Die Vielfalt der Sintflut-Sagen:

A dramatic landscape with a stormy sky and crashing waves depicting a world in apocalypse. One or more archetypal figures representing the main characters from various flood myths, such as Noah from the Bible, Deucalion from Greek mythology, or Manu from Hindu texts. Symbols or artifacts related to different cultures and their traditions, such as an ark, ancient temples, or mythological beings like dragons or gods. People or animals struggling for survival or seeking refuge from the approaching floods. Elements reflecting the diversity of cultures and belief systems, such as symbols from different religions or cultural features of the respective regions.
Mit KI erstellt ∙ 10. April 2024 um 8:32 AM
Eine kulturelle Betrachtung globaler Katastrophen

Vorwort:

Sintflut-Sagen sind tief in den Mythologien und Überlieferungen zahlreicher Kulturen verwurzelt. Diese Erzählungen von globalen Katastrophen, die ganze Welten überschwemmen und die Menschheit herausfordern, bieten einen faszinierenden Einblick in die kollektiven Ängste, Hoffnungen und Glaubenssysteme vergangener Gesellschaften. Von der Bibel bis zur griechischen Mythologie, von den nordischen Legenden bis zu den hinduistischen Texten – jede Kultur hat ihre eigene Interpretation und Deutung dieser epischen Ereignisse.

Lokale Weltuntergänge hat es schon immer gegeben, so 8000 vor Zeitrechnung, als große Landmassen von Skandinavien in die Nordsee abbrachen und eine 20 Meter hohe Todeswelle die 5  Meter über den Meeresspiegel liegende Landverbindung zwischen England und den europäischen Kontinent (Doggerland) verschlangen.

Ebenso der Vulkanausbruch vor 3000 Jahren auf der Insel Thera (Santorin) der im Mittelmeer einen furchtbaren Tsunami auslöste. 

Noch schrecklichere globale Welt-Überschwemmungen können durch Kometen- bzw.  Asteroiden-Einschläge auf unsere Erde entstehen . Diese große Katastrophe mussten unsere Vorfahren einmal erlebt haben, was im Kollektivbewusstsein der Menschheit erhalten blieb und unsere Volkskunde in vielen Sagen konservierte.

Die Bibel spricht von einer Sintflut, weil sie alles Unheil auf der Menschen Sünden zurückführt. Religionswissenschaftler führen diesen Bibelbericht auf den viel älteren babylonischen Sintflut bericht des Gilgamesch- Epos zurück, wo noch ein Augenzeuge  dieses Unheil persönlich schildert.

In der Wikingerbibel Edda des 12. Jahrhunderts rettet sich ein Bergelmir mit seinem Weibe in einem Mehl-kasten vor de Welt-Überflutung. Hierzu stelle man sich zwei Mühlsteine vor mit einem oberen Lochstein, indem ein Drehstab steckt wie eine Weltsäule und die obere Hälfte dieser Handmühle sich als Sternenhimmel über die untere Mahlsteinhälfte als ruhende Erde dreht. 

Die Griechen erzählten sich, dass Göttervater Zeus (Theos=Jupiter) die verrohte Menschheit mit einer Sintflut ertränken wollte. Der Titan Prometheos warnte den klugen Meister Deukallion davor und dieser baute sich einen Kahn  mit allem Lebensnotwendigen. Den bestieg der kluge Wissenschaftler mit seinem Weibe Pyrrha (der Rotschopf), als Zeus mit seinen Regengüssen das Land überschwemmte. Damals geschah es, dass die Gebirge Thessaliens sich spalteten. Das Gebiet bis zum Isthmos und dem Peleponneses war eine einige Wassermasse. Deukallion trieb im Kahn 9 Tage und 9 Nächte, bis sich die Wasser neigten und er am Parnass ausstieg und dem Zeus dort opferte. Daraufhin fragte ihn der Göttervater nach seinen Wunsch, und Deukallion wünschte um sich Leute. Zeuss gebot ihm und Pyrrha Steine (Laos) rücklings übers Meer zu werfen und dort entstiegen dem Wasser neue Leute (Laoi).

Die guten Menschen der Ertrunkenen sollten nach den Willen Zeus zu Geistern auf Erden werden, als unsichtbare, überall gegenwärtige Hüter und Beschützer der neuen Menschheit gegen jegliches Unrecht. 

Die 3000 Jahre alten Brahmana-Texte berichten vom Urahn Manu, der bei der Morgenwäsche einen kleinen Jhasha (Goldfisch) in seinen Händen hielt. Den setzte er in einen  Teich und fütterte ihn fortan täglich. Der Jhasha wuchs beachtlich und Manu baute sich einen Nachen und brachte seinen Fisch aufs Meer hinaus, wo er ihn weiterhin fütterte. Bei einer dieser Futtergaben endete das Erdenkalpa und eine Sintflut ertränkte den ganzen Erdkreis. Nur der Jhasha hielt Manus Nachen fest und zog ihn an eine Stelle, wo nach geraumer Zeit der Berg “Manor-avasar-panam“  (Manus Wasserabstieg) sich erhob. Manu fastete, bis sich die Wasser neigten und brachte zum Dank seiner Rettung das Paka Opfer dem Jhasha. Da erhob sich aus dem Ghi (Molke-Matte-Quark) ein schönes Weib mit der er eine neue Menschheit gründete.

Soweit der Sintflut-Bericht, welcher zeigt, wie unterschiedlich dasselbe Phänomen von den verschiedensten Völker und Religionen wahrgenommen wird. Auffällig hierbei ist die Tatsache, je älter so eine Information ist, je märchenhafter ist ihre Erzählung. 

Fazit in Punkten:

  1. Sintflut-Sagen sind ein faszinierendes kulturelles Phänomen, das in verschiedenen Formen und Interpretationen auf der ganzen Welt zu finden ist.
  2. Diese Geschichten reflektieren nicht nur die menschliche Faszination für apokalyptische Ereignisse, sondern auch tief verwurzelte Ängste vor dem Unbekannten und dem Verlust der Welt, wie wir sie kennen.
  3. Die Vielfalt der Sintflut-Sagen zeigt, wie unterschiedlich Kulturen mit globalen Katastrophen umgehen und wie diese Ereignisse in ihre jeweiligen Weltanschauungen eingebettet sind.
  4. Trotz ihrer mythologischen und oft märchenhaften Elemente tragen diese Erzählungen auch dazu bei, historische Ereignisse und mögliche Naturkatastrophen aus vergangenen Zeiten zu rekonstruieren und zu interpretieren.
  5. Durch die Erforschung und Vergleichung dieser Sagen können wir ein tieferes Verständnis für die kulturellen und religiösen Traditionen der Menschheit entwickeln und gleichzeitig unsere eigenen Vorstellungen von Katastrophen und deren Bedeutung hinterfragen.
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