Eine kritische Analyse der kirchlichen Einflussnahme
Nachdem sich der römische Papst zu offenkundig in die weltliche Politik eingemischt hatte, befragte ihn ein russischer Politiker einmal, wie viele Divisionen denn der Papst hat. Das sollte sich auf die militärische Unbedeutenheit des Vatikans mit seiner 0.44 qkm Fläche und nur 1000 Einwohnern beziehen. Im Mittelalter war der Papst allerdings so mächtig, dass er fremde Könige für sich in den Krieg schickte. Heute bedient er sich seiner Geheimgesellschaften und vielen Orden. Es gibt natürlich auch viele segensreiche Einrichtungen darunter, wie die Ordens-Schwestern im Dienste der Kranken. Auch die evangelischen Kirchen können sich dieser Orden rühmen, wie die anglikanische Kirche (wo der englische König oder die Königin Kirchenoberhaupt ist) mit der Heils-Armee, die 1865 in London zur Armenpflege gegründet wurde. Sie ist uniformiert und militärisch organisiert in regionale Divisionen und Korps. Sie untersteht einem General, Offizieren und Kadetten. Getrennt von Rom arbeitet die Heils-Armee methodistisch.
Weltweit gibt es 40 Millionen Methodisten (Zentrum USA) mit der Forderung der Sündenbuße. Wiedertäufer (erkennen nur die Erwachsenentaufe als verbindlich an) zählen zu ihnen. Die Heils-Armee ist ökumenisch (allen Kirchen offen), mildtätig und benutzt Bußbänke in ihren Versammlungen (lehnen Polster-Luxus ab). Ihre guten Werke sind die Hilfe von Obdachlosen, Süchtigen und Strafentlassenen. Dazu unterhalten sie Krankenhäuser und Kinderkrippen. Sie treten mit volkstümlichen Werbemitteln wie Straßenmusik und Umzugs-Paraden auf. Daher sind sie im Volke gerne geduldet. Der Kirchenlehre als solcher stehen viele Nord- und Westeuropäer aber skeptisch gegenüber, indem sie sich fragen: „Warum soll ich für die Sünden eines Anderen zur Buße gezogen werden, der vor meinem Leben gesündigt hat (Adam = indisch: A-Dhama = Ungesetzlicher) oder behauptet, für mich gestorben zu sein (Christi/Krischna)?“
Auch die hiesigen Moslems folgen ihrem Koran, wonach Jesus nicht den Kreuzestod starb, sondern ein ihm Ähnlicher (Barnabas?). Das richtet sich völlig gegen das kirchliche Haupt-Dogma. Der Papst hat einen schweren Kampf noch vor sich und so steht ihm roboterhaft manch militanter Orden zur Seite. So gehörte der Sekretär von Papst Johannes Paul II. den Neo-Katechumen an, dessen Orden erst 1990 vom Papst anerkannt wurde. Das Neo-Katechumenat (Katechismen = Kirchen-Lehrbücher) wurde vom Spanier Kiko Arguello mit Glaubenspraktikern gegen die „Taufschein-Christen“ entwickelt und umfasst heute 105 Länder mit 60.000 Pfarreien (Gottes-Lehr-Haus) und 800 Diözesen (bischöfliche Amtsbezirke) mit 17.000 Gemeinden.
Eine sehr große Finanz-Sammelgruppe bilden die „Fokolaren“ (Feuerstellen), die von Frau Chiara Lubich 1945 gegründete Frauenbewegung zwecks interreligiöser Zusammenkünfte. 1920 erhielt sie dafür den UNESCO-Preis für Friedenserziehung. Sie leben in Armut und Keuschheit und zählen 70.000 Mitglieder. 40% der Kardinäle werden dem rechten Kirchenflügel zugeordnet, wie die „Legionäre Christi“. In ihrer Heimat Mexiko werden diese Priesterausbilder aus wohlhabenden Familien auch „Millionäre Christi“ genannt. Die über Jahrhunderte durch Feudalismus reich gewordene Kirche (auch die weißen Europäer waren in der Masse nur Leibeigene!) schaute in den 60er und 70er Jahren ängstlich auf die Studentenunruhen (Kriegsgegner). Prompt holte sich der Papst den Studentenführer Andrea Riccardi in den Vatikanstaat. Seine christlich militante Brigade versammelte sich oft in der römischen Kirche „des heiligen Ägidius“ zum Abendgebet. In den Schulen stand Religionsunterricht auf dem Lehrplan und auch Theologie galt als Studienfach. Dort erhielt Riccardi schnell den Professorentitel auf einer kirchlichen Hochschule und der Ägidius-Orden wurde zum weltweiten neuen linken Kirchenflügel. Immerhin setzte er sich für die Armen-Tafeln ein (die es in reichen Zivilisationen gar nicht geben dürfte), weshalb der italienische Staatspräsident Carlo Ciampi für diese Kirchengruppe um den Friedensnobelpreis warb. Immerhin wurde in einem Versammlungshaus der Ägidianer ein Waffenstillstand unter den Aufständischen im afrikanischen Mosambik am 2.10.1992 unterzeichnet.
Noch eine weitere Gruppe entscheidet bei der Wahl eines nächsten Papstes im Vatikan: die (C.L.) „Communione et Liberazione“. Sie sind etwas liberaler und tragen im Kampf um wichtige Themen der Kirchentagungen einen erheblichen Beitrag. Die BRD hat in ihrem Grundgesetz (G.G.) auch den Artikel 137,3 der ehemaligen Weimarer Republik übernommen, der bestimmt, dass jede Religionsgesellschaft „ihre Angelegenheiten selbstständig innerhalb der Schranken des für alle geltenden Gesetze ordnet und verwaltet“ (G.G. Art. 140). Hiermit wird den kirchlichen Wächterämtern eine Macht verliehen, klerikale Eingriffe in die Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit zu legalisieren. Als Chefs von „Tendenzbetrieben“ können sie arbeitsrechtlich bedenklich handeln. Die Kirche als einer der größten Arbeitgeber nach dem Staat kann Untergebene wegen mangelhaften Lebenswandels kündigen. Bischöfe (oberste Aufseher mit uneingeschränkter Kirchengewalt) können sogar staatliche Beamte und Hochschullehrer wegen „Ketzerei“ beanstanden und Berufsverbote aussprechen! Diese Personen erhalten wohlvermerkt, vom Staat ihre Gehälter und ein Bischof bekommt vom deutschen Staat sogar ein fettes Monatsgehalt von 8000 Euro! Völkerrechtlich hat sich die Kirche mit ihrer Zensur und Einfluss auf Schule, Hochschule u.a. mit Hitlers „Konkordat“ von 1933 abgesichert. Nur ganz wenigen Professoren und Doktoren gelingt es so, ihre freien Gedanken kritisch zu äußern. Die sogenannte „freie Selbstkontrolle“ bei Verlagen, TV und Rundfunksendern bestimmen mit Politikern und Kirchenvertretern in den Aufsichtsämtern, was sie dem mündigen Bürger zumuten können. Das Kirchenpapier der damaligen FDP mit der Machteinschränkung des Klerus scheiterte bereits 1980 auch mit Hilfe der „christlichen Politiker“. Zuvor hatte der Schriftsteller Heinrich Böll einen Versuch unternommen, Politiker im Bundestag zu bewegen, die Zensur der theologischen Wissenschaftsfreiheit aufzuheben, ohne Erfolg. Jetzt, wo die Zahl der Kirchenmitglieder weit geringer ist als die Zahl der Kirchenfreien in der BRD, sollten endlich die staatlichen Wiedergutmachungsgelder an die Kirche eingestellt werden, die sie erhalten wegen ihrer verlorenen Besitztümer im 30-jährigen Krieg (1618-1648).
dieser Artikel behandelt, wie verschiedene Organisationen und Orden innerhalb der Kirche historisch gewachsen sind und wie sie heute Einfluss auf theologische, politische und soziale Fragen nehmen. Er ermutigt dazu, kritisch über die Strukturen und Praktiken der Kirche nachzudenken und die Balance zwischen Glauben und Institution zu finden.
Hier sind die zusätzlichen Erklärungen und Quellen zu den erwähnten Themen:
Macht des Papstes im Mittelalter: Im Mittelalter hatte der Papst eine bedeutende politische Macht, die sich unter anderem aus seiner Autorität als geistliches Oberhaupt der Christenheit und aus seiner Fähigkeit, Bischöfe und Könige zu exkommunizieren, ergab. Historische Ereignisse wie der Investiturstreit zwischen Papst und Königen sowie die Kreuzzüge sind Beispiele für die politische Einflussnahme des Papsttums.
- Quelle: Duffy, Eamon. Saints and Sinners: A History of the Popes. Yale University Press, 2006.
Geheimgesellschaften und Orden: Die katholische Kirche hat im Laufe der Geschichte verschiedene Orden und Geheimgesellschaften hervorgebracht, die unterschiedliche spirituelle, karitative und manchmal auch politische Ziele verfolgen. Diese Organisationen reichen von den Jesuiten bis zu den Ritterorden wie den Malteserrittern.
- Quelle: Robinson, David. The Jesuits: The Society of Jesus and the Betrayal of the Roman Catholic Church. Pegasus Books, 2019.
Heilsarmee: Die Heilsarmee ist eine protestantische christliche Bewegung, die im 19. Jahrhundert in London gegründet wurde. Sie ist bekannt für ihre karitativen Aktivitäten, ihre uniformierte Struktur und ihre militärische Organisationsform. Die Heilsarmee ist ökumenisch ausgerichtet und engagiert sich weltweit in sozialen Diensten.
- Quelle: Cox, Heather. The Salvation Army. Greenwood, 2004.
Neo-Katechumenat: Das Neo-Katechumenat ist eine katholische Erneuerungsbewegung, die in den 1960er Jahren in Spanien entstand. Sie betont die Bedeutung der katechetischen Ausbildung für erwachsene Gläubige und fördert intensive Gemeinschaftserfahrungen innerhalb von kleinen Gruppen, den sogenannten „Gemeinden“.
- Quelle: Martos, Joseph. The Neo-Catechumenal Way: A Lay Movement in the Church. Paulist Press, 1998.
Fokolare: Die Fokolare-Bewegung, auch bekannt als die Bewegung der Fokolare oder das Werk Mariens, ist eine katholische Laienbewegung, die auf die spirituellen Lehren von Chiara Lubich zurückgeht. Die Bewegung betont die Einheit und Geschwisterlichkeit aller Menschen und fördert den interreligiösen Dialog.
- Quelle: Lubich, Chiara. Essential Writings. Orbis Books, 2007.
Legionäre Christi: Die Legionäre Christi sind eine kontroverse katholische Ordensgemeinschaft, die 1941 in Mexiko gegründet wurde. Sie waren lange Zeit mit ihrem Gründer, Marcial Maciel, verbunden, der später des sexuellen Missbrauchs und anderer Vergehen beschuldigt wurde. Die Legionäre Christi unterhalten Schulen, Universitäten und andere Bildungseinrichtungen.
- Quelle: Berry, Jason. Vows of Silence: The Abuse of Power in the Papacy of John Paul II. Free Press, 2004.
Kirchliche Einflussnahme und Zensur: Die Beziehung zwischen Kirche und Staat sowie die Frage der Zensur und Meinungsfreiheit sind komplexe Themen, die historisch und kontextuell betrachtet werden müssen. Insbesondere das Verhältnis zwischen Kirche und Staat in Deutschland sowie die Rolle der Kirche in der Bildung und Kultur könnten weiter untersucht werden.
- Quelle: Chadwick, Owen. The Popes and European Revolution. Oxford University Press, 1981.
Diese Quellen bieten eine breite Perspektive auf die verschiedenen Themen, die im Artikel angesprochen wurden, und können helfen, ein tieferes Verständnis für die behandelten Sachverhalte zu gewinnen.