Wikinger Eriksons in Amerika

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(Epos in 2o6  Strophen v.Potthapada)

Das Abenteuer beginnt, und die Bühne ist bereit, die Legende von Wikinger Erikson und der Entdeckung von Amerika zu enthüllen. Möge das Ihr Zeuge sein, wie die Schleier der Zeit gelüftet werden und die Vergangenheit lebendig wird. Willkommen zu einer Reise durch die Jahrhunderte – Willkommen zu „Erikson’s Odyssee“.

  1. Aufzug (in Haithabu )

1.)       Erik:

            Sieh an ! Sieh an !

            Hoch im Norden ein deutscher Mann !

            Setze dich doch zu mir !

            Was trieb dich denn nach hier ?

2.)        Ein Horn voll  Öl möcht ich dir geben,            (Öl=Ael,Alu,Bier)

             erzähl mir doch vom Völkerleben1

             Vom ganzen weiten Erdenrund,

             sind mir des Wingnirs Sagen kund!             (Wingnir=Flügelmann)

3.)         Als Sohn vom Donnergott bekannt,

             heißt man bei Euch ihn nur Wieland!           (nord.:Völand,der Schmied)

             Die Kirchen unsre Sagen hassen,

             so scheinen sie dort zu verblassen!

4.)         Tyrger:

             Als Konrad,König der Franken,

            sterbend dachte abzudanken,

             er Eberhard,den Bruder rief,

             bevor für immer dann einschlief!

5.)        „Höre mein königliches Wort:

             mit dem Reichskleinod reite fort,

             zum starken Herzog der Sachsen,

             damit das deutsche Reich kann wachsen!

6.)         Reiche ihn Reichsapfel und heiligen Speer,

              und rufe ihn nach Fritzlar her!

              Hänge ihm dort  den Königsmantel um,

              als König von „Regnum Teutonicum!“                               (Deutsches Reich)

7.)         Es war 919 im Mai,der 12.Tag,                                           (vor über 1ooo Jahre)

              da traf er  Heinrich auf der Vogeljagd.                               ( Heinrich der Vogler)

             Franken,Sachsen,Thüringer,Bayer und Schwaben,

             auch Lothringer ihn anerkannt haben!

8.)        15 Jahre inzwischen vergingen,

             da konnte er Knuba zum Christentum zwingen,

             den König in Haithabu,hier an der Schlei,                             (Hadeby )   

             und Dänemarks König war auch dabei!

9.)         In den drauffolgenden Jahren,

             mussten es auch die Norweger erfahren!

             Ihr König ließ 5oo  Goden kommen                                       (Goden=Heidenpriester)          

             und hatte diese als Geisel genommen!

1o.)       Er  schloß sie in ihre Tempel ein.

             Sie wollten keine Christen sein!

             Doch der König hatte keine Gnaden gekannt

             und die Gefangenen dort verbrannt!

11.)       Als die Heiden erfuhren diesen Graus,

             wanderte der ganze Adel aus!                                     (Nicht wie USA oder Australien,

             Westwärts ! Westwärts ! Bis nach Island,                   (wohin  man Verbrecher schickte)

             wo man eine freie,neue Heimat fand.

12.)      Weil ihnen ein König ward vergällt,

             entstand dort die erste Republik der Welt!

             Auch mich hier nichts mehr halten,

             denn ich liebe die Religion der Alten!

13.)      Erik:

             Genug habe ich von Dir gehört,

              bin über die Kirche auch empört.

             Ein Langobarde hatte mir erzählt,

             wie der Katholik den Arianer quält:

                                                                                             ( Arius lehrte,daß Jesus nicht Gott,

                                                                                             (sondern nur gottähnlich ist.)

14.)       Zehnmal hundertausend Goten

              zählten in Westrom bals die Toten.

              Von diesem ersten Religions-Kreuzzug,

              hat die Kirche noch nicht genug!            

15.)       Wandalen und Goten rotteten sie aus,

              Jetzt hängt ihr Kreuz schon im Königshaus!

              König Olaf aus dem Norvik,

              bringt selbst in Baldurs Tempel Krieg!

16.)       Ihn,den Mildesten der weiten Welt,

             Olaf in den Rücken fällt.

             Zu Friedenkönig Frodis Tagen,

             hätte man ihn dafür erschlagen!

17.)       Ibrahim:

             Ich bringe Gewürze,Pafüm und Seide,

             hörte klagen  hier euch Beide.

             Ich komme aus dem Orient,

             wo man einen Gott nur kennt.

18.)       Frithjof:

              Hört nicht  auf Ibrahims Geschwätz!

              Ich biete zum Kauf diese Statue jetzt!

              Bereiste die Seidenstraße bis ans End‘,

              wo man diesen höchsten Gott Buddha nennt!

19.)       Dieses ist wahrlich der reinste Mann,

              kein Wort des Buddhas man widerlegen kann!

              In Helgö wird man sich drum raufen,                             (Helgö,Wikingsiedlung)

              werd ihn dann vor Stockholm verkaufen!

20.)       Erik:

              Frithjof,ich sagte es schon sintemal:

              der Himmel ist ein Armensaal,

              wo nur eine einzige Gottheit  schmollt,

              und alle andren Götter grollt!

21.)       Ansger (ein Missionar):

             Der Heide ist mir ein Graul!

             Halte rasch dein Lästermaul!

             Wenn ich‘s bisher noch nicht erwähne:

             bald  verliert du deine Zähne!

22.)      Erik:

              Das schwör ich bei meinem roten Bart:

           dein Schlag ist weich,doch meiner hart!

           Hier hast du den gewünschten Lohn,

           für unserer alten Götter Hohn!

             (Erik sticht Ansger seinen Dolch ins Herz)

23.)     Tyrger:

            Komm,Erik,laßt uns nach Island fliehen,

            um den Hals sie den Strick dir sonst ziehen!

            Auf Island gibt es Land so weit wie der Himmel,

           ganz ohne dieses Glockengebimmel!

  1. Aufzug (Auf Island).

24.)       Erik  (zu Tyrger):

             Im Jahre 86o es war,

            als Svarvars Sohn, der kühne Gardar

             von den Orkneys zurück nach Schweden wollte,

             und der Sturmgott ihn da grollte!

25.)       Westwärts treib sein kleines Schiff

              bis zu einem Felsenriff!

              Dieses Eiland,was er flüchtig kannte,

              er einfach Gardarholm nannte.

26.)       Dorthin verschlug es wenig später,

              Nadodd,der neugierige Landbetreter.

              Er erklomm eines Gipfels Höh‘

              und taufte die Insel „Land im Schnee!“

27.)       Kurz danach folgte ihm schon,

              der Fär-öer,Flake Vilgardsson.

              Von Thorshafen voller Bedacht

               hatte er Leute und Vieh mitgebracht.

28.)        Fisch gabs reichlich,auch Vogel-Ei

              aus Höhlen gegraben vom Tauchpapagei!

              Doch Flakes Vieh mußte im Winter verrecke,

              denn er vergaß,es mit Heu einzudecken!

29.)        Aber Thorolf,sein pfiffiger Knecht,

               sprach von diesem Schneeland nicht so schlecht.

               Die Wiesen seien so fett,sprach der kluge Kopf,

               daß dort Butter von jedem Halme tropf.

3o.)        Immer mehr Norweger folgten bald,

               Thorolf vor des Königs Gewalt!

               Nach Gardaholm,Land mit Schnee und Eis,

               wie die sage es zu berichten weiß!

31.)       Nach dreiwöchiger Fahrt im offenem Boot,

              entkamen sie Königs Haralds Not.

              Fischreiche Flüsse und sattgrüne Matten,

              dien Flüchtlinge dort gefunden hatten.

32.)       Treibholz und Geäst aus Birkenwälder

              für Holzkohle und Eisenerz aus Rasenfelder.

              Auch lieferten Robben und Seehunde,

              Lampenöl,Pelz und Fleisch zur Abendstunde.

33.)       Meerwasser in Kessel zerkocht über Feuer,

             hinterließ Salz zum einpökeln,was so teuer.

             Warm bettete sich dort ein Jeder,

             mit der Eiderente nestpolsternder Feder.

34.)       Vergangen sind nun siebzig Jahr,

              nach der Entdeckung von Gardar.

              Heute können 3o.ooo isländische  Seelen,

              hier ihre eigene Regierung wählen.                                         (etwa 93o n.Ztr.)

35.)       Thirgrid   (eilt hinzu und spricht):

              Höre Erik,es wurde berichtet,

              ein Norwegerschiff wurd an der Küste gesichtet1

              Vielleicht hält‘s schöne Sachen feil ?

               Kaufe davon auch mir ein Teil!

36.)        Erik  (zu Tyrger):

              Komm,werfen wir darauf einen Blick!

              Auf zum Hafen von Reykjavik !                                (Rauchförde)

              Es benötigt schon seine Zeit,

              der Weg vom Dragahof ist schon weit!

37.)       Schlag ich Flintstein mit Eisenklingen,

              werden daraus Funken fürs Feuer springen!

              Soll unser Ofen weiter rauchen,

              könnt neuen Flintstein ich gebrauchen!

38.)        Für  Kerner und Lampen muß ich kaufen ein,        (Kerner=Handmühlen)

              den nötigen,weichen Speckstein.

              Und vor allen Dingen,

              tät neues Saatgut Gewinn einbringen!

             (Im Fjord ruft ein  Norweger laut vom Boot):                             (Fjord=Port/Hafen)

39.)      Haltet fest dort den Verfluchten,

             Priestermörder,den wir suchten!

            Aus Haithabu war Thorwaldsson,

            nach Dragahof uns einst entflohn!

4o.)      Des Totschlags wollt ihr mich anklagen?

           Dann müßt ich mich erst einmal haben!

           Nie könnt es euch gelingen,

           zur Ostfahrt mich zu zwingen!

41.)    Schaut her ! Sie tun mich zwingen,

          gleich Beide umzubringen!

          Zur Rechten wie zur Linken,

          seht ihr sie jetzt sinken!

                        (Die beiden Seeleute stürzen  erschlagen zu Boden)

  1. Aufzug (auf dem Rechts-Thing)

42.)       Thorwald (zu Erik):

              Höre Erik,ich habe vernommen,

              du sollst vor das Allthing kommen!                          (Oberster Rechtshof)

              Auf dem Lavafeld werden die Mannen,

              dich dann aus dem Lande verbannen!

43.)       Da du zum Nordland nicht kannst fahren,

              wegen des Totschlags dort vor Jahren,

              kann ich dir einen Weg nach Westen nennen,

              den nur ganz wenige kennen!

44.)       Von Stavangar nach Island kam ich in 3 Wochen,

              durch Orkney,Shetland,Fär-öer unterbrochen.

              Dort berichteten sie,daß vor 3o Jahren

              Gumbjörn war noch weiter nach Westen gefahren!

45.)        Westlich trieb ihm auf dem Meere,

               ein Sturm zu eines Gletschers Schäre!                            (Schären=Felseninsel)

               Im Treibeis blieb sein Nachen stehen,

               schneebedeckte Gipfel konnte er sehen!

46.)        Nebel hatten ihn weitere Sicht genommen,

               dann war dem Unglück doch entkommen.

               Westwärts segeln heißt das Zauberwort,-

               dort findest du einen sicheren Ort!

47.)        Erik   (zu Tyrger):

              Komm mit mir,guter Freund,

              laßt sehen wie‘ die Norne mit mir meint.                 (Norne=Schicksalsgöttin)

              Auf den Thingveldir

              verkündet man‘s mir!

48.)        Gode    (auf der Thingstätte):

              Mit diesem heiligen Hammerschlag,

              eröffne ich  den Sitzungstag!

              Stehen soll,wer angeklagt,

              sitzen darf,wer‘ s Urteil sagt!

49.)       Eidam (Verteidiger)

              Gegen Erik Thorwaldsson,

              erhebt sich die Anklage schon.

              Zwei Händler hat er totgeschlagen,

              deren Schiffe hier vor Anker lagen.

5o.)        Angeklagter,hierzu sprich:

              bekennst du dazu schuldig dich?

              Hast du hinsichtlich der Klagen,

              zur Entlastung was zu sagen ?

51.)        Erik:

              Warum sollte ich das denn bestreiten?

               Alles sind ja Wahrheiten!

              Doch für mich ging‘s um die Ehre,

              daß ich mich gegen Tempelschänder wehre!

52.)       Da ich ihn in der Fremde hab erschlagen,

              kann kein Schuldheiß hier mehr klagen.

              Auch diese beiden Königsknechte,

              haben in Island keine Rechte!

             (Die Thinggrafen beraten sich und verkünden das Urteil):

53.)       Das Allt-Thing kam zum Beschluß

             das der Beklagte in Verbannung muß.

             Wo er auch immer auch immer sei:

             gilt er der Jahre vogelfrei.                                    (Jeder kann ihn in dieser Zeit töten)

54.)       Tyrger    (begleitet Erik zum Schiff):

             Farwell ! Farwell ! Hab Wohlergehen !                     ( Gute Fahrt)

             In drei Jahren werden wir uns wiedersehen!

             Moos und Torf darfst du nicht vergessen,

             damit das Feuer brennt,für dein Essen!

55.)      Erik:

             Horüdho ! Mein Waffenbruder !                              (Viel Ruhm)

             Noch heute leg ich mich ins Ruder

             und setz das Segel in den Wind,

             daß ich Gumbjörns Schäre find!

  1. Aufzug (Die Rückkehr)

56.)       Tyrger   (zu Thorgrid):

             Höre Thorgrid,Thorwalds Maid,

             für deines Bruders Rückkehr ist es Zeit!

             Ich will jetzt zum Rauchwik reiten,

             kannst mich zu Eriks Empfang begleiten!

57.)      Thorgrid:

             Drei Jahre sind recht schnell vergangen,

             alle,die hier in dem Wirtshaus hangen!

             Doch Tage wie Jahre hat empfunden,

             Wer in Verbannung war gebunden.

58.)       Tyrger:

             An der Kimmung sich ein Segel bläht,                  (Kimmung=Horizont)

             der Wind es jetzt landeinwärts weht!

             Wenn mich nicht täuscht das Auge mein:

             dann könnte es der Erik sein!

59.)       Thorgrid:

              Er ist es wirklich ! Du hast recht !

              Scheinbar ging es ihm nicht schlecht.

              Seht,wie vor drei Jahren,

              stehn die Leute hier in Scharen!

6o.)       Tyrger:

              Doch ein Unterschied der blieb:

              jetzo haben sie ihn lieb!

              Selbst die ihn damals töten wollten,

              hier ihm die Begrüßung zollten!

61.)        Erik:

              Seit gegrüßt ihr lieben Brüder,

              ich komme als Entdecker wieder!

              „Grünland“ heißt das unbewohnte Land,                          (Grönland)

               das ich im fernen Westen fand!

62.)        3ooo Meilen fern von hier,

               Bucht an Bucht gehört nun mir!

               Hohe Berge mit Wasserfall

               schützen dort manch grünes Tal.

63.)         Vor eine kalte Gletscherwelt

               manch Berg  den argen Frost abhält.

           Nach Grünland reise ich zurück,

           wer mitkommt erhält ein Landesstück!

64.)     Tyrger und Thorgrid:

           Erik,Freund,wir kommen mit !

           Vor uns liegt ein weiter Ritt!

           Sicher willst du gesehen haben,

           wo dein Vater wir begraben!

65.)     Erik:

            Schade,daß er‘s nicht mehr konnt‘ erfahren,

            was ich entdeckte in drei Jahren!

            Dennoch müssen wir uns plagen,

            manch Vorrat noch an Bord zu tragen!

66.)     Pferde,Werkzeug,Holz und Rinder,

            Netze,Speisen,Frauen,Kinder,

            Hausrat,Honig,Eisen,Korn,

            dieses ging mir dort verlor‘n!

67.)      Thorgrid:

             25 Schiffe und 7oo Leute

             haben sich gesammelt heute,

             um zu deinem wunderbaren

             grünen Eiland hin zu fahren!

68.)       Erik:

             Wohlan,ich halte mein versprechen,

             laßt uns in die See jetzt stechen!

             Am Ziel sind wir in 7 Tagen,

             will das Meer uns günstig tragen.

69.)       Tyrger:   (im Drachenboot)

              Endlich ! Dort ist Land in Sicht !

              Doch eine Landung glückt hier nicht!

              Es peitscht zu stark der Wellengang,

              die Felsen sind zu steil und lang!

7o.)       Erik:

              Mit dem Treibeis laßt uns driften,

              bis wir das Südkapp ganz umschifften.

              Dann steuert  straks nach Norden,

              bis die Südwestflanke sichtbar geworden!

71.)       Wirtlichere Gefilde,

            sind dort,versteckt und milde.

            Seht ein warmer Wasserstrom

            sorgt für eine zarte Vegetation!                                (Wärmeperioden gab es Jederzeit)

72.)      In der siebenten Bucht,

             nach Brattahlid alle Leute sucht!

             Denn hier im Erikfjord

             ist unser neuer Siedlungsort!

  1. Aufzug (in Grönland).

73.)       Thorgrid (zu Erik):

              3ooo Häupter zählt nun Grünland,

              auch niedrige Birkenbäumchen ich fand.

              Im besonders sonnigem Jahr,

              reifen einige Äpfel sogar.

74.)        Erik:

               Schon wahr! Aber in anderen Dingen,

               will uns keine Ernte gelingen.

               Besonders erregt mein Zorn,

               keine Früchte und kein Korn!

75.)         Ständig müssen wir nach Island reisen,

                Felle tauschen gegen Honig und Eisen.

                Klippfisch gegen Obst und Brot,

                daran leiden wir Grönländer Not.

76.)          Thorgrid:

                Björn war von Norwegen mit 2o Jahren,

                nach Island zu seinem Vater gefahren.

                Doch Vater Herjolf ,Mutter Thorgard,

                unternahmen mit uns die Grönlandfahrt.

77.)         Auf Island hatte man ihnen gesagt,

               sie hätten die Fahrt nach Grünland gewagt.

               Björns Mannschaft erklärte sich jäh,

               mit zu segeln in die grönländische See.

78.)         Westwärts segelten sie drei Tag,

                Island im Osten weit hinten lag!

                Doch nirgends konnten sie entdecken,

                Gletscher sich aus dem Meere recken.

79.)         Doch dann änderte sich der Wetterlauf:

                Nebel und Stürme kamen auf.

                Nach einigen Tagen wurd‘s wieder klar,

            und Björn errechnete,wo er war.

8o.)      Er segelte noch einen Tag weiter

             und entdeckte dort Land ganz heiter.

             Statt Gletscher wie auf Grönland.

             Er dort sanfte Hügel und Wald fand.

81.)       Dies Eiland ließen sie backbord

             und segelten zwei Tage strakt fort.

             Schon bald auf erneutes Land sie stießen,

             das sie flach und waldreich hinter sich ließen.

82.)       Drei weitere Tage von diesem Ort

             segelte Björn mit seinen Leuten fort.

             Bis ein Gletscher reiches Land lag vor Allen,

             Björn ließ auch hier das Segel nicht fallen.

83.)      Die kleine Insel war rasch versunken,

            da sah‘n sie am 4.Tag im Sonnenlicht funkeln.

            Ein 4.Eiland im weißen Schnee,

            Boote lagen am Strand an der See.

84.)      So war Björn nach  Grönland gekommen

            und hatte seine Eltern im Arm genommen.

            Als diese aber verstorben waren,

            ist Björn östwärts wieder heimgefahren.

85.)     Erik:

            Höre Leif,als mein ältester Sohn,

            du könntest gewinnen viel Ruhm,viel Lohn,

            prüfe Björns Reisebericht,

            ob er wahr ist,oder nicht!

86.)     Leif:

            Mit fünfunddreißig Leute,

            stech ich in See noch heute,

            mit Kurs Südwesten,

            erreich ich das Ziel am besten!

  1. Aufzug (Die Entdeckungsreise).

87.)       Leif (zu seinen Bootsleuten):

             Dort liegt Björns letztgesichtetes Land,

             wassert ein Boot,wir rudern zum Strand!

             Graslos ist es steinig und leer,

             außer Gletscher gibst hier nichts mehr.

88.)        Tyrger:

               Wie wird diese Insel genannt,

                die Björn zuletzt fand?

                Du hast darauf deinen Fuß gesetzt,

                so gib ihr einen Namen jetzt!

89.)         Leif:

               Helluland soll ihr Name sein,                          (Flachstein-Land)

               Insel voller Flachgestein.

               Kommt verlasset diesen Ort

               und segelt schnell weiter fort.

      (Leif ruft nach einiger Zeit im Schiff):

9o.)       Land in Sicht ! Land in Sicht !

              Einen Namen hat‘s auch noch nicht!

              Feinkörnig ist sein Sand,

              nach dem Gehölz,nenn ich‘s Markland.                  (Buschland)

91.)       Feuerholz liefert es genug,

              zum Erhitzen unser Speisetrog.

             Nach dieser kleinen Ruh‘,

             segelt fort! Immer zu !

92.)       Leif (auf dem Schiff):

              Zwei tage wir schon die  See durchpflügen,

              ein Inselchen seh ich vor uns liegen.

              Haltet auf den vorgelagerten Strand,

              dort untersuchen wir das Land.

93.)        Tyrger:

               Seht nur,- was ist das ?

               Überall glänzt saftiges Gras!

               Den Tau von den Halmen können wir lecken,

               süß wie Honig tut er uns schmecken!

94.)         Leif:

               Durchsegelt die Enge vom Meer,

               die zwischen Insel und Nordkapp schlängelt einher!

               Laßt uns dort an Land gehen,

               um den Fluß zu besehen!

95.)         (Leif landet abermals uns spricht):

                In den See da fließt ein Fluß:

                Fisch gefüllt zum Überdruß!

                Bringt das ganze Gepäck nach hier,

           für unser neues Nacht-Quartier.

96.)     In zwei Gruppen wollen wir uns teilen,

            Eine soll sich zum Häuserbau beeilen.

            Die andere Gruppe  indessen,

            sollte das Land vermessen.

97.)       Tyrger:

             Gut ich werde mit der Gruppe gehen,

             und  mich im Lande gut umsehen.

             Gegen Abend treffen wir

             uns am Lagerfeuer hier!

(Am nächsten Morgen)

98.)         Leif:

               Jetzt mache ich mir Sorgen,

               die Nacht verging,es wird schon Morgen!

               Alle sind zeitig zurückgekommen,

               nur Tyrger bleibt davon ausgenommen!

99.)        Tyrger (erscheint im Lager):

              Leif,mein lieber Pflegesohn,

              gelaufen bin ich nicht davon!

              Seht nur,was ich gefunden habe:

              Beeren von der süßen Garbe!

1oo.)      Diese,guten,reifen Beeren

               können wir zu Wein vergären!

               Das die dunkle Winterzeit

               ist erfüllt mit Heiterkeit.

1o1.)      Leif:

              Hier,wo Tyrger Beeren fand,

              soll‘s fortan heißen gutes „Weinland“                (Neufundland,5oo Jahre vor Kolumbus)

              Nordwind trieb uns bis hierher,

              laß die Schiffe beladen schwer!

1o2.)      Hierher gekommen waren wir gut.

               Zur Heimfahrt zeiget gleichen Mut!

              So eine  zehntägige Reise

              ist nützlich in jederweise.

1o3.)      In Island sind die Bäume karg,

              für  Haus- und Bootsbau oder Sarg.

              Auf Grönland gabs nur Treibholz,

              drum seid auf diese Entdeckung stolz!

1o4.)       Ohne Bitten,Kosten,Fragen,

                können wir hier Bäume schlagen!

                Auch Obst uns Weizen heimwärts bringen,

                unsere Taten werden Dichter noch besingen!

  1. Aufzug (Die Besiedler Amerikas)

      (Zurück in Grönland)

                Thorfinn (zu Erik):

1o5.)        Höre Erik,Landesherr !

                Kalt ist dein Land,vereist das Meer!

                Zu lange währt die Winternacht,

                gern hätt ich mich nach  Weinland aufgemacht.                 (Weinland=Vinland)

1o6.)        Erik:

                Mein Sohn Leif hatte sehr viel Glück,

                sein Bruder Thorwald kam nicht zurück.

                Er traf auf einen Eingebor‘n

                und hat durch den sein Leben verlor‘n!

1o7.)        Thorfinn:

                 Die Fremden,die wir Skrälinger nennen,                           (Indianer)

                 sollten wir schon besser kennen.

                 Eine Siedlung mit Palisadenzaun,

                 müßte man dort drüben bau‘n !

1o8.)        So wie ich das Brettspiel hier gewann,

                 pack ich auch das Rüstwerk an:

                 drei Drachenschiffe,1oo Fuß lang,2o Fuß breit,              (1 Fuß=3o cm)

                 liegen für die Überfahrt schon bereit.

1o9.)       Mit Zelten,Waffen,Waren,

               wollen wir hinüberfahren.

               Auch Haustiere sind zugegen,

               spende uns jetzt deinen Segen!

11o.)       Erik:

                Mit Thors heiliges Hammerzeichen,

                soll aller Unbill von euch weichen!                 ( T=Thorhammer)

                Auch Njörd möge euch gnädig sein,

                und eure Arbeit wohlgedeih‘n!

111.)        Odin,Thor und Frey !

                Ich rufe Euch herbei !

                Allen,die Euch Opfer bringen,

                möge jede Tat gelingen!

  1. Aufzug (Die Besiedelung)

                         (Die Schiffe geraten in Nebel)

112.)       Gudrid   (zu Thorfinn):

               Höre geliebter Gatte mein,

               Vater Erik wird sich freu‘n,

                Das Thorhall unsere Gruppe führt,

                der als Waidmann manch Wild aufspürt.         (Waidmann=Jäger)

113.)       Thorfinn:

                Warum er Thorwald mitfahren ließ

                und seine Tochter ,die Freydis ?                       (Disen=Schutzengel)

                Nur weil Frau und Mann,die Beiden,

                könnten ja wir darunter leiden!

114.)        Gudrid:

                Bei 14o Männer und 7o Frauen,

                müssen wir auf unser Glück vertrauen,

                denn die letzte Zuflucht,

                lag hinter uns als Westerbucht.

115.)        Südwärts trägt uns der Nordwind,

                bis wir am Ziele sind.

                Von der Strömung driften wir im Meer,                 (driften=treiben)

                 im dichten Nebel,naß und schwer!

116.)       Da fällt mir eine Sage ein,

               die oft erzählt die Mutter mein:

               Urzeit ohne Pflanzen war‘s,

               als schlafend in einem Nachen saß:

117.)      Bragi,Odins Dichtersohn,                                         (entspr.:ind.:Brahma)

              da trieb die Strömung ihn davon.

              Zwischen eisige Gletscher der Nachen fuhr,

              und mit ihm schlief auch die Natur.

118.)      Der Gjöllstrom,dieser Todesfluß,                              (Golf)

              zum finsteren  Nebelheim fließen muß!                    (Nebelwelt=Totenwelt)

              Schon saß Naim auf einer Klippe,

              der Todes-Alb,halb als Gerippe.                                (Albtraum)

119.)     Da erwachte Bragi in seinem Boot,

             schlug seine Harfe kurz vor‘m Tod,

             und als er sang,das Lied  vom Leben,

             fing der Boden an zu beben.

12o.)       Aus ihrer Erstarrung erwachte die Erde,            

               und mit ihr Iwaldi,König der Zwerge.

               Gras und Blumen standen in Blüte,

               Daraus erhob Iduna sich voller Güte.

121.)      Iwaldis Tochter,Hüter der Jugend und Schönheit,

               mit den Goldäpfeln der Unsterblichkeit.

               Sie lauschte verzückt dem göttlichen Sänger,

               und wurde sein Weib ,keine Ehe hält länger!

122.)       Thorfinn:

               Der Nebel wurde vertrieben vom Wind,

               an Markland wir schon vorbeigefahren sind.

               Hinter der Insel,wo die Bucht führt ein,

               dort mag der Stromfjord wohl sein.

123.)       Weiter südwärts,wo ein Fluß wird münden,

                werden wir die neue Heimat  finden.

                Seht die Wälder dort auf den Höhen,

                selbstgesäte Weizenfelder am Rande hier stehen,

124.)       Barni ! Zieh dein Boot an Land!

               Wo die Flut endet,grabt im Sand!

                Wenn die Ebbe kommt,werdet ihr sehen:

                und bis zum Knie im Heilbutt stehen!

                (ein neuer Tag!)

125.)       Barni  (zu Thorfinn):

                Den See segeln neun Fellboote entlang,

                genau an unserer Siedlung Hang!

                Dort rudert ein schwarzhaariges Gelichter,

                kleinwüchsig mit breite Gesichter!                                              (Indianer)

126.)       Thorward:

               Kaum ruderten sie wieder fort,

               schon wimmelt es vor Rothäuten dort!

               Wir stehen hier Rücken an Rücken!

               Von ihnen füllt sich der See,wie von Kohlenstücken!

127.)      Thorfinn:

              Seht,dort kommt eine Deligation

              und bietet uns zur Verhandlung schon.

              Legt  Ohst und Sahne für sie bereit,                              (Ohst=Käse)

              daß sie erkennen:wir wollen kein Streit!

128.)      Freydis:

           Seht,sie kennen nicht unser Essen,

           und verschlingen es,wie besessen!

           Dafür lassen sie rote Tücher zurück

           und kostbare Felle manch Stück!

129.)   Thorwald:

            Gute Geschäfte nennt man dies auch,

            sie tragen ihre Güter heim im Bauch!

            Und verlassen dann,würde ich sagen,

            in kürzester Zeit wieder ihren Magen.

13o)     Ihre Felle hingegen,für uns zum Lohn,

            halten gewisslich,viel länger schon.

             Ich mag diesen Handel nicht lange vertrauen,

             laßt unser Lager zur festung umbauen!

             ( ein Jahr später )

131.)     Thorfinn:

              Die Winter sind auf Winland mild,                       (Weinland=Amerika)

              unsere Herden weiden draußen  wild.

              Wilder Weizen  wächst im Überfluß,

              und Beeren genug zum Rauschgenuß!                                                                      

132.)     Seht ! Da kommen die Skrälinge wieder,                (Skräling=Schwächling,Indianer)

             legen ihre Pelze vor die Palisaden nieder.

             Geht hinaus und werft  sie herüber.

             Laßt aber die Fremden,draußen lieber.

133.)     Oswin  (vor der Festung draußen):

              Fangt die Felle alle ein,

              ich werf sie in die Burg hinein!

              Heh ! Die wollen jetzt mein Schwert!

              Halt ! Der Handel läuft verkehrt!

134.)    Oswin  (zu den Skrälingern):

             Haltet ein,ihr roten Häute !

             Eure Felle sind keine Diebesbeute!

             Habt ihr‘s letztemal vergesseen ?

             Rahm und Ohst sollt ihr essen!

                      (wird von einem Pfeil getroffen)

135.)     Thorfinn:

              Auf Frieden braucht ihr nicht zu hoffen!

              Oswin wurd‘ von einem Pfeil getroffen!

              Jetzt sind wir in vollen Nöten!

             Helft ihr Frauen,mit zu töten!

136.)     Gudrid:

              Schrecklich ihre Schleudern heulen,

              schlagen ein wie Riesenkeulen!

              Weil sie unsre Schwerter scheuten,

              halten sie Abstand von unsren Leuten!

137.)      Freydis:

               Einen konnt mein Beil erreichen,

               jetzt liegt er zwischen zwei Leichen,

               die von meinem Ger durchbohrt,                        („Ger“=Speer,Germanen=Speermänner)

               liegen auf der Erde dort!

138.)       Thorgrim,was machst du für Zicken?

                Läßt dich den Helm mit Pfeilen spicken,

                Dein Schild sieht wie ein Igel aus,

                ach ich lieb das  Kampfgebraus!

139.)       Gudrid  (zu Thorfinn):

               Ach ! Mich überfällt ein kalter Graus,

               ganz wie ihr Vater bei uns zu Haus,

               ist mein wildes Schwesterlein,

               sie könnt‘ eine Walküre sein !                           (Schlachtenengel)

14o.)       Thorward:

               Horcht,es brüllt so laut da vorn,

               unser Bulle mit gesenktem Horn!

               Er rennt sonder jede  Gegenwehr

               in die erschrockenen Skrälinger!

141.)        Sehr,wie schnell sie laufen können,

                und zu ihre Boote rennen!

                Ich glaub in ihren ganzen Leben,

                hat‘s noch nie solch Schreck gegeben!

142.)       Wie sie paddeln,ängstlich wild,

               als der Bulle nochmals brüllt!

               Rudern fort,ganz wie benommen,

               werden wohl nie wiederkommen!

143.)       Freydis:

                Ich glaube diesen Kampf gewannen,

                recht erfolgreich wir Normannen!

                Jetzt,wo ich habe Blut gerochen,

                sind sie feige fort gekrochen!

  1. Aufzug (Auf der Jagd).

144.)       Thorfinn (zu Barni):

               Ich gehe jetzt auf die Pirsch,

               erleg vielleicht sogar ein Hirsch.

               Solang ich Draußen bleib,

               achte bitte auf mein Weib!

145.)       Barni:

                Gehe beruhigt jagen,

                ich werd es Gudrid sagen,

                das du mit Pfeil und Bogen,

                zum Waidwerk bist ausgezogen.

146.)       Thorfinn    (im Wald,zu seinem Hund):

               Komm,Freki,treuer Hund !

               Wir durchforschen den Waldesgrund.

                Was mag das für ein Vogel sein,

                mit diesem lauten Gurgelschrei‘n ?

147.)       Hei ! Mein Schuß der hat gesessen !

                Jetzt gibts statt Fische,Gänseessen.

                Dieses häßliche Federvieh

                gibt uns Fleisch,wie noch nie!

148.)

                Halt ein Freki! Bleibe steh‘N !

                Was hast du denn jetzt geseh‘n ?

                 Komm zu mir wieder zurück,-

                 Hör‘ auf mich,du gutes Stück!

149.)        Gudrid:

                 Bogen runter ! Liebster mein !

                 Dies‘ sollte eine Überraschung sein!

                 Jetzt schau dir nur den Vogel an,

                 unten Ente,oben Hahn!

15o.)         Thorfinn:

                  Die Überraschung glückte Dir!

                  O mein Schatz,komm her zu mir!

                  Setz dich zu mir ins Moos,

                  o wie ist dein Bäuchlein groß!

151.)         Gudrid:

            Wie sich die Zeiten doch entfalten,

             jetzt sitzen wir hier Händchen halten,

             unter fremden Sonnenrad,

             wie zwei Kinder in der Tat!

152.)     Thorfinn:

             Es komme,wie es kommen muß,

             hier leben wir im Überfluß!

             Es ist noch garnicht lange her,

             da hungerten wir alle sehr.

153.)     Gudrid:

              Auf dem kargen Heluland,

             trieb ein toter Wal am Strand.

              Was sind wir aufgesprungen,

              und hatten vor Hunger ihn verschlungen.

154.)      Was waren wir in Grönland stolz,

               bauten ein Dach aus Treibholz.

               Gruben es tief in den Boden ein,

               mit Hauswänden ganz aus Stein!

155.)      Thorfinn:

              Zweige,Gras und Moos,

              dienten uns als Schindeln blos.                                  (Schindel=Dachziegel)

              Torfsoden und Rinderdung

               nahmen wir zur Feuerung.

156.)      Aus der  Dachluke zog ab der  Rauch,

              ein Erdstall diente dem Vorrat auch.

              Tierblasen mußten taugen,

               als  Sturm trotzende Windaugen,                             (Fenster)

157.)      Gudrid:

              Vom Herdfeuer die Pottaschen,

              eigneten sich zum Hände waschen.

              Wie der Schinken an der  Decke,

              hingen auch unsre Schlafsäcke.                           

158.)      Ein Boot,kieloben auf den Bock gestellt,

              lange Zeit als Schuppen hält.

              Auch Kämme,gezähnt aus Walfischbein,

              konnten immer nützlich sein.

159.)      Dennoch kann man nicht bestreiten,

            auch das waren mal schöne Zeiten.

            Bis in Erinnerungen wir vergehen,

            will ich mal den Strand anseh‘n.

16o.)    Denn auch Krebse muß es geben,

            die von Muscheln unten leben.

            Mit einer Muschel an der Leine,

            fang ich solcher Krebse eine.

161.)    Will ihn in den Kessel kochen,

             danach sehnt ich mich seit Wochen.

             Warte einen Augenblick,

             gleich komm ich zu dir zurück!

      (Thorfinn betrachtet seinen Vogel und hört  Gudrids Schrei):

162.)     Ein Bär ! Ein Bär !

             Ist hinter mir her !

              Flüchte ganz geschwind,

              bevor wir seine beute sind!

     (Thorfinn streckt den Bären mit einem Axtwurf nieder):

163.)      Den Bären hab ich aufgehalten!

               Konnt mit der Axt seinen Schädel spalten!

               Doppelte Belohnung tat mir winken:

               hab zum Vogel jetzt noch Bärenschinken!

164.)       Den Vogel,den wir bei uns nicht kennen,

                möchte ich gern „Tröthahn“ nennen.

                Doch was ist mit DIR  geschehen,

                ganz blaß bist du jetzt anzusehen!

165.)       Gudrid:

                Ach du kannst es nicht verstehen,

                jetzt bekomm ich meine Wehen!

                Ich bin im Gesicht schon blasser,

                denn ich verlor mein Fruchtwasser!

166.)        Thorfinn:

                Glück und Unglück wechseln ständig,

                tot sind hier Zwei und Drei lebendig!

                Zwischen meines Weibes Beinen,

                seh das  Kindlein ich erscheinen!

167.)       Atme tief,die Götter walten,

               kann das Kind in Händen halten!

               Ach vom ganzen Wikingstamme,

            bin ich die väterlichste Amme!

168.)    Erstgeborene Kind vom Norden,

             wurd auf Winland hier geboren,

             getaucht in Winlands klarer Flut,

             Snorri man ihn rufen tut!

                             ********

            (Einige Jahre später)

169.)     Gudrid      (zu Thorfinn):

             Höre zu,mein Herr  Gemahl,

             die Männer streiten sich im Saal,

             besonders wenn sie Wein getrunken,

             unflätig sie auf den Bänken schunkeln.

17o.)     Prahlend  sie überall bedrängen,

              unsere Weiber auf den Gängen.

             Je dreister sie sich vorwärts wagen,

             müssen die Ehegatten sie zurückschlagen.

171.)     Freydis hat mit ihrem Beil

              auch verbreitet viel Unheil:

              wer ihr in die Quere kam,

              sie sogleich das Leben nahm!

172.)     Ohne mit dem Aug zu zücken,

              schlug sie manches Haupt in Stücken!

              Viele sich vor ihr verstecken,

              die verbreitet Angst und Schrecken.

173.)     Snorri macht schon lange Ohren,

              unser Kind,daß hier geboren.

              Drei Jahre ist er nun schon alt,

              möchte sehn sein Opa bald!

174.)     Thorfinn:

              So laßt uns denn das Schiff beladen

              und abstoßen von den Gestaden.

              Segeln wir nach Brattahlid,

              auf das unser Kind den Opa sieht.

  1. Aufzug (Flüchtlinge,wieder in Grönland) :

175.)     Thorfinn  (zu Erik):

          Wenn man kommt,so ganz von Fern,

           sieht man seine Freunde wieder gern!

          Alles,was vermißt wir hier haben,

          wurde auf unser Schiff geladen!

176.)  Doch Niemand findet wirklich Ruh,

           Unglück folgt dem Glück im Nu.

           Anders kam es als gedacht:

           Freydis hat  viel Streit gebracht.

177.)   Zwei Gefangennahmen sind mir gelungen :

            in Markland diese Skräling-Jungen!

            Woll‘n nichts essen,woll‘, nicht saufen,

            kannst als  Knechte sie verkaufen!

178.)   Und dann geb zum guten Schluß,

            dein Enkelkind hier einen Kuß!

            Snorri  haben wir ihn genannt,

            Erstgeborener von Winland.

(  Erik  küßt Snorris Stirne.Thorfinn schaut sich um und fragt):

179.)     Erik sag‘,was ist geschehen,

              überall viel Menschen stehen!

              Früher waren die Gassen leer,

              wo kommen all die Menschen her?

18o.)     Erik:

              Alle steh‘n  noch unter  Schock,

              von Norwegen im Priesterrock,

              mit gerüsteten Kriegerscharen,

              kam nach Island er gefahren.

181.)      Er drohte bös‘ mit Völkermord,

              würden wir nicht Christen sofort!

              Jeder der am Leben hing,

              stimmte ihm zu auf dem All-Thing.                        (1ooo n.Ztr.)

182.)     Im Freien Christ,im Hause Heiden,

             erlaubten sich die Beiden.

             Doch nur in den vier Wänden,

             darf man Götter Opfer  spenden!

183.)     Viele hatten sich abgewandt,

              und flüchteten zum „Grünen-Land!“

              Doch ich fürchte im nächten Jahr,

              kommt auch nach hier der Missionar!

184.)     Auch hier leben schon Christenleute,

          doch das stört keinen Heiden heute,

          ganz egal,an was der Nachbar glaubt,

          wenn man‘s den Andern auch erlaubt!

185.)  Gudrid:

           Christen bedrohen uns Hüben,

           und Skrälinger Drüben!

           Die Zukunft wird es uns schon zeigen,

           ob wir Flüchtlinge ewig bleiben!

186.)   Erik:

           Tu die ganze Ladung löschen,

           werd erneut in See bald stechen!

           Grönland ist bald aufzugeben,-

           können auf Winland weiterleben !

187.)   Snorri zu Gudrid   (mit Blick auf eine Salzsiederin):

            Sprich Mutter,eine Frage bedrückt mich sehr:

            wie kommt eigendlich das  Salz im Meer?

            Beim Zerkochen seh‘ ich Klumpen abfallen,

            die in Mühlen fein gemahlen.

188.)    Gudrid:

             Als auf Erden noch Riesen sprangen,                  (Bibel,Genesis)

            wurden im Nordland Zwei gefangen.

             Riesenkräfte,Riesenleiber,

             hatten diese Riesenweiber.

189.)     König Frodi kam zu diesen

              und hatte Beiden angewiesen:

              mit den großen Wackersteinen,

              alles Korn zu Mehl zu greinen.

19o.)      Und es mahlten da die Riesenfrauen,

               vom Abendrot bis zum Morgengrauen.

               Frodis Korn im ganzen Reiche,

               legten‘s tags dann auf die Bleiche.

191.)      Des Königs Schatztruhen wurden schwer,

               doch der König wollt noch mehr.                         (Diese Wohlstandszeit  hieß „Frodi-

               Und die Arbeit ging von vorn,                              (Frieden“, Ähnelt Anfang Rom/EU)

               mehr Mehl zu mahlen aus dem Korn!

192.)      Frodi girrte nach fetter Beute,

              und die Weiber greinten noch heute,

              doch für Sich,sie‘s besser fänden,

              die Fronarbeiten zu beenden.

193.)     Nächtens,als die Menschen schliefen,

              die Riesinnen zum Mühlstein liefen,

              sprachen einen Zauberspruch:

              zuviel Arbeit ist genug!

194.)     Die Königsboten tags darauf

             häuften Steinsalzsäcke auf,

             die man konnte zu erfreuen,

             feingemahlen ins Essen streuen.

195.)     Mit Pferden und mit Wagen,

             wurden die Säcke aufs Schiff getragen,

             wo man den ganzen Riesenhaufen

             ins Ausland wollt verkaufen!

196.)     Fenja und Menja,gingen dort,                              

             die beiden Riesinnen an Bord.            

             Das sie mit den Mühlensteinen,

             in andre Länder weiter greinen.

197.)     Kaum war das Segel hochgezogen,

              peitscht ein Sturm masthoch die Wogen.

              Als Schiff und Schiffer untergingen

              hörte man die Weiber singen:

198.)     „Wir mahlten Salz,wir mahlten Korn!

              Jetzt geht Frodis Glück verlor‘n!“

              Und ein großer Wassersog

              durch des Mühlsteins Quirl-Loch zog.

199.)      Seitdem schmeckt das ganze Meer,

               aller ortes salzig sehr.

               Auch der Strudel durchs Mühlsteinloch

               sprudelt unter Wasser noch!

2oo.)       Snorri:

               Der Strom,der warmes Wasser treibt,                              (Golfstrom)

               und an Grönlands Küste reibt,

               sprudelt aus dem Mühlsteinloch,

               lebenswichtig weiter noch.

2o1.)       Gudrid:

               Wenn der wilde Jäger durch die Wolken jagt                   (Wodan/Odin)

                und sein Trinkhorn ins Meer dann ragt,

                er durstig aus dem Horne trinkt,

                bei uns der Meeresspiegel sinkt!

2o2.)        Oft sieht man am Himmel dieses Horn,                            (der Halbmond)

                wenn es kippt ins Meer nach vorn!

                Bei uns ist die ganze Natur beseelt,

                was dem Christentume fehlt!

2o3.)    Snorri:

            Von der Edda hört ich  sagen,                                     (Edda=Urgroßmutter)

             wenn Götterrosse auf ihren Wolkenrossen jagen,

             fällt Roß- Schaum und Schweiß als Reif und  Regen,

             zu uns herab auf unsren Wegen.

2o4.)    In dem Weltbaum,hoch und fest,                                  (Weltbaum=Erdachse)

            hockt ein Adler auf dem Nest.

            Und mit seinem Fluggefieder,

            weht er Winde zu uns nieder!

2o5.)    Wenn Loki seine Ketten hebt,                             (Loki=in der Hölle gefesselter Teufel)

             die ganze Oberwelt erbebt.

             Es dauert dann auch nicht mehr lange,

             dann peitscht  Wogen,die Meeresschlange.

2o6.)     Gudrid:

              Schlauer Snorri,alle diese Sagen,

              wirst du mit nach Winland tragen!

              Dort können wir die Kultur der Alten,

              vor weiterem  Zerfall erhalten!

                             *******

– Ende –

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