Der Sonnenkompass

Passendes Titelbild Ein historischer Sonnenkompass aus Holz, der im Sonnenlicht auf einer rauen Holzoberfläche platziert ist. Hintergrund: ein ruhiger Fjord, umgeben von hohen Bergen, unter einem klaren Himmel.
Titelbild passend mit hilfe von KI erstellt
Die Verbindung von heidnischer Mystik und praktischer Seefahrtskunst im Sonnenkompass der Wikinger.

Als die nordischen Könige zum Christentum übertraten führten sie die Zwangschristianisierung in ihren Reichen durch. Der gesamte norwegische heidnische Hoch-Adel entzog sich dieser Anordnung durch Massenflucht nach dem fernen Island. Dort gründeten sie die erste Republik Europas, in der Hoffnung, einmal wieder zurück in die alte Heimat zu kehren. Doch Norwegens König setzte nach Island über und drohte mit seiner Streitmacht den totalen Völkermord an, wenn die Heiden sich nicht zu Christen taufen lassen.Nachdem sich die Isländer ihr Heidentum als Hausreligion retten konnten kam es zur offiziellen Christianisierung. In dieser Übergangszeit wurden im 12. Jahrhundert die heidnischen Religionsdenkmäler aufs Pergament gerettet und 300 Jahre, bis zum dänisch-schwedischen Krieg aufbewahrt. Dann wurden sie kopiert und in nordische Museen ausgelagert. Im 18. Jahrhundert kamen erste Übersetzungen davon in Deutschland auf. Ein Jahrhundert der Esoterik und wiederentstandenen Magie wo die verbotene heidnische Zauberkünste im christlichen Gewand hoffähig wurden. Schon im 16. Jahrhundert, unterstützt von Freimaurer und Rosenkreuzer, tauchten in England Zauber- Schriften über das „Siegel Salamons“ auf, welches auf alte byzantinische Dokumente zurück reichten. 1860 erschien in Island das Huld-Manuskript und 1869 das Galdra-kver als moderner isländischer Okkultismus, der die verbotene heidnische Magie ( Gullveig-Mythus der Edda ) verschristlichte. „Galder“ bedeutet isländisch „Zauber“ und Galdr-Stafir ( Zauberstäbe) werden Runen genannt. Die isländischen Symbole zeigten zwei herausragende Schutz-Symbole, welche dem Träger versprechen, immer den sicheren Weg wieder heim zu finden. Es handelt sich hier um den Vegvisir ( Wegweiser, Kompass ) und den Ägishialmur ( Ägir-Tarnhelm ). Ägir ist der Name des eddischen Meeresgottes der Ägäis, währen Niörd die Nordsee beherrscht. Der Vegvisir zeigt eine „Windrose“ aus einem gleichschenkligen Kreuz und einem X-förmigen „Andreas-Kreuz“ . Die acht Spitzen des Doppelkreuzes weisen auf die 9 Welten der Edda: Mitgard ( Erde ) in der Mitte, Asgard im Zenit, rechts daneben finden wir Nebelheim, darunter Schwarzalbenheim, darunter Muspelheim, Asgard gegenüber liegt das Helreich, gefolgt vom Jötenheim. Wanenheim liegt dem Svartalfheimur gegenüber und Licht-Alfenheim findet man vor dem Götterland Asgard am Nord-Punkt. Jede Welt in diesem Wegweiser endet in ein Zauberzeichen. Das Größte davon besitzt die Götterwelt Asgard dessen Spitze in eine Man ( Mensch- ) Rune endet und drei Zweige aufweist, sowie drei getrennte Striche darunter aufweist. Von den Zauber-Runen wissen wir, das 3 Striche zur Rechten eines Astes die 3. Runenreihe angibt, in Verschlüsselung aber die 1. Runenreihe meint. Die entgegenstehenden 3 Striche kennzeichnen dort die 3. Rune Dorn ( Stachel=Schutz ). Wir können in dieser Rune eine Axt erkennen, aus der im Kampfe Feuer sprühen können, als Vorläufer des Thor-Hammers, ein weitverbreitetes Schutzzeichen nordischer Seefahrer.

Im Goldarskver haben alle 8 Speichen der Windrose das Aussehen wie im Vegvisir und dieser Talisman, Ägirs Helm wird auch Fafnis-Helm genannt. In der Edda hütet der Drache Fafnir den Nibelungen-Schatz aus Ägirs Meer mit einem Tarnhelm ( Talismann ). In den Drachenbooten wurden die geheimnisvollen Wikinger- Kompasse ( Vegvisir ) gefunden, mit welchen der Stand der Sonne ermittelt wurden.

Diesen Sonnen-Vegvisir können wir wie folgt selber herstellen:


Anleitung: Vegvisir selbst herstellen

Materialien:

  • Totholz (für Griff und Scheibe)
  • Säge (für präzise Schnitte)
  • Bohrer (passend zur Nagelgröße)
  • Nagel (ca. 5 cm lang)
  • Zange (zum Abkneifen des Nagelkopfs)
  • Wetterfester Stift
  • Markierungshilfen (z. B. Kreide oder Pflöcke)

Schritt 1: Vorbereitung der Bauteile
  1. Schneide ein 12 cm langes und 4 cm dickes Aststück mit geraden Schnittflächen zurecht. Dieses dient später als Griff.
  2. Säge eine 2 cm dicke Scheibe mit einem Durchmesser von ca. 10 cm aus Totholz. Die Ober- und Unterflächen der Scheibe sollten möglichst glatt und eben sein.

Schritt 2: Löcher bohren
  1. Bohre ein Loch in die Mitte der Holzscheibe, sodass es komplett durchgeht.
  2. Bohre ein weiteres Loch in die Mitte des Aststücks (Griff). Dieses Loch sollte so tief sein, dass es etwa die Hälfte des Nagels aufnehmen kann.

Schritt 3: Teile verbinden
  1. Entferne den Kopf des Nagels mit der Zange und stecke die Scheibe auf den Griff.
  2. Führe den Nagelstift durch die beiden Löcher, sodass die Spitze etwa 1 cm über die Oberseite der Scheibe hinausragt.

Schritt 4: Platzierung und Fixierung
  1. Stelle den Sonnen-Wegweiser an einen freien Platz im Garten auf einen festen Untergrund. Markiere den Standort von Griff und Scheibe mit vier Punkten, damit sich die Teile nicht verschieben.

Schritt 5: Den Sonnenlauf verfolgen
  1. Beobachte beim Sonnenaufgang, wie die Nagelspitze einen Schatten auf die Holzscheibe wirft:

    • Sonnenaufgang (Osten): Der Schatten fällt nach Westen.
    • Mittag (Süden): Der Schatten ist am kürzesten und zeigt nach Norden.
    • Sonnenuntergang (Westen): Der Schatten wandert zurück nach Osten.
  2. Zeichne den Schattenwurf stündlich mit einem wetterfesten Stift nach. Notiere das Datum, um Linien für verschiedene Monate zu erhalten (z. B. Märzlinie, Winterlinie). Diese Linien ergeben nach und nach Halbbögen von Ost nach West.


Schritt 6: Nutzung des Vegvisirs
  1. Halte den Sonnen-Kompass in die Hand und richte ihn so aus, dass der Schatten der Nagelspitze eine der markierten Linien berührt.
    • Der kürzeste Schatten zeigt immer nach Norden (mittags, wenn die Sonne im Süden steht).
    • Nutze die Kerben und Linien, um alle Himmelsrichtungen zu bestimmen. Ritze die Position von Norden zusätzlich als Kerbe in die Scheibe.

Tipp der Wikinger: Der Sonnenstein

Die Wikinger nutzten bei bewölktem Himmel den Sonnenstein, um den Sonnenstand zu bestimmen. Dieser natürliche Kristall konnte das Licht auch durch Wolken streuen und half so bei der Orientierung.


So entsteht ein funktionsfähiger Sonnenkompass, der nicht nur praktisch, sondern auch ein faszinierendes historisches Werkzeug ist!


Davon berichten die alten Seebücher und als die Wiking-Fahrten endeten, ging ihr Navigations- Geheimnis verloren. Bis 2o11 auf einem Drachenbootwrack der Wikinger in England ein Sonnenstein gefunden wurde. Es war ein rechteckiger Kristall aus isländischen Doppelspat. Wenn man diesen Halbedelstein auf einen Schriftzug legt, erscheint dieser doppelt. Dänische Forscher zeichneten einen Punkt (Odins-Auge) auf solchen Sonnenstein und hielten ihn bei völliger Himmels-Verdunkelung in den Himmel und da traten zwei Schatten ins Gesichtsfeld. Drehte man den Sonnenstein so, dass sich beide Schatten überplappten, wies der Stein exakt auf den Sonnenstand. Das Geheimnis des Vigvisir ist gelöst und es zeigt, weshalb solche Kristalle in den Szeptern von Zauberer und Könige (Reichsapfel) eingefügt wurden. Vergesst nicht, das der Dreizackt auch das Attribut des Meeresgottes Ägir ist und auch oft mit einem Halbbogen am Stiel der Harpune verziert ist. Solche Halbbögen wie auf dem Wikinger-Kompass finden wir auch im Schutzsiegel des Vigvesir für Niflheim (zweifach), Schwarzalbenheim (zweifach), Jötunheim (einfach), Lichtalfenheim (einfach).

Weitere Informationen:

  1. Isländische Manuskripte: Das Huld-Manuskript und das Galdra-kver dokumentieren die symbolische Bedeutung von Vegvisir und anderen magischen Runen.
  2. Wissenschaftliche Funde: Der Fund eines Sonnensteins in England im Jahr 2011 belegt die hohe Präzision der Wikinger-Navigation.
  3. Mythologische Einflüsse: Die Verknüpfung von Göttern wie Ägir und ihren Attributen mit Navigationssymbolen.
  4. Technik des Sonnenkompasses: Die Konstruktion und Nutzung des Kompasses mit Hilfe von Schattenlinien und der Ausrichtung an Himmelsrichtungen.
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