literatur soll daher als Anregung verstanden werden, nicht als abschließender Maßstab. Wir empfehlen, verschiedene Quellen heranzuziehen, Fragen zu stellen und das eigene Verständnis kontinuierlich zu erweitern.