Unsere künstliche Realität

Eine symbolische Darstellung der künstlichen Realität: Ein Höhleneingang, vor dem eine gefesselte Person sitzt, mit Schatten an der Höhlenwand. Im Hintergrund öffnet sich der Eingang zu einer leuchtenden Welt, geprägt von Fibonacci-Spiralen und geometrischen Formen, die den goldenen Schnitt visualisieren. Ein meditierender Buddha thront in der Ferne, umgeben von Licht.
Titelbild mit hilfe von KI erstellt
Die Simulation erkennen ?
Platons Höhlengleichnis und die Idee der Realität

Der griechische Philosoph Platon (427-347 vor Chr.) lehrte bereits, dass die Dinge der Wirklichkeit unvollkommene Abbilder unserer Ideen sind. Hierzu verwendete er gerne sein Höhlen – Gleichnis, wo Sklaven von Kleinkind an, in einer Höhle mit Rücken zum Höhleneingang gefesselt hocken (Nehmen wir an, um Handarbeiten zu verrichten).

In ihren Rücken brennt ein Hausfeuer und die vorbeieilenden Menschen und Tiere auf der vorbeiführenden Straße werfen ihre Schatten an die Höhlenwand. Gelänge es dann einen Sklaven, seinen Kopf doch einmal dem Höhleneingang zu zuwenden, würden die anderen Sklaven seinen Bericht von der Wirklichkeit nicht glauben. Ebenso ist es mit uns heutiger Menschen. 

Die Schöpfung und das Böse

Die ältesten Religionen postulierten, dass Götter die Welt aus dem Nichts erschufen. Im Monotheismus führte dies zur Frage: Woher stammt das Böse in einer von einem vollkommenen Gott geschaffenen Welt? Buddha erkannte diese Welt als eine Illusion, ein Konstrukt des Teufels Mara, des Todes. Er durchschaute die Simulation der Realität und identifizierte den Baumeister der Täuschung.

Quantenphysik und die Natur der Realität

Moderne Physiker stellten fest, dass Quanten, die kleinsten Bausteine der Materie, sich wie Computer-Daten verhalten. Sie ruhen, bis sie durch einen Beobachter aktiviert werden. Diese Welt, so wird vermutet, könnte eine Simulation sein, ein „Programm“ des Schöpfers, das auf Energie und Licht basiert. Die Vorstellung, dass die Realität eine Simulation ist, wird von Persönlichkeiten wie Nick Bostrom, David Chalmers und Elon Musk geteilt. Musk schätzt die Wahrscheinlichkeit, dass wir in einer ursprünglichen Realität leben, auf 1:1.000.000.000.

Fibonacci-Zahlen und der goldene Schnitt

Ein universeller Bauplan, der sogenannte goldene Schnitt, wird durch die Fibonacci-Zahlenfolge beschrieben. Sie zeigt sich in der Natur, von den Blütenblättern von Blumen bis hin zu den Spiralformen von Schneckenhäusern und Milchstraßen. Selbst die menschliche Anatomie folgt diesen Gesetzmäßigkeiten, sei es in den Körperproportionen oder in der Struktur der DNA.

Vor 14 Milliarden Jahren begann unser heutiges Universum sich mit einem Urknall in einem leeren Raume auszudehnen. Bis ins kleinste Quantenteilchen einer innewohnenden Regel folgend. Wir finden den Bauplan des von Buddhas entlarvten Baumeisters z.B. in Fibonacci-Zahlen-Folge (FZF), in welcher eine Zahl mit der Summe der vorigen Zahl addiert wird:  

1+1=2. 2+1=3. 3+2=5. 5+3=8. 8+5=13, 13+8=21, 21+13=34, 34+21=55, 55+34=89. 89+55=144…. usw. (diese Zahl wird im Übrigen in der Bibel für die Überlebenden des Weltunterganges mit 12×12=144 als 144000 angegeben). Wenn man allerdings 2 aufeinander folgende FZF Ziffern miteinander dividiert, kommt man auf den altgriechischen “goldenen Schnitt“ mit der magischen Zahl 1,618! z.B.:  89/55=1,618, 144/89=1,618….  

Maras Computer arbeitet bekanntlich auch nur mit zwei Zahlen: Eins und Null!  

Sehen wir nun tiefer in die Simulation unserer Welt:  

Lilien haben 3 Blütenblätter, Butterblumen haben 5 Blütenblätter, Wegwarte haben 21 Blütenblätter, Gänseblümchen haben 34 Blütenblätter… und der Abstand jedes Blütenblattes in einem Kreis befindet sich im goldenen Schnitt.  

Wenn die Äste eines Baumes wachsen, geschieht auch das im Sinne der FZF-Ziffern. Auch die Bienen verhalten sich entsprechend in ihrer Kolonie im Verhältnis von männliche und weibliche (1,6,18). Selbst der menschliche Körper richtet sich nach dieser Gesetzmäßigkeit: 1,2,3,5 (Nase=1, Auge=2, Körper-Geist-Seele=3, Finger=5.  

Es gibt Menschen, die haben nur Körper und Seele (Geisteskranke), andere Menschen haben hingegen nur Körper und Geist (Schwerverbrecher ), wiederum sind Menschen ohne Körper und Geist unsere Verstorbene. 

Schon die alten Ägypter kannten unsere Körpermaße als „goldener Schnitt“, so finden wir ein Klafter (seitlich ausgestreckte Arme von einer Handspitze zur anderen Handspitze gemessen) zugleich als Körpergröße. Die Bauchnarbe befindet sich genau auf der Körpermitte. Eine Daumendickte (2,5 cm) ergibt ein Zoll und 12 Zoll ergibt ein Fuß (eine Fußlänge) , Drei Handbreiten (ohne Daumen) ergeben 1 Fuß usw.. Sogar ein DNA-Molekül mit 34 Striemen und 21 in der Breite ergeben den goldenen Schnitt. Des weiteren die Form der Schneckenhäuser und der Spiralform von Milchstraßen folgen dieser Gesetzmäßigkeit.  

Das Gehirn und die Wahrnehmung der Realität

Unser Gehirn codiert die Welt durch die Sinne und interpretiert Lichtwellen, die von Objekten reflektiert werden. Farben, Formen und Strukturen existieren nur als Dekodierungen in unserem Gehirn, nicht in der objektiven Realität.

Maras Käfig und Buddhas Befreiungspfad

Der Mensch verhält sich oft wie ein Vogel im Käfig, der diesen trotz offener Tür als Schutzraum betrachtet. Buddhas achtgliedriger Pfad bietet einen Ausweg aus diesem Käfig in die Freiheit des Nirvanas – eine Existenz jenseits von Geburt, Leid und Tod. Und zu diesem kühnen Entschluss rief der Buddha uns auf:  

„Wenn das Haus brennt! Dann verlasse es auch!“  


Eigentlich wollte der Buddha überhaupt nicht vor taube Ohren predigen, doch dann kam ihm der Gedanke:

“Gefunden habe ich diese Lehre (vom Nirvana), die tiefe, schwer begreifbare, wirkliche, vollkommene, feine, Wesen verständliche. Vergnügungsfreudig aber ist dieses Geschlecht, dem Genuss zugeneigt. Dafür ist das ein schwer ersichtliches Ding, nämlich: diese gegenseitige Abhängigkeit, das Zusammenstehen in Abhängigkeit der Dinge und Zur Ruhe-kommen alles Werdens, das Aufgeben aller Behaftungen, das Schwinden des Leidensdurstes, Endsüchtigung. Aufhören, Verlöschen. Und wenn ich nun auch die Lehre zeigen würde, und die anderen würden mich nicht verstehen, so würde ich davon nur die Anstrengung haben; nur die Beschwerde. Mit Mühe habe ich sie gefunden, erlassen sei jetzt das Verkünden. Für Gier- und Hass verlorene ist nicht geeignet die völlig wache Lehre. Die gegen den Strom gehende, feine, tiefe, schwer ersichtliche, schwierige. Die von Lebensgier verblendeten sehen sie nicht, durch die Finsternis Masse bedeckt.“

Da nun, so schnell wie ein gesunder Mann seinen gekrümmten Arm ausstreckt, erschien Brahma, der Gütige, aus seinem befristeten Himmel mit zusammen gefalteten Händen zu mir und sprach herzhaft bittend:

Zeige doch, o Herr, o Erhabener, deine gesegnete Lehre! Es gibt Wesen von wenig unreiner Art, die gehen verloren, wenn sie die Lehre nicht hören. Sie werden Versteher der Lehre sein. So öffne des Todlosen Tor (Nirvana, wo nicht mehr geboren, gestorben und wiedergeboren wird)! Jene sollen hören die fleckenlose, klare Lehre. Wie einer der auf Bergeshäuptern steht und auf das unwissende Volk schaut und deren Leiden. Ebenso du, o Wissender, den lehregewebten Turm besteige, o du Ganz-Auge! Auf das kummerschwere Volk, du Kummerfreier, blicke herab, auf das Geburt- Verfall- Beherrschte. Raffe Dich auf o Held! O Todebesieger ! Wandle in die Welt! Zeigen möge der Erhabene die Lehre, Versteher werden da sein!

Da überblickte ich mit dem Buddha-Auge die Welt und sah Wesen wenig verunreinigt und vielverschmutzte, stumpfsinnige und scharfsinnige, gut veranlagte und schlecht veranlagte, leicht belehrbare und schwer belehrbare und einige die da lebten, die Gefahr der Vergebungen für ein anderes Dasein erkennend. Gleich der Vielfalt von Lotusblumen auf einem großen Teich. So sprach ich zum Brahma, dem Guten diese feierlichen Verse:

geöffnet sind für Jene des Todlosen Tore, die Ohren haben, sollen das Vertrauen durchbrechen lassen! Das Gesetzesrad zu drehen, gehe ich jetzt nach Kasi, der Stadt. In geblendeter Welt rührend des  Todlosen Trommel!

(Auszug aus „Ariya Pariyesana Sutta“) 

Hypothese

Die Realität, wie wir sie wahrnehmen, ist ein künstliches Konstrukt, das von universellen Prinzipien wie den Fibonacci-Zahlen und dem goldenen Schnitt geprägt ist. Ein tieferes Verständnis dieser Strukturen könnte den Weg zur Befreiung von Illusionen und zur Erleuchtung weisen.

Weitreichende Quellen
  1. Platon: Politeia – Das Höhlengleichnis
  2. Bostrom, Nick (2003): Are You Living in a Computer Simulation?
  3. Hawking, Stephen: The Universe in a Nutshell
  4. Dhammapada: Buddhas Lehren
  5. Penrose, Roger: The Emperor’s New Mind
  6. Fibonacci, Leonardo: Liber Abaci
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