Jenseitsvorstellungen der Vergangenheit und Gegenwart
Jede Kultur ehrt seine Toten und entwickelte eigene Jenseitsvorstellungen. Sehr bekannt ist die der alten Ägypter, wo es eine jenseitige Spiegelwelt gibt mit himmlischem Nil, wo der Mensch im Gegensatz zum grobstofflichen Fleischkörper noch über zwei feinstoffliche Geistkörper verfügt: Astralkörper und Mentalkörper (Ba und Ka).
Hinzu kommt noch ein menschlicher Verhaltenskodex, wonach Gottheiten über den Toten ein Strafgericht halten. In einer Seelenwaage wird das Herz (Seele) gegen eine Feder (Wahrheit) aufgewogen. Die Guten erlangen das Himmelreich, und die Bösen werden Opfer von Höllentieren.
Die in Ägypten eingewanderten Juden lernten dort den verhassten Eingottglauben des Eschnaton (Monotheismus) kennen und setzten in ihren religiösen Schriften (Talmud, Bibel …) den Begriff Seele mit Blut (Leben) gleich. Auf sie wirkte der ägyptische Mumienbrauch derart heftig, dass sie nicht an eine zum Himmel aufsteigende feinstoffliche Seele glauben, sondern bis heute noch an eine körperliche Auferstehung der Toten am „jüngsten Gottesgericht“. Bis dato würden die Toten in ihren Gräbern ruhen.
Im Talmud wälzen sie sich unterirdisch ins „heilige Land“ zu dieser Stunde, um nicht den Boden der Goyim (Nichtjuden) betreten zu müssen. So jedenfalls predigen Rabbis im Talmud. Auch „Sheol“, die Hölle, war im jüdischen Sinne nur eine Müll-Verbrennungskippe vor dem alten Jerusalem gewesen.
Im Gegensatz zur Bibel war eine Jenseitsbeschreibung bei Griechen und Germanen stark ausgeprägt. Die Helenen kannten ihren Hades, und die Germanen ihre Hela (Hölle). Sie beschrieben ihre Todesgöttin mit blau-weißer Hautfarbe entsprechend den Leichenflecken, und ihr Diener hieß Hängekiefer in Bezug auf den offenen Mund der Toten, woraus die Seele getreten war.
Ganz emotional wird in der Wikingerbibel „Edda“ der Tod des germanischen Bodhisattas Baldur (der Kühne) geschildert, dessen Verbrennung der des Buddha Gotama entspricht: Anfangsschwierigkeit, Feuer durch himmlischen Blitz (Gewitter-Gott Thor) und Brandlöschung durch Wasser. Dieser Mythos vom mildesten aller Götter beginnt schon mit den üblichen Todesvorahnungen und wie die Himmelskönigin alle Schutzvorkehrungen ängstlich tätigt. Selbst aus der Totenwelt versuchte ihn sein Bruder noch zu befreien.
Das erinnert an die wehmütige Klage eines Wikingers, dessen Sohn die Meereswogen verschlungen hatten. Schmerzvoll rief er dem Meeresgott entgegen:
„Wenn du ein Mensch wärest, würde ich dich hier mit meinem Schwert erschlagen!“
Die Edda schildert auch von giftigen Unterweltsflüssen, durch die Mörder und Meineidige waten müssen. Wenn diese Welt im Ragna-Rörk der Götterrache untergeht, wird eine neue Erde erstehen, wie es auch in den heiligen Veden steht. Dann wird der reinste aller Wesen, Baldur, wiederkehren und mit ihm die Kinder der Götter, die dann das Amt der Welt-Erhaltung inmitten der neuen Schöpfung ausüben.
Die Lieder-Edda (es gibt auch eine jüngere Prosa-Edda) schildert in der Heldensage von Helgi Hundingsbanna, wie eine Magd ihrer Herrin Sigrun mitteilt, sie hätte auf dem Leichenfeld das Grab ihres Geliebten Helgi geöffnet gesehen im Feuerschein und die Helden daraus auferstehen. Sofort eilte die trauernde Braut zu ihrem Geliebten, dessen Wunden wieder bluteten. Er klagte, dass dies ihre Tränen bewirkten. Sie trocknete ihre Tränen, und sie umarmten sich die ganze Nacht.
(Unser irdischer Kummer fühlen auch die Verstorbenen.)
Noch vor dem Morgengrauen mussten sie für immer voneinander Abschied nehmen. Die Edda sagt, dass die Helden wiedergeboren (aburboran) werden und so Helgi Hundingsbanna als Helgi Hjörwardssohn sowie deren Geliebte reinkarniert seien.
„Auch Sigrun und Swawa waren dieselben Frauen! Helgi und Swawa schwuren sich Treue und liebten sich über die Maßen!“
Die Kirche weicht von der Bibel ab, indem sie Gott einen Sohn und heiligen Geist zur himmlischen Einheit deklariert. Die Bibel kennt jedoch nur einen „Lügen Geist“, und Lügen zum Lobe Gottes wäre sogar gestattet. Den „heiligen Geist“ zeichnen sie dabei als Friedenstaube sinnbildlich. Bei den Germanen waren Wölfe und Raben Boten des Allvaters, beides Aasfresser eines Gottes, der die Herrschaft über das Reich des Himmels und der Hölle besitzt.
Jenseitswissen und moderne Forschung
Über welches Jenseitswissen verfügen moderne Wissenschaftler heute mit ihren empfindlichen Messgeräten? Sie fanden über die Quantenphysik ein „nichtlokales Bewusstsein“! Sie konnten die Aussagen bekannter Medien und Nahtod-Erzählungen voll bestätigen. Die Seele eines Verstorbenen ist hellwach und bewegt sich in einem Feld der Erinnerungen, Begegnungen und Energie.
Sie befindet sich in einer anderen Frequenz. In der 6. Dimension ist die Vibrationsrate viel höher als in der 5. Dimension, wo der Lichtkörper weniger subtil ist. In der 5. Dimension jedenfalls begegnen die Seelen oft verstorbenen Verwandten und Göttern oder Heiligen ihres jeweiligen Kulturkreises. (Plato sagte einmal, dass sich Gott vor Ochsen auch in Gestalt eines Ochsen zeigen würde!)
Innerhalb von 9 Tagen (die alte eddische Wochentagszahl) orientiert sich die Seele im Bardo neu. Am Wendepunkt (ihrer Entscheidung) reflektiert die Seele nicht nur, sondern wählt selber ihren zu gehenden Weg: Aufstieg in einen höheren Lichtzustand oder eine Wiedergeburt, um noch etwas „Offenes“ zu begleichen. Zum Beispiel, um das Gefühl fehlenden Mitleids zu entwickeln, was zur menschlichen Reife gehört. Durch ihr Karma müsse sie dann selber Leiden erfahren.
Jeder Gedanke, jedes Gefühl, jede Tat prägt auch das Umfeld des Menschen. Auch Gedanken haben unterschiedliche Energien, deshalb prüfe, wie sich deine Gedanken anfühlen, und beobachte, ob sie von außen kommen. Oft stecken im Unterbewusstsein auch Erbgüter der Vorfahren.
Das Jenseits ist ein stiller Raum, in welchem die Seele aber nicht vor einem Richter steht, wie Ägypter und Juden es sich vorstellten. Die Seele schaut sich selbst und überblickt ihr vergangenes Leben ohne Beurteilung. Nichts Vergangenes ist rückgängig zu machen. Wer das Karma von Ursache und Wirkung versteht, akzeptiert dessen Gerechtigkeit – ohne Zorn auf diejenigen, welche einem im vorigen Leben Schaden zufügten.
Weil die Seele ihren Weg in die Zukunft büßend selber wählt, trägt sie auch Verantwortung für das Kommende. In der geistigen Welt erkennt die Seele ihre Fehler, ohne dass dort irgendetwas bestraft wird – lediglich das Bewusstsein eines Sünders ändert sich und behebt den alten Makel.
„Wie im Helgilied traf ich im Träume meine schmerzlich vermisste, verstorbene Frau. Wir schauten uns auf den Mund und küssten uns, dann war sie fort. Es war die 6. Morgenstunde, als ich sie im Krankenzimmer auf ihre Stirne 3 Stunden vor dem Tode geküsst hatte. Bei der Morgentoilette wurde mir klar, dass ich loslassen sollte. Es war ihr Abschiedskuss!“
Gate gate pāragate pārasaṁgate bodhi svāhā
📚 Weiterführende Literaturtipps :
Tibetanisches Totenbuch
Raymond Moody: Leben nach dem Tod
Peter Fenwick: Die Kunst des Sterbens
Rudolf Steiner: Theosophie
Mircea Eliade: Geschichte der religiösen Ideen
Wichtige Hinweise zu externer Literatur
Wir freuen uns, Ihnen eine sorgfältig kuratierte Auswahl an weiterführenden Quellen präsentieren zu können, die wir als besonders hilfreich und informativ erachten. Diese Ressourcen bieten Ihnen zusätzliche Einblicke und vertiefende Informationen zu den Themen, die wir auf unserem Blog behandeln.
Unsere Empfehlungen umfassen:
- Fachartikel und wissenschaftliche Studien
- Bücher renommierter Autoren
- Websites von vertrauenswürdigen Institutionen
- Lehrvideos und Online-Kurse
Bitte beachten Sie jedoch, dass wir keinen Einfluss auf die Inhalte dieser externen Quellen haben. Die dort präsentierten Meinungen und Informationen spiegeln nicht zwangsläufig unsere eigenen Sichtweisen wider. Außerdem übernehmen wir keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität der Inhalte der verlinkten Quellen.
Wir hoffen, dass Sie von diesen zusätzlichen Ressourcen profitieren und wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihrer weiterführenden Recherche!
Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Ihr Blog-Team
❓ Frage an die Leser
Glaubst du, dass die Seele nach dem Tod bewusst entscheidet, ob sie wiederkehrt oder weitergeht?