die Äthiopische Bibel umfasst 81 Bücher
Mohammedaner lassen sich totschlagen, wenn sie leugnen müssten, dass der Koran nicht Gottes reales Wort sei. Mormonen behaupten das auch vom Buche Mormon, und fromme Christen behaupten das auch von der evangelischen Bibel (enthält 66 kapitelgroße „heilige Bücher“) oder von der katholischen Bibel (enthält 73 kapitelgroße „heilige Bücher“).
Inder halten ihre Veden für „heilig“, und Chinesen ihr Tao Te King. In der Wikinger-Bibel Edda spricht Göttervater Odin sogar direkt zu seinen Gläubigen die Sittenverse des Hávamál („Hohe Rede“).
Religionshistorische Studien
In unseren religionshistorischen Studien werden wir all diese Lehrsysteme betrachten, einschließlich unserer heiligen buddhistischen Schrift Tripitaka (Dreikorb), bestehend aus:
Vinaya-Pitaka (Korb der Disziplin)
Abhidhamma-Pitaka (Korb der Metaphysik)
Sutta-Pitaka (Lehrkorb)
Als die Moslems im fernen Osten mit Feuer und Schwert ihre Religion verbreiteten, fragten sie die dortigen Mönche nach ihren heiligen Schriften und verbrannten diese.
Es wird berichtet, dass die Bhikkhus nicht lügen dürfen, und als sie von den Aggressoren gefragt wurden, was sich in ihren Höhlen verbirgt, antworteten sie wahrheitsgemäß:
„Nichts als Steine!“
Daraufhin enthaupteten die Moslems jene frommen Männer und zogen weiter, ohne zu ahnen, dass in den Höhlensteinen die heiligen Texte der Buddhisten eingemeißelt waren.
Die Entstehung der biblischen Kanons
Schon kurz nach Buddhas Erlöschen wurden die Lehrreden Buddhas von den Theras (älteste Jünger zu Buddhas Lebzeiten) auf dem ersten Konzil kanonisiert.
Der Erleuchtete selbst hatte vor seinem Tod die Anweisung gegeben, nur Schriften in den Kanon aufzunehmen, die sich mit seiner Lehre vereinbaren.
Zwischen 100 und 300 Jahren nach Christi wurden die Bücher des Neuen Testaments (N.T.) geschrieben.
Um ihnen mehr Gewicht zu verleihen, legte man diese Bücher gerne einem Apostel (Oberster = Jünger Christi) in den Mund – das entsprach den buddhistischen Theras.
Markus aber war kein Apostel, sondern nur Freund des Apostels Petrus und schrieb aus dessen Sicht.
König Konstantin und die Apokryphen
König Konstantin sammelte alle im Reich verbreiteten Bibelbücher und sortierte sie im Kirchenkonzil 381 Jahre nach Christi willkürlich aus.
Alle anderen Bibelbücher wurden als Apokryphen verworfen.
Dann kam es zur überfälligen Reformation, und die lateinischen Kirchenbibeln wurden in den jeweiligen Landessprachen, dem Volk verständlich, übersetzt.
In Britannien sammelte König Jakob I. (1603–1625) alle im Lande verbreiteten Bibelbücher und ließ sie mit 47 Gelehrten zu einer einheitlichen Bibel kanonisieren – der King-James-Bibel.
Die von ihm ausgeschlossenen Bücher galten als häretisch, wie auch „die Himmelfahrt Jesajas“.
Äthiopien als Hüter der Urschrift
Während die großen Kulturstaaten wie Byzanz, Rom, Babylon und Jerusalem kriegerischer Zerstörung zum Opfer fielen, blieb Äthiopien als Hüter seiner Kultur unberührt. Selbst von einer unseligen Kolonialisierung blieb es verschont.
Als Urchristen verfügten sie über ein viel weiteres Geschichtswerk: die Äthiopische Bibel, bestehend aus 81 Büchern.
Sie wurde in einem eigenen Alphabet festgehalten und in der heute ausgestorbenen Sprache Ge‘ez, aber ohne Unterbrechungen stets neu kopiert.
Dabei legte man Wert auf Genauigkeit – während moderne Bibeln ganze unangenehme Kapitel entweder verschweigen oder völlig sinnverfälscht wiedergeben, z. B.:
Das Völkermord-Thema im 2. Samuel, wo die besiegten Ammoniter unter eisernen Instrumenten ermordet und in Ziegelöfen verbrannt wurden.
In neuen Übersetzungen wurden daraus nur Arbeitslager, wo die Besiegten an den Todesgeräten arbeiten sollten, während König David sich mit der Kriegsbeute nach Jerusalem zurückbegab.
Rätselhafte Worte und verbotene Bücher
Manche Bibelstellen verwirren schon durch hebräische Mehrdeutigkeiten, z. B. „Nahasch“, das sowohl Schlange als auch Himmelswesen bedeuten kann (Jesaja 14).
Daraus schließen einige Bibeldeuter, dass in Genesis 3 nicht der Teufel als Schlange, sondern ein Engel (Gottesbote) sich Eva näherte und Kinder zeugte (Bene Elohim – Söhne der Götter).
Auch Adams erste Frau Lilith soll ein Teufelsgeschlecht geboren haben – was in Geheimkreisen dazu führte, dass sich die Einen als auserwählte Gottesgünstlinge fühlten und Andere als Gottesfeinde, die man wie Tiere ausrotten dürfe.
Die Inhalte der Äthiopischen Bibel
Kein Wunder, dass die Äthiopien-Bibel vielerorts verboten wurde.
Darin enthalten sind unter anderem:
Bücher der Synoden
Briefe des Klemens
Buch Baruch
Buch der Jubiläen (mit weiteren von Engeln verkündeten Gesetzen)
Buch von Adam und Eva (wo Gott dem Adam Jesu Kreuzigung prophezeit)
Buch Henoch (Enoch): Hier zeugt eine Gruppe Elohim (Götter, Engel) als Erdwächter mit Menschenfrauen die Nefilim (Riesen)
„Und die Söhne Gottes (Bene Elohim) sahen, dass die Menschen schöne Frauen hatten, und nahmen sich diese zu ihren Frauen…!“
Ferner: „In den Tagen, als noch Riesen auf Erden lebten…!“
In modernen Bibelübersetzungen wurden aus den Riesen (Nefilim) andere Wesen wie „Tyrannen“.
Fehler, Gleichnisse und alte Mythen
Und das an einem Buch, von dem es heißt, dass nicht das kleinste Tüpfelchen fehlen dürfe.
So entstanden auch missverstandene Gleichnisse wie der Jesusspruch:
„Eher passt ein Kamel durch ein Nadelöhr!“
Tatsächlich lautete das ähnlich klingende hebräische Wort für „Kamel“ aber „Schiffs-Tau“, was viel mehr Sinn ergibt.
Schlussgedanke
Je mehr Kirchenbücher noch auftauchen können, desto schlechter werden Bibelgläubige wohl schlafen.
In den Apokryphen finden wir meist nicht mehr als Selbstlobhudelei oder Bestätigungen der alten sumerischen Mythologie.
Auch das Weltbild der Edda ist nur ein Puzzle aus jenen Keilschrifttexten – und je märchenhafter solche Erzählungen klingen, desto älter können wir sie in die Vergangenheit zurückführen.
📚 Weiterführende Quellen
„The Ethiopian Bible“ (herausgegeben von Sir E. A. Wallis Budge)
R. H. Charles: The Book of Enoch
Geza Vermes: Die Schriftrollen vom Toten Meer
Marvin Meyer: The Secret Teachings of Jesus: Four Gnostic Gospels
Kurt Rudolph: Gnosis – Wesen und Geschichte einer spätantiken Religion
Helmut Koester: Ancient Christian Gospels
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