Die Betagten

Weisheit, Lebenserfahrung und (Un)Vernunft

Das Alter wird oft mit Weisheit, Erfahrung und Vernunft assoziiert. Doch was passiert, wenn genau diese Vorstellungen ins Wanken geraten? Meine eigenen Erfahrungen mit meinen Eltern haben mir gezeigt, dass auch in den späteren Lebensjahren nicht immer alles so ist, wie man es sich erhofft oder erwartet.

Ein Blick auf die Vergangenheit

Meine Eltern erinnern mich oft an die beiden Alten aus der „Unendlichen Geschichte“: Sie, die warmherzige Heilerin und Hausfrau, er, der pragmatische Forscher. Nach 50 Jahren Ehe – voller Glück, aber auch geprägt von Schicksalsschlägen – erleben sie dennoch so manche Auseinandersetzung. Der Verlust von Eltern, Geschwistern, Freunden und sogar Enkeln hinterließ Spuren, und dennoch bahnen sie sich tapfer ihren Weg durch diesen letzten Lebensabschnitt.

Gesundheitliche Herausforderungen

Es ist kein Geheimnis, dass das Alter mit gesundheitlichen Herausforderungen einhergeht. Was früher ein Arztbesuch wegen eines einfachen Schnupfens war, wird heute oft ignoriert. Kleine Symptome werden heruntergespielt, nach dem Motto: „Was von alleine kommt, geht auch von alleine.“

Mein Vater beispielsweise entschied sich plötzlich für eine vegane Ernährung – allerdings ohne das nötige Hintergrundwissen. Der Bierbauch wich einem noch größeren Bauch durch falsche Ernährung, und schließlich musste eine Notoperation erfolgen. Auch danach blieb der Kontakt zu Ärzten minimal; die Hausapotheke war seiner Meinung nach ausreichend.

Meine Mutter wiederum ignorierte lange ihre Bauchschmerzen. Als der Schmerz nicht mehr wegzudiskutieren war, folgte die Diagnose, die alles veränderte: Krebs. Nach Operationen und Chemotherapie meisterte sie die ersten Herausforderungen tapfer – sogar den Verlust ihrer langen Haare. Doch eine neue, intensivere Chemotherapie brachte Komplikationen, die sie zunächst nicht ernst nahm. Atemnot wurde als „nicht so schlimm“ abgetan, bis der medizinische Notdienst am Wochenende schließlich dazu riet, den Rettungswagen zu rufen. Die Diagnose: Lungenentzündung.

(Un)Vernunft im Alter

Diese Erlebnisse haben mir gezeigt, dass Vernunft nicht automatisch mit dem Alter einhergeht. Vielmehr scheint es, als ob die Abwägung von Pro und Contra, gepaart mit einem Hauch von Trotz und Sturheit, im Alter noch ausgeprägter wird. Der Gedanke „Was von alleine kommt, geht auch von alleine“ kann schwerwiegende Folgen haben.

Der Appell

Liebe Leserinnen und Leser, dieser Beitrag soll ein Appell sein: Hört auf euren Körper und nehmt Symptome ernst. Ein Arztbesuch mag umständlich und zeitaufwendig sein, aber er kann Leben retten. Lasst uns aus der (Un)Vernunft unserer Liebsten lernen und sie vielleicht auch ein wenig auf ihrem Weg begleiten.

In diesem Sinne: Bleibt gesund und nehmt eure Gesundheit nicht auf die leichte Schulter.


 

"Alter bringt nicht automatisch Weisheit – es bringt Geschichten, Lektionen und manchmal auch die Kunst, sich selbst zu überlisten."

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Literaturhinweise:

  • Böll, Heinrich. Was soll aus dem Jungen bloß werden? (Einblicke in das Alter und familiäre Dynamiken)

  • Fischer, Simone. Altern als Herausforderung: Zwischen Stärke und Zerbrechlichkeit

  • Reimann, Wolfgang. Die Psychologie des Alters: Warum wir so denken, wie wir denken

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