Lebensweisheiten der klugen, alten Griechen

ein Bild, das den Geist der alten griechischen Philosophie und Weisheit einfängt.
Bild mit KI erstellt 13.10.2024

DIOGENES

Diogenes (323 v. Chr.) stand einmal knietief in einem Fluss und wusch sein Gewand. Ein Bürger kam vorbei, blieb stehen und rief erstaunt: „So ein kluger Mann wie Diogenes könnte in Mazedonien am Hofe des Königs Huld genießen, statt Wäsche zu waschen!“
Der Philosoph lächelte und rief zurück: „Wenn ein Mensch klug ist, könnte er seine Wäsche selbst waschen und wäre nicht auf die Gunst eines Königs angewiesen!“


Als ein Bürger Diogenes fragte, warum er Geld annimmt, welches ihm die Leute von Sinope geben, antwortete er lachend: „Um den Leuten zu zeigen, wie man Geld richtig ausgibt!“


Als Diogenes den Sohn einer ledigen Mutter erwischte, wie er Steine von einem Haus auf die Bürger warf, ermahnte ihn der Philosoph: „Gib Acht! Du könntest deinen Vater treffen!“


Als Diogenes ins Exil verbannt wurde, konterte er den Spießbürgern mit den Worten: „Und ich bestrafe Euch, dass Ihr in dieser Stadt bleiben müsst!“


Diogenes betrachtete die Wohlhabenden als Sklaven ihres Reichtums und erklärte Armut als Weg in die Freiheit.


PLATON

Platon (427–347 v. Chr.) wurde bekannt durch seine Ideenlehre, die er als vollkommen betrachtete, im Gegensatz zur unvollkommenen aktuellen Welt. Kein Kreis kann so perfekt gezogen werden, wie im Geiste. Dies verdeutlichte er mit dem Stuhl-Gleichnis: Wenn ich einen Stuhl baue, habe ich zuerst die Idee vom Stuhl im Kopf, und danach baue ich ihn. Alle Dinge sind von der Idee geformt, und die Ideen hinter diesen Dingen sind ewig und unveränderlich. Sie sind nicht von Menschen erfunden, sondern existieren objektiv, wie die Mathematik. Die Ideen sind der Ursprung von allem.


Der Preis für die Gleichgültigkeit eines Klugen gegenüber der Politik ist, von Dümmeren regiert zu werden.


Jeder hat Wissenslücken, aber die Bereitschaft, Neues zu lernen, macht den Unterschied.


Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen!


Wissen, das im Kopf bleibt, ohne auf den Körper zu wirken, ist wie ein Samenkorn, das nie aufgeht.


Das größte Übel ist die Ignoranz, das größte Gut ist das Wissen.


Betrachte jede Unwissenheit als Gelegenheit, sich zu verbessern. Bilde dich, sei neugierig und engagiert, und lasse dich auf den ständigen Prozess des Lernens ein. In der Bereitschaft des Lernens liegt die wahre Stärke.


Mut ist das Wissen darüber, was zu fürchten ist.


SOKRATES

Ein Schüler des weisen Sokrates eilte herbei und bat, ihm über einen Freund zu berichten, der Übles über ihn sagte. Da stoppte Sokrates (470–399 v. Chr.) seinen eifrigen Schüler und fragte, ob er seinen Bericht dreifach gefiltert habe. Der Schüler schüttelte den Kopf, und Sokrates erklärte: „Das erste Filter ist die Wahrheit. Bist du dir sicher, dass das, was du mir sagen willst, wahr ist?“ Der Schüler verneinte. Sokrates fuhr fort: „Das zweite Filter ist die Güte. Ist das, was du mir sagen willst, gut oder nützlich?“ Der Schüler stammelte: „Eigentlich nicht.“ Sokrates erklärte weiter: „Dann gibt es noch das dritte Filter: die Notwendigkeit. Ist das, was du mir erzählen willst, für mich notwendig?“ Der Schüler dankte Sokrates für die Belehrung und wurde ein klein wenig weiser.


Sokrates sagte: „Fürchte nicht den Tod, fürchte das Leben!“


„Hast du eine gute Frau geheiratet, lebst du friedlich. Hast du eine schlechte Frau geheiratet, wirst du Philosoph!“


„Lebe jeden Tag so, als wäre es dein letzter, aber plane, als ob du ewig leben würdest.“


„Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden.“


 

Lest auch unser Artikel: „Mein lieber Sokrates !“ Sokrates versuchte immer von Einzelfällen ausgehend zum Allgemeinen ,zum Gesetzmäßigen aufzusteigen= Induktion. Wie Buddha  widmete er sein Denken dem sittlichen Handeln : aus einsichtigen Denken folgt notwendig richtiges Handeln: Tugend ist Wissen. Eine göttliche, innere Stimme zeigt  vor einer Gabelung, den Menschen seinen richtigen Weg. Eine verderbliche, innere Stimme ( Daimonion ) hingegen will ihn unter falschem Eigenvorteil auf einen Irrweg leiten. 

Achtsamkeitsübung: Filter der Weisheit

Setze dich ruhig hin und konzentriere dich auf deinen Atem. Denke an die Worte, die du heute gehört oder gesagt hast. Frage dich selbst: Waren sie wahr? Waren sie gut? Waren sie notwendig? Atme tief ein und aus, während du diese Fragen in deinem Geist bewegst. Lass sie als Filter dienen, um deine Kommunikation in Zukunft klarer und achtsamer zu gestalten.

Weiterführende Quellen:
  1. Fowler, Robert: The Cambridge Companion to Socrates, Cambridge University Press, 2011.

    • Dieses Buch bietet tiefe Einblicke in das Leben und die Philosophie von Sokrates und zeigt die Bedeutung seiner Weisheit für die antike und moderne Welt.
  2. Waterfield, Robin: Diogenes the Cynic: The War Against the World, Farrar, Straus and Giroux, 2014.

    • Eine umfassende Biographie über Diogenes und seine Philosophie des Kynismus, die sein unkonventionelles Leben und seine scharfsinnigen Weisheiten beleuchtet.
  3. Sedley, David: Plato’s Theory of Forms, Oxford University Press, 1998.

    • Eine detaillierte Untersuchung von Platons Ideenlehre, die seine Philosophie der ewigen und unveränderlichen Formen beschreibt.
  4. Taylor, Alfred: Plato: The Man and His Work, Dover Publications, 2012.

    • Dieses Buch beleuchtet das Leben Platons und die tiefgründige Wirkung seiner Ideen auf die westliche Philosophie.
  5. Guthrie, W.K.C.: The Presocratic Philosophers, Cambridge University Press, 1995.

    • Eine umfassende Darstellung der Vorsokratiker und ihrer Rolle in der Entwicklung der griechischen Philosophie.
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