Zwischen Urknall, Philosophie und subjektivem Erleben
Einführung
Ist die Zeit eine objektive Realität – oder lediglich eine Illusion unseres Geistes? Der folgende Artikel wirft einen Blick auf wissenschaftliche, philosophische und spirituelle Deutungen von Zeit. Zwischen Urknall, Entropie und buddhistischem Verständnis wird deutlich: Zeit könnte weniger ein universelles Prinzip als vielmehr eine Täuschung unseres Gehirns sein.
Die subjektive Wahrnehmung der Zeit
Wir erleben subjektiv die Zeit als eine Bewegung des Sonnenlaufs in Tage, Nächte und den vier Jahreszeiten. Ebenso die Durchquerung des Mondes durch den 12 Tierkreiszeichen innerhalb eines Monats.
Im Familienkreis: den Anfang des Menschen selber durch Geburt, Hochzeit und Sterbefall in einem Zeitpfeil von Vergangenheit zur Zukunft, wobei die Gegenwart sich sekündlich in Vergangenheit verwandelt.
Kosmologische Dimensionen
Im Universum beginnt allgemein die Zeit ab dem Urknall, die Bewegung der Ursubstanz in den leeren Raum. Mit der Zeit dehnt sich der Raum in einer gewaltigen Vervielfältigung während der Expansion bis hin zum Stillstand der Ausdehnung und gravitativen Kontraktion zum erneuten Urknall – in einem zyklischen Wandel von Geist in Materie.
Wir sollten darauf achten, dass wir nur der Beobachter sind und die Vergangenheit gegenwärtig als Erinnerung existiert, wo die Zukunft deren Erwartung generiert. Die Zeit während der Urknall noch nicht ausgebrochen ist, denken wir uns als die Bewegung einer geballten Ladung unter dimensionalen Druck und Reibung.
Außer ejektierter Materie und Antimaterie breiteten sich noch weitere Gravitationskräfte wie „schwarze Materie“ im Weltraum aus, die eine Kontraktion zum ewigen Zeitzyklus auslösen konnten. Unser Gefühl der Gegenwart ist lediglich ein Moment der Erfahrung.
Philosophie und Bewusstsein
Laut Quantengravitation war der Urknall nicht Beginn der Zeit, sondern nur ein Übergang von einer früheren Phase des Universums, wobei wir noch nicht einmal wissen, ob unser Universum nur eine Blase im größeren Multiversum ist.
Einsteins Raum-Zeit-Kontinuum besteht aus winzigen diskreten Schleifen, in der jede ihre eigene Zeit hat, anstatt kontinuierlich zu sein.
Schon der große Philosoph Immanuel Kant aus dem deutschen Königsberg lehrte, dass die Zeit keine inhärente Eigenschaft der Außenwelt ist, sondern nur eine grundlegende Art und Weise, wie der menschliche Geist Erfahrungen organisiert. Also eine mentale Konstruktion – etwas, das unser Verstand der Welt auferlegt, um Wandel und Kausalität zu verstehen.
So z. B.: dehnt Langeweile unser Zeitgefühl und Aufregung rafft unser Zeitgefühl. In diesem Zustand ist die Zeit rein subjektiv.
Objektiv betrachtet könnten wir aber auch nicht ohne die Fähigkeit die Vergangenheit zu speichern, die Zukunft gegenwärtig zu antizipieren. Dadurch existiert die Zeit nicht in einem Vakuum, sondern ist ein Nebenprodukt der Gehirnfähigkeit, die Vergangenheit in die Zukunft zu projizieren.
Präsentismus und Äthernalismus
Psychologisch erleben wir die Zeit als Abfolge von Momenten, aus dem Aspekt von Präsentismus (nur der gegenwärtige Moment ist real).
Im Äthernalismus geschehen alle Momente (Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft) gleichzeitig in einem vierdimensionalen Blocksystem.
Denken wir an Einsteins Relativitätslehre, wo die Zeit und der Raum verknüpft sind und je nach Standpunkt des Betrachters gebogen oder gedehnt wird.
Der Raum lässt sich als ein Bettlaken vorstellen, auf welches eine Kegelkugel rollt und durch deren Masse das Laken eindrückt. Das verdeutlicht die Raumkrümmung und die Wurmlöcher (Tunnel) darin stellen wir uns als Verbindung innerhalb der Raumfaltung vor, indem wir den Kopfzipfel des Bettlakens zum Fußzipfel zusammenfalten.
Laut Äthernalismus ist die Zeit aber nur ein Gehilfe, um das Erlebte zu ordnen. So ist Zeit mit Bewusstsein verwebt und ein kohärentes Gefühl des Jetzt zu schaffen.
Determinismus und religiöse Perspektiven
Sind wir frei in einem zeitlosen Universum? In der äthernalen Sichtweise ist jede unserer Entscheidungen Teil in der Struktur der Zeit. Man erlebt darin Ereignisse, die vorbestimmt sind und sich in eine bereits existierende Zeitlinie abspielen.
Aber im Determinismus besteht die Zeit in einer Kausalitätskette von Ursache und Wirkung (Karma).
Der deutsche Philosoph Martin Heidegger bezeichnete den Menschen als „Sein zum Tode“, ein Wissen, das denkende Menschen von Moment zu Moment prägt. Zeitliche Wesen empfinden den Sinn des Lebens, wenn sie das Ende der kurzen Lebensspanne als endgültig betrachten – als Unheil, das Gegenteil vom Heil, göttlich heilsvoll.
Ihnen ist die Erinnerung vom außerkörperlichen Bewusstsein verloren gegangen.
An den drei mächtigen Flüssen der großen Menschheitskulturen – Euphrat (Kreaturismus), Nil (materialistisches Ewigkeitshoffen) und Industal (metaphysischer Determinismus) – standen die Wiegen unserer Weltreligionen.
Allein die Inder erkannten die Zeit als Illusion (Maya) und die ultimative Realität zeitlos als Ewigkeit Brahman. Dieser Hinduismus fand im Buddhismus seine klarste Form: von Geburt über Tod zur Wiedergeburt, mit der letzten Entwicklungsstufe geistiger Evolution, diesen Zeitzyklus (Samsara) zu überwinden, um Nirvana zu erreichen – einen Zustand jenseits von Zeit und Raum.
Zeit und Entropie
Ja, und das Gesetz der modernen Physik kümmert sich nicht um die Richtung des Zeitpfeils.
Betrachten wir zwei sich umkreisende Billardkugeln in einer Video-Aufzeichnung, die miteinander kollidieren, so dass man nicht erkennen kann, ob das Video vorwärts oder rückwärts läuft – denn die Bewegungsgesetze sind zeitlich symmetrisch.
Die Entropie ist ein Maß für Unordnung oder Zufälligkeit in einem System. Sie liefert uns das Konzept (2. Gesetz der Thermodynamik), dass in einem geschlossenen System die Entropie im Laufe der Zeit zunimmt!
Hierzu dient uns das Beispiel eines nagelneuen, geordneten Kartenspiels. Je öfter wir dieses Kartenspiel durchmischen, umso weniger gelingt es uns, den anfänglichen Zustand wieder zu erreichen. Diese Zunahme der Unordnung nennen die Wissenschaftler Entropie.
So fließt auch das Universum in eine zunehmende Entropie. Somit erleben wir in der Makrowelt einen vorwärts gerichteten Zeitpfeil. Aber im Mikrokosmos der Quantenphysik herrschen andere Regeln, wo subatomare Prozesse umkehrbar sein können. Dort kümmert sich kein Elektron darum, ob es sich rückwärts oder vorwärts in der Zeit bewegt.
Man beobachtete bereits Photonen, die in der Zeit retrograd liefen. Wenn das Ende der Entropie erreicht ist, wäre alle Energie gleichmäßig verteilt, dann gäbe es keine verfügbare Energie mehr, um eine Tätigkeit zu entrichten – und die Zeit wäre ohne Bedeutung.
Quantenebene und Zeitrisse
Die kosmische Inflation verknüpft ja den Zeitpfeil mit dem Urknall.
Die Quantengravitation besagt, dass die Schwarzen Löcher beim Zurücksetzen der Zeit ihren Einfluss haben – ein zyklisches Universum, in welchem die Zeit in jedem Zyklus ein anderes Verhalten zeigt. Unter bestimmten extremen Bedingungen können sie den Zeitpfeil umkehren, wenn sich das Universum in einem Big Crunch zusammenzöge.
Die Zeit scheint intrinsisch mit der Ausdehnung und Abkühlung des Universums verbunden zu sein.
Einsteins Relativitätslehre sagt, dass die Zeit langsamer vergeht, je schneller man sich bewegt. Wie langsam schleichen wir Sterblichen hier auf Erden herum – und wie flink bewegen sich unsere lieben Verstorbenen in ihren Lichtkörpern!
Je näher ein Lichtwesen der Lichtgeschwindigkeit kommt, desto extremer wird die Zeitdilation (siehe Zwillings-Paradoxon).
Im Schweizer Teilchenbeschleuniger wurden Quanten mit der Lebensdauer weniger Myonen beobachtet, deren Zwillinge sich der Lichtgeschwindigkeit näherten und weniger alterten als die normal bewegten Zwillinge!
Scheinbar löst sich das Paradoxon mit Zeitreisen in die Vergangenheit (Enkel tötet Opa) durch Zeitverrückung in Parallel-Universen.
Denken wir an das Phänomen irdischer Anomalien, wo sich Portale zu anderen Welten öffneten. Beispiel: der glaubhafte Bericht eines Amerikaners, der sein Feld betrat und dort plötzlich ein Blockhaus sah, vor dem eine fremde Frau in altmodischer Kleidung Wäsche aufhing. Ein dort spielender kleiner Junge bemerkte ihn und rief seine Mutter, die ihre Wäsche fallen ließ und den Knaben schreiend mit ins Haus zog. Offensichtlich hielten ihn Mutter und Kind für einen Geist – zumal er Sekunden später alleine auf seinem Acker stand.
Solche Zeitrisse werden weltweit berichtet und können keine Täuschungen sein (ein Riss in der Matrix?).
Quantenzeit und Schleifen
In der Quantenebene löst sich die Zeit durch Überlagerungen auf, weil dort Teilchen in mehreren Zuständen gleichzeitig existieren.
Es gibt dort einfach keinen Grund, weshalb die Zeit nur in die Entropie führen sollte. Durch Bewusstsein lässt sich deren Zustand (Quantierung) kollabieren.
Erinnern wir uns: In der Schleifenquanten-Gravitation besteht die Zeit aus kleinsten Schleifen, ähnlich den Pixeln auf einem digitalen Bildschirm.
So kann sie, ähnlich wie der Raum, auf kleinste Ebenen quantisiert sein. Da gäbe es keinen glatten Fluss der Zeit, sondern viele unteilbare Einheiten, zwischen denen die Zeit überhaupt nicht existieren würde.
Quantenteilchen können auch durch Tunneln (ähnlich den Wurmlöchern) Raum und Zeit resistent sein.
Leserfrage
Wie erlebst du selbst die Zeit – als etwas Reales, oder eher als eine Illusion deines Bewusstseins?
Literaturtipps
Carlo Rovelli: Die Ordnung der Zeit
Stephen Hawking: Eine kurze Geschichte der Zeit
Immanuel Kant: Kritik der reinen Vernunft (Abschnitt zu Raum und Zeit)
Martin Heidegger: Sein und Zeit
Thich Nhat Hanh: Das Wunder der Achtsamkeit
Alan Watts: Die Weisheit der Unsicherheit
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