Die Religion vom Nirvana

Inhaltsnachweise Bild mithilfe von KI erstellt ∙ 25. Mai 2024 um 10:29 AM
Eine Reise durch Leid und Erlösung im Buddhismus

Alle Religionen enden mit der Vorstellung eines ewigen, himmlischen Lebens nach dem Tode, während das kurze irdische Leben als Mühsal und Gottesprüfung betrachtet wird. Vor etwa 1500 Jahren v. Chr. zogen die Arier vom Gebiet um den Aralsee nach Europa, Persien und Indien und vermischten sich dort mit der einheimischen Bevölkerung zu den Indoeuropäern (Indo-Iranern). Diese Arier nannten sich als aristokratische Oberschicht „Aryja“ (Edelgeborene). Sie kamen mit Pferd und Wagen und verehrten das Rad als Symbol für den Kreislauf des Lebens. Sie lehrten die Seelenwanderung von einem Lebewesen zum anderen, entsprechend ihren guten und bösen Taten.

Etwa 600 Jahre v. Chr. verbreitete der nepalesische Prinz Siddharta Gautama nach seiner Erleuchtung die Religion des Nirvana und reformierte damit die alte Arierreligion. Demzufolge existierte seit Ewigkeit das unpersönliche Ursubstrat Brahma, eine Singularität reinsten Geistes, deren verdichtete Energie zur Materie wurde, wobei die Singularität zur Vielfalt wurde. Prinz Siddharta erkannte die Leiden in der Welt steter Wandlungen (Samsara) und suchte einen Ausweg daraus. Samsara könnte man mit einer Wüste vergleichen, durch die die Wesen von Oase zu Oase, von Leben zu Leben wandern. Die Oasen sind unterschiedlich in Wasserqualität, Reichtum an Feigen- oder Dattelpalmen und Karawanengrößen. Auf der Wüstenwanderung kommt der Durstige oft an vergifteten Wasserlöchern (schädliche Verführungen) vorbei und kann daran sterben.

Der junge Prinz Siddharta fand das menschliche Dasein als leidvoll und erkannte den Lebensdurst als dessen Ursache. Jedes Lebewesen bis zum kleinsten Insekt flieht vor dem Tod. Ihm wurde es mit den Verhaltensweisen wie Selbsterhaltung und Arterhaltung (Geschlechts- und Bruttrieb) anbefohlen. Prinz Siddharta erkannte diese Zusammenhänge in den Vier Edlen Wahrheiten:
1. Leben ist Leiden (weil es nicht ewig ist und somit unvollkommen).
2. Leiden entsteht durch Begehren.
3. Leidensendigung erfolgt durch Begehren-Endigung.
4. Begehren-Endigung erfolgt durch Befolgung des achtgliedrigen Pfades, der in die Begehrensendigung mündet.

Dieser letztendliche Heilszustand nennt der Buddha Nirvana (Verwehen), aus dem keine leidvolle Wiedergeburt mehr erfolgen kann, weil dort das endgültige Erlöschen des Lebensfunken (Seele) erfolgt. Ohne Empfindung, Wahrnehmung und Bewusstsein gibt es auch keine Teilnahme mehr am Leiden der Welt, wie es beim Aufenthalt im himmlischen Paradies durch Mitleid zustande käme (helfen wollen und nicht können). Mit der Lehre vom Nirvana erfolgt ein Entrinnen aus dem Geburtenkreislauf. So wie ein Stein nicht fähig ist zu leiden, ebenso wenig leidet ein Mensch, der nicht existiert.

Das Unpersönliche Brahma brachte seine Avatare im indischen Weltbild hervor, von denen die größten als Devas (Götter) in Erscheinung traten, die viel später im Westen als Engel im Weltgedächtnis eingingen. Somit ist die Vielfalt unvollständig (mangelhaft) und sehnt sich zur Einheit, der Vollkommenheit, zurück. Solange der Endzustand (Nichtsein, Nirvana) nicht erreicht wird, ist der Zustand in der Vielheit unvollständig und leidvoll. Buddha erkannte, dass aus dem Nirvana, dem heilenden Zustand der Wunschlosigkeit, kein Leidenszustand der Vielheit werden kann, da sich beides gegenseitig ausschließt. Freitod hingegen als Fluchtmöglichkeit geht völlig am Ziel vorbei, weil er auf Druck von Not entstanden ist und nicht aus freiem Willen.

Alle weltlichen Dinge bestehen aus der Bedingtheit im Raum-Zeit-Kontinuum durch Gewordenes aus sich selbst. Bedingungen können nur aus Bedingtem entstehen, als Gesetz der Leidensursache. Dieser Bedingungskreis (Samsara) im Gestaltenwechsel ist ohne Anfang und ohne Ende. Sein Mechanismus funktioniert durch Kausalität von Ursache und Wirkung (Karma). Buddha erkannte, dass Unwissenheit diese Welt der Wandlungen im Gange und somit am Leben hält. Das Ungewordene, das Unbedingte, das Absolute sendet durch Wunschlosigkeit weder Nichts-Werdendes aus, noch hält es Gewordenes zurück, weil es als Nirvana keinen Bezug zum Samsara hat.

Die Haftung ans Samsara wird durch Sinnenwelt und Formenwelt gefestigt. Diese Haftungskräfte können durch buddhistische Erkenntnis der Formfreiheit mittels Geistesversetzung (Meditationsstufen) überwunden werden. Wünsche bilden und häufen sich im Samsara und werden auf dem achtgliedrigen Pfad zum Nirvana abgeschichtet. Somit ist Nirvana die einzige leidlose Wirklichkeit. Es kann verstanden werden als Gegenteil vom Samsara: Wahn, Schein, Illusion, Unbeständigkeit, Unvollkommenheit, Leid, Vergänglichkeit, Täuschung, Hoffnungslosigkeit, Sinnlosigkeit, zumal das Leben sich selbst zum Zwecke dient. Nirvana wird auch Nibbana genannt und ist die ersehnte Stille beim Fortfall der Geräusche, wie es einige Buddhisten abschließend bezeichnen. Es fällt schwer, etwas in Worte zu fassen, wofür es keine Worte gibt. Mag sein, dass uns die kosmischen Größenverhältnisse hierbei helfen: so besteht unser Universum aus Atomen unterschiedlicher spezifischer Gewichte. Das leichteste und weitverbreitetste ist das Wasserstoffatom, bestehend aus einem Atomkern mit einem positiven Proton und einem Atommantel mit einem negativ geladenen Elektron. Der Abstand dieser beiden Atomteile zueinander ergibt 80% Leerheit (NICHTS).

Ähnlich verhält es sich mit unserem Sonnensystem im Abstand vom Zentralgestirn zum letzten Planeten Pluto und von Stern zu Stern in unserer Milchstraße und mit der Distanz zwischen den vielen Galaxien in unserem Universum! Das Nichts bildet im Raum die absolute Mehrheit und der Weltraum befindet sich in totaler Leerheit. Wenn schon unsere aus Atomen zusammengesetzte Materie überwiegend mit NICHTS gefüllt ist und unsere Körper daraus bestehen, wieso hat der ganze Materialismus für uns dann solche selbstbetrügende Bedeutung? Selbst die unterschiedlichen Dimensionen sind Teil dieser geringen Materiemasse, bis hin zum sogenannten Jenseits, das ja nur die Blaupause zum Diesseits ist. Platos Ideenwelt also, der die Dinge innerhalb der Welt der Potentiale allerdings für perfekt hält, im Gegensatz zu unserer Welt der Aktualität (im Diesseits kann kein gezeichneter Kreis so vollkommen sein wie in der Welt der Ideen!). Bei den australischen Ureinwohnern hingegen befinden sich die Dämonen noch in der Traumwelt (göttlicher Bauplan) als Wesen, die zum Ende der „Schöpfung“ noch nicht „fertig“ waren. Die Antwort auf unsere Fragen lösen sich ganz individuell während der Meditation, wie es uns der Buddha demonstrierte. Wie der Buddhismus eine Erfahrungsreligion ist, so offenbart sich uns die Leerheit gedanklich wortlos. Immerhin haben Wissenschaftler bereits das alte Energieerhaltungsgesetz widerlegt. Da unsere Seele (indisch: Ata, Atma = Atem, Odem) Energie ist, die sich im Nirvana auflöst (buddhistisch: An-ata, Anatma = Nichtselbstheit), ist sie doch zerstörbar.

Das belegen die Wasserstoffwolken aus weit entfernten Galaxien, die Licht in nur ganz bestimmten Wellenlängen aussenden, die sogenannten Wasserstoff-Linien. Sie werden von der Heimat-Milchstraße in kurzen Wellenlinien ausgesendet und treffen auf unsere Erde in deutlich größeren Wellenlinien. Weil das Licht (300.000 Kilometer in der Sekunde = Lichtgeschwindigkeit) mehrere Millionen Jahre zur Erde unterwegs war, hat sich das Universum auch weiter ausgedehnt. Mit dem Raum expandiert aber auch die Wellenlänge des Lichts (Licht und Raum dehnen sich). Das Licht mit einer größeren Wellenlänge hat nun auch weniger Energie als Licht mit einer kürzeren Wellenlänge. Das heißt: Licht mit einer kürzeren Wellenlänge verliert mit der Ausdehnung des Universums ständig Energie. Weil in der Urknallnähe andere Verhältnisse herrschten als zur Jetztzeit, fehlt dem Energieerhaltungsgesetz die benötigte Zeitsymmetrie und die Energieerhaltung ohne konstante Zeitlinie besteht nicht mehr. Diese Energie verpufft. Damit ist auch der Zustand des Nirvana erklärt, wobei wir auch das Paradoxon der Antimaterie berücksichtigen wollen:

Mit der Bildung von Materie bildete sich zeitgleich die Antimaterie, bei der das Proton im Atomkern eine negative Ladung hat und das Elektron im Atommantel positiv geladen ist. Treffen Materie und Antimaterie aufeinander, so lösen sich beide festen Stoffe in einer Explosion in NICHTS auf und sind nicht mehr nachweisbar (Nirvana).

Zusammenfassung


Der Blogartikel beleuchtet die Entwicklung und die zentralen Lehren des Buddhismus, insbesondere das Konzept des Nirvana. Er beginnt mit einer historischen Einführung über die Arier und deren Einfluss auf die religiösen Vorstellungen von Seelenwanderung und dem Kreislauf des Lebens. Siddharta Gautama, bekannt als der Buddha, reformierte diese alten Glaubensvorstellungen und stellte die Vier Edlen Wahrheiten auf, die das Leiden im Leben erklären und den Weg zur Beendigung dieses Leidens durch den Achtfachen Pfad aufzeigen. Nirvana wird als der endgültige Zustand des Leidensendes und der Wunschlosigkeit beschrieben, im Gegensatz zu der leidvollen Existenz im Samsara. Der Artikel veranschaulicht zudem die philosophischen und wissenschaftlichen Erklärungen der buddhistischen Lehren und deren zeitlose Relevanz.

Achtsamkeitsübung & Mantra


  1. Setze dich bequem hin und schließe die Augen. Atme tief ein und aus, um deinen Geist zu beruhigen.
  2. Visualisiere den Kreislauf des Lebens als ein großes Rad, das sich dreht. Stelle dir vor, wie alle Lebewesen in diesem Rad gefangen sind, durch ihre Taten und Wünsche getrieben.
  3. Bringe deine Aufmerksamkeit auf den zentralen Punkt des Rades, wo absolute Ruhe herrscht. Dies repräsentiert Nirvana, den Zustand völliger Wunschlosigkeit und Freiheit vom Kreislauf des Lebens.
  4. Atme tief ein und bei jedem Ausatmen, lasse ein wenig von deinen eigenen Wünschen und Anhaftungen los. Spüre die Leichtigkeit, die mit jedem Loslassen kommt.
  5. Reflektiere über die Natur des Leidens und die Ursachen in deinem eigenen Leben. Wie kannst du durch Achtsamkeit und Erkenntnis den Pfad zur Befreiung beschreiten?
  6. Beende die Übung mit dem Mantra „Om Mani Padme Hum“, das du dreimal wiederholst. Öffne langsam die Augen und nimm das Gefühl der Ruhe und Klarheit mit in deinen Alltag.
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