Nur wenigen Deutschen ist im Unterricht zu Ohren gekommen, dass unser Abendland schon einmal buddhistisch war und auch beinahe wieder geworden wäre, wenn nicht die christliche Blut- und Schwert-Mission dazwischen gekommen wäre. Vor diesem finsteren Jahrhundert mit seinen Religionskriegen und Hexenverfolgungen brachten die Indogermanen den Glauben an die Wiedergeburt nach Indien und Europa. Sie nannten sich selber Arier (die Edlen), und so nannten sich auch der indische Priesterstand der Brahmanen gerne Ariya. Diesen Völkernamen finden wir heute noch im Namen Iran und Irland.
Nachweisbar wurde der Wiedergeburtsglaube als Grundsäule des Buddhismus in vielen griechischen Schulen seit Buddhas Zeit (600 Jahre vor Christi) im alten Griechenland verbreitet. Pythagoras, Platon, Sokrates u. a. lehrten die Reinkarnation. Dasselbe wissen wir von der keltischen Priesterkaste der Druiden und den germanischen Goden. In der alten Wikingersiedlung auf Helgö wurde eine bronzene Buddha-Figur gefunden, und in der isländischen Wikingerbibel „Edda“ wird der Wiedergeburtsglaube bei den alten Germanen noch „endir-boran“ genannt und bestätigt. Soweit die Schließung einer bewussten Geschichtslücke.
Auch den Karmaglauben, der sich aus dem Reinkarnationswissen als zweite Säule des Buddhismus erschließt, finden wir im eddischen Hohelied:
„Deyr fe, deyia froedr, deyr sialfr it sama; ec veit einn, at aldri deyr: DOMR um daudan hvern!“
(Es stirbt Vieh, sterben Freunde, stirbst selbst wie sie; ich weiß eins: das niemals stirbt: Urteil über Toten Leuten!) – Havamal 77.
Der Buddha lehrte, dass seine Anhänger, die er Ariya gerne nannte, nicht das Himmelreich anstreben sollten, vielmehr das Nirvana (Erlöschen aus den ewigen, leidhaften Wiedergeburts-Kreislauf!). Denn die dort zu Götter erhobenen Menschen fallen auch einmal wieder, nach Ablauf ihrer Zeit, in die Körperschaft der Menschen zurück! Er legte sich dabei nicht genau fest, ob dieses Gebiet ohne erneute Geburt und erneutes Sterben das absolute Nichts ist, vielmehr legte er Wert auf die Tatsache, dass dort unser menschliches Bewusstsein restlos erlöscht. Statt ein ewiges Leben jener Ewigkeitsgläubigen.
Wie stellten sich unsere germanischen Väter das Nirvana vor, das sie Ginnungagap (Gähnungs-Kluft) nannten, ein Weltraum als Null (0) mit der Zahl Null (Nichts), der als Weltbrunnen symbolisiert wurde. Ein runder Kreis, aus welchem die Eli-Wagar (Eli-mente) flossen, um den Dualismus hervorzubringen: Kälte (1. Niflheim) und Hitze (2. Muspelheim). Das Weltall hat eine derzeitige Kältetemperatur von 2,7 Grad über den absoluten Nullpunkt von 270,39 Grad Minus-Celsius (455,81 Grad Minus-Fahrenheit). Eli heißt griech.: „hell“ wie Sonnengott (H)-eli-os“. Die germanischen Himmelsgötter wurden Os oder Asen (Asienleute) genannt (Paradies = O-Ase). Wir kennen den Weltbrunnen auch als Fisch-Blase der Taoisten mit den Gegensätzen Yin und Yang. In Bezug auf Ginnungagap erweitern sich die Elivagar zu Leben-Tod, Licht-Dunkelheit, Plus-Minus, Mann-Frau, Gut-Böse…
Wir erinnern an Platons Ideenwelt als Ort der Potenziale im Gegensatz zur gegenwärtigen Welt der Aktualität. Über Ginnungagap berichtet die Edda wie folgt:
„Ar var alda, thad er ekki var, var ne sandr, ne saer, ne svalar unnir; ioerd fannst eigi ne upphimin, gab var Ginnunga, en gras ekki!“
(Jahr war Alters, dass es nichts war! War nicht Sand, nicht See, noch salzige Wogen, Erde fandest du nicht noch Überhimmel, Kluft war Gähnend, und Gras nirgend!)
Interessanterweise weiß sie noch von drei Planeten über unseren Himmel, wovon die Godmaluger (Göttersagen-Künder) mit einem Luftschiff vor dem Ragnarök (Weltenbrand) gerettet werden:
„Svo er sagd at annar himinn se sudur og upp fra thessum himni og heitir sa andlangur, en hinn thridi himinn se enn upp fra theim og heitir so Vidblain, og a them himni hyggium ver thennan stad vera. En ios-alfar einir hyggium ver nun byggi tha stadi.“
(So man sagt, dass zweiter Himmel sei südlich noch über von diesem Himmel und heißt so Seelen-Längste, und ein dritter Himmel sei noch über von dem und heißt so Weitbläue, und auf diesem Himmel denkt man deren Palast wäre. Und Licht-Elfen, einige denken nun, bewohnen die Stätte.) – Gylfaginning Kap. 17.
Eddaforscher lesen aus der Edda auch ein heidnisches Glaubensbekenntnis:
„Und das ist mein Glaube, dass dieser Odin der größte und mächtigste aller Götter ist, er regelt alle Lose und ob auch andere Götter Macht haben, so dienen sie ihm doch alle wie die Kinder ihrem Vater!“
(Odinn er aestur og elstur asanna, Hann raedur oellum hlutum, og svo sem oennur gudin eru mattug tha thiona honum oell svo sem börn födur.) – Gylfaginning Kap. 29.
Halten wir fest, dass die eddische Kosmologie mit Ginnungagap beginnt, dem Urraum. Jedes Ding benötigt einen Raum, in welchem es existieren kann! In der am Anfang stehenden Singularität herrscht ein Zustand, in dem die Gesetze der Physik zusammenbrechen, wenn ein Punkt unendlich an Dichte und nahezu Null-Volumen erreicht hat. Diesen Punkt kann man bereits als Manifestation des NICHTS betrachten, weil er seiner Struktur und Dimension beraubt ist. Konservativ wird das Vakuum des Raumes als Unberührtes gedacht, ohne jegliche Materie.
Als Hitze und Druck ihren Kippwert erreichten, kam es zum Urknall, und die Singularitätsenergie flog in allen Richtungen vom Zentrum entfernt in den offenen Raum. Erst als sich die Photonen (Atome des Lichts) aus dem Kosmos der Interaktionen lösten, durcheilten sie das Weltall (Rekombination). Die Expansion des Weltalls mit seiner Materie-Verdünnung schaffte irgendwann einen Raum des Nichts. Die Choreografie des dynamischen, nicht statischen Universums und ihrer Ausdehnung. Selbst nach dem Urknall also finden sich inmitten unseres Sternenhimmels Gebiete hypothetischer Leere, einige vermutlich sogar frei von jeglicher Energie?
Nach Einstein sind Raum und Zeit in ein vierdimensionales Gefüge verwoben. Die Gravitationskraft verformt das Gefüge der Raumzeit (Raumkrümmung). Das natürliche Gesetz der Dualität (Plus und Minus im Elektromagnetismus z. B.) gebietet die Existenz des Nichts in Anbetracht des gegenwärtigen Seins. Im Gegensatz zur natürlichen, sichtbaren Materie (SM) bleibt die dunkle Materie (DM) unseren Sinnen verborgen und verrät ihre Präsenz nur durch die Gravitationskräfte, die sie ausübt. So gesehen ist die DM als immaterielle Substanz die ultimative Verkörperung des Nichts.
Innerhalb des Universums bildet die DM riesige Filamente und Halos, die eine Struktur schaffen, dass sich Milchstraßen und Galaxie-Haufen ansammeln. Jedoch das Konzept der Quantenfluktuation beweist, dass selbst in den unberührten Ecken des Raumes, quasi aus dem „Nichts“, Teilchen und Antiteilchen entstehen! Sie lassen sich kurz sehen und lösen sich durch Berührung ebenso schnell wieder auf. Diese kurzlebigen Ereignisse widersprechen unseren diesseitigen Erfahrungen völlig.
Als sich das Licht von seiner Singularität ausdehnte, durchlief es rasend eine Phase der Inflation, in der sich der Raum selbst ausdehnte. Eine Unsumme von Teilchen und Strahlen bildeten die Ursuppe des Seins. Wenn wir mit diesem Grundwissen den Weltraum betrachten, können wir in ihm eine Leere Leerheit erkennen, so wie sie der Buddha in seiner unermesslichen Weisheit zu beschreiben versuchte.
Die Quantenphysik beschreibt den Zustand der Leerheit als eine wabernde Ursuppe (Quantenfluktuation). In diesem subatomaren Raum führen Teilchen und Antiteilchen das kurzlebige Erscheinen einer galaktischen Eintagsfliege. Diese Leerheit ist durchfädelt mit gravitativen und elektromagnetischen Feldern. Eine dynamische Area zwischen Nichts und Etwas, genau wie es der Buddha ausdrückte. Dennoch ist ja das Nichts lebendig von Quantenfluktuationen und atomaren Teilchen.
Wissenschaftler sprechen vom Casimir-Effekt: Wenn zwei parallele leitfähige Platten im Vakuum nahe beieinander platziert werden, dann erfahren sie eine winzige, aber messbare Anziehungskraft. Dieser subtile Effekt demonstriert die greifbaren Konsequenzen des Nichts im Vakuum!
DM weigert sich, mit Licht zu interagieren. Die Gravitationskraft der SM reicht nicht aus, um ihrer Fliehkraft entgegenzuwirken. Hierfür leistet die DM ihre notwendige Hilfe! Die DM ist der Baumeister unserer Welt, von welcher Buddha nach seiner Erleuchtung rief: „Baumeister! Ich habe dich erkannt!“
Ein wichtiger Beweis für die Urknall-Theorie ist die kosmische Hintergrundstrahlung (KHS), die als kosmische Mikrowelle ein Relikt aus den frühesten Momenten des Kosmos ist (Big Bang). Denn sie ist ein Nachglühen des Inflationsbeginns, jener freigesetzten Hitze, die noch heute unser Weltall vor dem totalen Ausglühen bewahrte.
Heisenberg bezeichnete die Quantenfluktuation mit ihren Quantensprüngen in allen Entfernungen ohne Zeithindernisse (Raumzeit) Unschärfe-Relation. Quantenfluktuationen geben Anlass zum Phänomen der Vakuum-Energie, was ja auch eine Rolle bei der Beschleunigung zur Ausdehnung des Universums spielt.
Schauen wir auf die Taschen des Nichts, die es überall im Weltall gibt, oft über Millionen von Lichtjahren erstreckend, oft von Vakuum-Energie (DM) gefüllt, die unsere sichtbare Welt in einem Gewebe aus Energie und Materie beeinflussen. Können wir uns da etwa schon in Buddhas resonanzfreien Raum des Nirvana befinden, Ginnungagap der Altgläubigen?
Weiterführende Literatur:
Die Edda: Snorri Sturluson – Eine Sammlung nordischer Mythen und Sagen.
Der Buddha und seine Lehre: Walpola Rahula – Einführung in den Buddhismus.
Quantenphysik und Philosophie: Werner Heisenberg – Die Bedeutung der Quantenmechanik für das Verständnis der Wirklichkeit.
Die Entstehung des Universums: Stephen Hawking – Eine kurze Geschichte der Zeit.
Germanische Mythologie: Rudolf Simek – Lexikon der germanischen Mythologie.
Reinkarnation in antiken Kulturen: Hans Joachim Schoeps – Ursprünge und Entwicklungen des Wiedergeburtsglaubens.
Buddhismus und Wissenschaft: Matthieu Ricard und Trinh Xuan Thuan – Der Quanten und der Lotus.
Die dunkle Materie: Lisa Randall – Verborgene Universen: Eine Reise in den extradimensionalen Raum.
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