Von Elfen, Feen und nordischer Mythologie

Verborgene Welt der Feen: Ein geheimnisvoller Wald, in dem Feen tanzen und verzauberte Wesen sich zwischen den Bäumen verbergen. Eine Mischung aus Realität und Fantasie könnte durch weiches Licht und Nebel erzeugt werden.
Inhaltsnachweise Mit KI erstellt ∙ 15. Januar 2024 um 8:27 AM
Ein Blick auf die Welt der Naturgeister und ihre kulturellen Wurzeln

Mit unglaublicher Brutalität hatte die mächtige Kirche über ein Jahrtausend den alten Götter glauben in ihren Herrschaftsbereich als ihre größte Glaubens-Konkurrenz ausgerottet. 

Wie im Islam der Glaube an untergeordnete Geistwesen (Dschinn) erhalten blieb, so in Island der Glaube an Elfen, Trolle und Feen bis in unsere Tage. Die Hälfte der modernen Isländer ist von ihrer Existenz überzeugt und dortige Behörden folgen Hellsichtige mit Umgehung von Elfensiedlungen beim Straßenbau. Das erfolgte aufgrund von häufigen Unfällen und Maschinenpannen bei Nichtbeachtung dieser Tabu-Zonen. Tabu-Missachtung ließen Baukosten spürbar   um ein Dreifaches ansteigen. Aber auch in Irland, Britannien und Skandinavien glauben noch heute viele Menschen an die Existenz dieser Naturwesen, die in deutschen Märchen so hartnäckig im Gedächtnis erhalten blieben. Mit dem modernen Kult der „weißen Hexen“ kam der Glaube an die Naturgeister in den evangelischen Ländern zu einer neuen Blüte. 

Die Skandinavier lehrten ihren Kindern schon immer, nicht in die verborgenen Felsspalten zu greifen, weil darin das verborgene Volk lebt. Hintergrund war häufig die Angst vor Schlangen, die sich darin verbergen können. 

In der alten isländischen Wikingerbibel EDDA (1200 n. Chr. aufs Pergament gebracht), wird die erste Frau „Embla“ (Ulme) genannt, wie in der Bibel „Eva“ (Viva=Leben). Laut isländische legende war sie Mutter mehrerer Kinder. Als der Weltschöpfer sie einmal besuchen kam, versteckte sie einige Kinder, die sich beim Spielen schmutzig gemacht hatten. Der Schöpfer erblickte sie in ihrem Versteck dennoch und machte es zu ihrer Bestimmung, dass sie weder größer wurden noch den Menschen weiterhin sichtbar. 

Die Edda nennt die erste Frau in der nachfolgenden Welt „Lifthrasir“ (Leben-Träger) und unterscheidet zwischen Licht-Elfen und Schwarz-Elfen (Elfen=Alben), Schwarzelfen gehören dem Element ERDE an, worin sie sich gerne verbergen. Lichtelfen hingegen gehören dem Element Luft an (Feen) und haben laut Edda ein Schloss aus Edelstein (Gimmle=Gemme) im Himmel „ Vidblar“ (Weitblau) über den Himmel „Andlang“ (Seelenlänge), Planeten südlich der Erde.

Laut jüngerer Edda von Snorri Sturluson, kommen die Lichtelfen vor dem Weltende mit ihrem Luftschiff Skidblatnir zur Erde, um die Godmaluger (Mythengläubige) in ihre Welt zu retten. Die Elfen werden weltweit als sehr konservativ beschrieben mit natürlichem Lebenweise, alte Werkzeuge, Sprachweisen und Trachten. Um sie mit ihren traditionellen Namen herbeirufen zu können, nennt die Lieder- EDDA im Dvergamal  (Zwergenspruch)  Verse:9 – 16 uns diese in Altnordisch: 

  • Tha  gengo regin oll a roc-stola     
  • Ginnheilog god, oc um that gaettuz,       
  • Hver scyldi dverga drottin scepia,          
  • Or Brimis blodi oc blains leggiom.      
  •  
  • Thar var Motsognur  maeztr um ordinn      
  • Dverga allra, enn Durinn annar;             
  • Their manlicon morg um gordo,           
  • Dvergar, or iordo, sem Durrinn sagdi.     
  •  
  • Nyi oc Nidi, Nordri oc Sudri,                          
  • Austri oc Vestri, Althiofir, Dvalinn,              
  • Bivorr, Bavorr, Bomburr, Nori,                    
  • An oc Annar, Ai, Miodvitnir.                           
  •   
  • Veigr, oc Gandalf, Vindalf, Thrain 
  • Theccr oc Thorinn, Thror, Vitir oc  litir, 
  • Nar oc Nyrada – nu er hefi ec dvarga                        
  • Reginn oc Radvidir-  rett um talda.                          
  •  
  • Fili , Kili, Fundinn, Nali, 
  • Hopti, Vili, Hanarr, Svidurr, 
  • Frar, Hornbori, Fraegir oc Loni, 
  • Aurvangar, lori, Eikinscialdi. 
  •  
  • Mal er,  Dverga i Dvalins lidi                         
  • Liona kindom til Lofars telia,                     
  • Their er scotto fra salar steini                        
  • Aurvanga siot til Ioronvalla.                               
  • Thar var  Draupnir oc Dolg-thaesir,                  
  • Har, Haugspori, Hlevangur, Gloi, 
  • Sveigir, Virvir, Sciafidir, Ai, 
  •  
  • Alfir oc Yngvi, Eikinsculdi, 
  • Fiallar oc Frosti, Finnir oc Ginnar, 
  • that mun uppi, medan old lifir,                         
  • langnidia tal lofars hafat.                                   
  • Da gingen Götter alle zu Hochstühle
  • ganzheilige Götter, und um das beratschlagen,
  • wer sollte Zwerge Schar erschaffen
  • aus Brimis Blut und bleichen Gliedern
  •  
  • Da war Erdsauger Meister geworden
  •  Zwerge aller, und die Dürre zweiter;
  •  Sie menschliche aus Mark verfertigten
  • Zwerge, aus Erde, so Durrin sagte
  •  
  • Neumond und Halbmond, Nord und Süd,
  • Ost und West, Mitternacht, Zwielicht,
  • Bieber, Babbler, Baumbub, Näher
  • Urgroßvater und Gönner, Großvater, Maßweiser
  •   
  • Veigr, oc Gandalf, Vindalf, Thrain 
  • Theccr oc Thorinn, Thror, Vitir oc  litir, 
  •  …. nun habe ich Zwerge
  • —-richtig aufgezählt
  •  
  • Fili , Kili, Fundinn, Nali, 
  • Hopti, Vili, Hanarr, Svidurr, 
  • Frar, Hornbori, Fraegir oc Loni, 
  • Aurvangar, lori, Eikinscialdi. 
  •  
  • Rede ist,Zwerge  von  Dvalins Leute
  • lehren  Nachkommen  bis Lofar aufgezählt
  • die entsprossen von salzigen Gestein 
  • Himmelsfeld Saat zum Erdenwall 
  • da war Träufer und Kampfträger 
  • Har, Haugspori, Hlevangur, Gloi, 
  • Sveigir, Virvir, Sciafidir, Ai, 
  •  
  • Alfir oc Yngvi, Eikinsculdi, 
  • Fiallar oc Frosti, Finnir oc Ginnar, 
  • dessen Gedenken jeden  Alter lebet
  • langreihige  Zahl Lofar habet

Die Edda berichtete, dass die Erde aus einem getöteten, urzeitlichen Eisriesen (Ymi /Brimir) geschaffen wurde. Auch die Inder kennen eine solche Kosmologie. Die Edda berichtet uns, wie sich im Mark des toten Riesen, Maden gebildet haben, die sich zu Zwergen entwickelten. 

Unwiderstehlich denken wir dabei an Mikroorganismen zum Beginn der Evolution. Iduna hieß die erste Fee, die sich mit  dem Zwergen Volk aus dem Erdboden erhob und den Göttern die Äpfel unsterblicher Jugend reichte. Auch hier wieder die Blaupause vom Baum der Erkenntnis (Ygdrasil) und vom Baum des ewigen Lebens  (Evas Apfel) als globaler Mythus, den die Bibelschreiber in ihrem nationalen Sammelwerk übernahmen. 

Vom Jenseitswissen erfahren wir aus der Bibel und deren Abkömmlinge (Christen und Moslems) kaum etwas. Die Bibelgläubigen glauben nur an einen einzigen Gott aus dem auch das Übel der Welt seinen Ursprung hat. Sie glauben nur an ein einziges kurzbefristetes Leben auf Erden und liegen dann als Tote mit vollständigen Leichnahm im Grabe, bis sie zum „jüngsten Gericht“ vor ihrem Gott erweckt und für ihr Erdenleben Rechenschaft ablegen. 

Nur diejenigen Menschen, die ihres Gottes Gebote eingehalten haben, kämen in den Himmel für alle Ewigkeit zur Lobpreisung ihres Schöpfers. Laut Bibel finden alle Nicht-Mosaisten kein Zutritt zur Gottesgemeinschaft. Das schließt schon einmal 6  Milliarden Menschen von gegenwärtigen 9 Milliarden Menschen aus. Nichtchristen, die zum Christentum übergetreten sind, werden erst nach der 9. Generation in Gottesgemeinschaft aufgenommen. (Die wissen anscheinend noch zuviel vom alten Glauben?). 

Die fleischliche Auferstehung treibt seltsame Blüten, wie das sorgfältige Einsammeln auch der kleinsten Mengen Weichteile einer verunglückten Leiche. 

Die Juden lesen im Talmud, dass nur sie als ihres Gottes Auserwählte zum „jüngsten Gericht“ Aus ihren Gräbern auferstehen. Dabei ist der Boden der Goyim (Nichtjuden) unberührbar. Laut Talmud müssen sich die Auserwählten Gottes unterirdisch bis ins „heilige Land“ durchwälzen. Im Koran lesen wir, dass ihr Gott den Gläubigen untersagt, mit Ungläubigen Freundschaft zu schließen (Sure: 4,144  ) .  Diese monotheistischen Religionen haben jedoch eine gewisse Vorstellung der Hölle als Folterorte ewig verdammter Sünder. Bei den Monotheisten  Geistesführern gibt es eine sehr ausgeprägte Jenseitsvorstellung. 

Wir denken an Platos Ideenwelt, wo der Schöpfungsplan ohne die vielen Mängel der aktuellen Welt existiert. Bei dem australischen Ureinwohner hingegen existieren Wesen in der Traumwelt, die vom Schöpfer noch nicht vollständig erschaffen wurden. 

Man könnte dieses mit der Welt der Quantenphysik vergleichen, wo es ja auch andere physikalische Gesetze herrschen. Orpheus kannte eine jenseitige Schattenwelt und andere esoterische Schulen lehren das jenseits der Verstorbenen als „Fegefeuer“  zur Abtragung  begangener Sünden. Dieses entspräche der Höllenvorstellung des griech. Hades und der germanischen Hela ( Höhle, Verhehlung.) 

Biblisch jedenfalls wird dieser Ort als „Sheol„ bezeichnet, eine Müllkippe vor Jerusalem, wo die Leichen von Mörder verbrannt wurden. Der heidnische Höllenbegriff konnte sich bei den Christen jedenfalls durchsetzen. Das allgemeine Jenseits bei den polytheistischen Völkern hingegen wurde wie ein Paradis ausgemalt, ein persisches Wort, welches das Bild einer jenseitigen  Oase (O-Ase) entspricht. Dort findet man den Jungbrunnen und den fruchtbaren Palmbaum, wo sich die Verstorbenen vom Erdenleiden erquicken.  

Bei den Wikingern  war das ein in den Himmel projeziertes germanisches Runddorf mit Dorfbrunnen und Dorflinde (Urdaborn und Weltbaum) inmitten stattlicher Hallen, wo Walküren (Götterboten)  den geliebten und gesunden Met (Honigwein) ausschenken. 

Dazu lieferte ein Zauber- Eber, der täglich wieder neu aufersteht , seinen kräftigen Schinken. Zum Zeitvertreib fügen sich die dort, aufgenommenen Helden auf dem irdischen Feld tödliche  Kampf- Wunden zu, und sitzen dann Abends wieder versöhnt im Kriegerhimmel friedlich beisammen. Ein Bild der Wiedergeburt also, denn die alten Heiden dachten sich (wie die Buddhisten) das Jenseits als Drehscheibe aus welcher die Verstorbenen  aus denen Ihnen zugefallenen Orten wieder ins Diesseits zurück kehren. Auffallend dürfte sein, dass es sowohl im Makrokosmos, als auch im Mikrokosmos unter den Atomen, Moleküle und Elementen eine geordnete Artengemeinschaft gibt, einschließlich Erinnerungsvermögen an ursprüngliche Gruppen und  Formen, die sie oft  wieder einnehmen möchten. 

Fazit:

In einem Zeitalter, das von wissenschaftlichem Fortschritt und Rationalität geprägt ist, bleibt der Glaube an Elfen, Trolle und Feen in manchen Kulturen erstaunlich lebendig. Insbesondere in Island und Skandinavien wird dieser Glaube nicht nur bewahrt, sondern auch in praktische Entscheidungen des täglichen Lebens integriert, wie beim Straßenbau.

Die Verbindung dieser Naturgeister mit der nordischen Mythologie, wie sie in der Edda beschrieben ist, verleiht diesem Glauben eine tiefgreifende kulturelle Dimension. Die Unterscheidung zwischen Licht- und Schwarzelfen, ihre Elementzugehörigkeiten und ihre konservative Lebensweise bieten einen faszinierenden Einblick in eine Welt, die oft als mythisch betrachtet wird.

Die Edda, als eine der Quellen für diese Überlieferungen, zeigt Parallelen zu anderen religiösen und mythologischen Traditionen auf. Die Erzählungen von Schöpfung, Leben nach dem Tod und dem ewigen Streben nach Unsterblichkeit spiegeln sich in verschiedenen Kulturen wider, wobei jeder Glaube eine einzigartige kulturelle Note trägt.

Es ist faszinierend zu sehen, wie sich der Glaube an Naturgeister und die alten Götter trotz der Dominanz moderner Religionen und Wissenschaft in einigen Gemeinschaften behauptet. Ob als kulturelles Erbe, als spiritueller Trost oder einfach als Ausdruck der menschlichen Vorstellungskraft – der Glaube an Elfen und Feen bleibt eine faszinierende Facette der kulturellen Vielfalt unserer Welt. In einer Zeit, in der die Realität oft in Zahlen und Fakten gemessen wird, erinnert uns der Glaube an diese unsichtbaren Wesen daran, dass es in der Welt noch immer Raum für Magie und Mysterium gibt.

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